Im Fadenkreuz
 
 

Im Fadenkreuz

Je nach Abwurfverfahren erreichen Gleitbomben verschiedene Reichweiten.

Durch Codierung der Laserstrahlen können mehrere Waffen gleichzeitig auf verschiedene Ziele gelenkt werden.

Während des Golfkrieges zeigte eine weitere Gattung gelenkter Waffen ihre Genauigkeit, die jedoch von guten Sichtbedingungen abhängig sind; die elektrooptisch- und infra-rot-gelenkten Raketen. Beide bringen ein Bild auf einem Cockpitbildschirm zur Anzeige, damit der Pilot das Ziel mittels eines Fadenkreuzes markieren kann. Mittels des Bildkontrastes wird das Ziel fixiert, und die Waffe kann ausgelöst werden. Nutzen elektrooptische Systeme das sichtbare Spektrum des Lichtes und Restlichtverstärker für den Einsatz bei Dämmerung, so verwenden Wärmebildsysteme die Infrarotstrahlung des Zieles zur Erfassung, sind von Tageslicht unabhängig und können auch bei leichtem Rauch oder Dunst über dem Ziel eingesetzt werden. Erfahrungen beim Einsatz dieser Systeme während der Operation Wüstensturm wiesen hohen Arbeitsaufwand für die Piloten schneller Maschinen aus, die den effektiven Einsatz erschwerten. Neben der Beherrschung der Maschine mußte das Ziel auf den relativ kleinen Bildschirmen in den Cockpits der damals eingesetzten Maschinen gesucht werden, mittels Steuerkugel am Schubhebel markiert und die Waffe ausgelöst werden. Heute werden solche Waffen von der U. S. Luftwaffe vor allem von der langsamen OA/A-10A "Thunderbolt II" eingesetzt.
Weitere Nutzer dieser Art der Zielerfassung während des Golfkrieges waren die französischen und britischen Luftwaffen mit ihren Mirages, Jaguars und Harriern.
Eines der einfachsten Zielerfassungssysteme ist der Radarempfänger, der auf den Raketen zur Zerstörung gegnerischer Radarsysteme verwendet wird. Konnte die erste Generation dieser Waffen noch durch Abschalten des betroffenen Radars wirkungslos gemacht werden, merken sich heutige Systeme das Ziel und setzen den Anflug unbeirrt fort, oder sind mit einem Wärmebildsensor ausgestattet, der die warme Radarantenne anvisiert.
Eines der flexibelsten Zielsuchsystem verwendet die britische ALARM (air-launched anti-radiation missile; luftabgefeuerte Anti-Radar-Rakete), die abdreht, falls das anvisierte Radar abgeschaltet wird, und bis zum Brennschluß der ersten Raketenstufe in große Höhe steigt. Dort entfaltet sich ein Fallschirm und die Rakete sinkt langsam zu Boden. Währenddessen wartet der Suchkopf auf neue Radarsignale und wenn diese empfangen werden, stößt die Rakete den Fallschirm ab, zündet eine zweite Raketenstufe und nimmt das Ziel aufs Korn. Besonders effektiv ist dieses Verfahren gegen Tieffliegerabwehrsysteme wie Skyguard.