Mit und ohne "Power"
Die Weiterentwicklung der Harpoon Ant-Schiffs-Rakete wird als AGM-84H SLAM-ER derzeit bei der U. S. Marine eingeführt.
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Lasergelenkte Bomben kommen meist ohne Antrieb aus, da die technischen Grenzen der Zielerfassung (optische Auflösung, Laserreichweite) Annäherung an das Ziel erfordern. Eine markante Reichweitensteigerung gelang den U. S. Streitkräften mit Einführung der Familie der Paveway III lasergelenkten Bomben, die mit einem moderneren Lasersuchkopf und deutlich vergrößerten Finnen ausgestattet sind. Maßgeblichen Einfluß auf die Einsatzreichweite hat natürlich die Abwurftechnik. (siehe Grafik bombenenvelope 2)
Gleitflugkörper vergrößern ihre Reichweite durch ausklappbare Tragflächen wie die freifliegenden Munitionsdispenser DWS-39 und AGM-154 JSOW (Joint Stand-Off Weapon - gemeinsame Abstandswaffe). Marschflugkörper verfügen meist über kleine Strahlturbinenantriebe, der je nach Alter des Entwurfes als Turbojet oder -fan ausgeführt ist. Im Gegensatz zu Raketenantrieben benötigen diese Luft zum Betrieb, und sind daher an kleinen Lufteinläufen erkennbar. Raketenantriebe haben niedrigere Herstellungskosten, und dienen wegen der verhältnismäßig kurzen Brenndauer primär zur Beschleunigung auf ballistischen Flugbahnen. Besonders markant ist das System bei der amerikanischen AGM-130, die von der Boeing F-15E "Strike Eagle" eingesetzt wird. Damit die Waffe in niedriger Höhe ausgelöst werden kann, wird gleich nach dem Abwurf der Boosterantrieb gezündet, die Waffe beschleunigt und der Booster nach Brennschluß abgeworfen. Mittels Datenlink erhält der Waffenleitoffizier im hinteren Sitz der Eagle das von der TV-Kamera an der Waffe aufgenommene Bild, wählt das Ziel und markiert es mittels Fadenkreuz. Ähnliche Systeme werden auch von Rußland gebaut und eingesetzt.
Die Vorteile von Rakete und Strahlantrieb verbindet der Ramjet, der die Kompression der Luft durch speziell geformte Lufteinläufe unter Nutzung der hohen Eigengeschwindigkeit aufbaut. Dadurch kann hohe Geschwindigkeit mit langer Brenndauer, gesteigerter Reichweite und geringem Eigengewicht des Antriebs kombiniert werden. Neben der Anti-Radar-Rakete Kh-31 verfügt auch die Luft-Luft-Langstreckenrakete METEOR über einen solchen Antrieb.