Waffen mit Gedächtnis
 

Waffen mit Gedächtnis

Moderne Zielsucheinrichtungen haben charakteristische Merkmale möglicher Ziele einprogrammiert, und sind so in der Lage diese ohne menschliches Zutun zu erkennen und anzugreifen. Technische Lösungen gibt es für Wärmebildsysteme, elektrooptische Systeme sowie Millimeterwellenradars. Letztere reifen derzeit zur Einsatzreife heran, und finden in Waffen wie der britischen Brimstone erste Anwendung. Problematisch ist der Einsatz solcher Systeme bei Konflikten wie in Afghanistan, wenn beide Konfliktparteien baugleiche Waffensysteme einsetzen und eine korrekte Freund-Feind-Unterscheidung des Materials kaum möglich ist.
Die allerneueste Entwicklung ist der Laserradarabtaster LADAR (für Laser Radar), der derzeit von LockheedMartin für den freifliegenden Munitionsdispenser LOCAAS zur Serienreife entwickelt wird. Ein Laserstrahl mit hochfrequenter Strahlschwenkung tastet das Zielgebiet ab, erstellt ein dreidimensionales Bild des Gefechtsfeldes und erkennt potentielle Ziele an ihrer Silhouette. Der Gefechtskopf wird durch gezielte Sprengung entweder zu einem Durchschlagsbolzen geformt oder als Druck- und Schrapnellsprengsatz eingesetzt. Das LOCAAS-System ist so klein, daß mehrere Gefechtsköpfe in einer Waffe als Submunition untergebracht werden können, und so als Schwarm eingesetzt werden können. Durch das intelligente Zielsuchsystem hoffen die USA selbst in einem Gefechtsfeld mit hoher Durchsetzung mit Zivilisten nur wenige zivile Tote und Verletzte zu verursachen.
Angesichts dieser Entwicklung müssen die Politiker, neben den Technikern und Militärs, die Frage nach der Verantwortung für den Einsatz solcher Systeme beantworten.