Luftraum- überwachung
"Goldhaube" schematisch
LRÜ-Zentrale
Ortsfeste Radarstationen
Mobile Radarstationen
 
Kommando Luftraum- überwachung
Tieffliegererfassungs- radar
Flugplatzradar
Netzfunkstellen
DCRC
Organisation
 

Tieffliegererfassungsradar (TER)

Nach umfangreichen, mehrere Jahre zurückliegenden Vorarbeiten schrieb das BMLV am 22. Februar 1994 die Lieferung von Radaranlagen zur Zielzuweisung bzw. Tieffliegererfassung aus.
Im Rahmen der Planung für das Projekt "Goldhaube" war schon Mitte der siebziger Jahre die Beschaffung von Geräten zur Tieffliegererfassung und deren Integration in das Luftraumüberwachungssystem vorgesehen. Im Jahr 1980 wurde nach Vorliegen des Militärischen Pflichtenheftes (es enthält die Forderungen der taktischen, ausbildungsmäßigen und logistischen Eigenschaften des Rüstungsgutes) eine Ausschreibung durchgeführt, aber schließlich aus budgetären Gründen aufgehoben. Eine Aufgabenbeschreibung wurde mit dem Einführungserlass für das Luftraumüberwachungssystem "Goldhaube" im Juni 1989 vorgelegt.

Die Luftraumverletzungen im Zuge der Slowenienkrise - in allen Fällen durch die von den ORS schwer erfassbaren Tiefflieger durchgeführt - brachten schließlich den Durchbruch. Der Landesverteidigungsrat empfahl am 11. Juli 1991 - 13 Tage nachdem ein jugoslawischer MiG-21R Aufklärer im Tiefflug bis nach Graz vorgedrungen war und erst optisch erfasst werden konnte - die Beschaffung von Lenkwaffen für die Fliegerabwehr und die Draken sowie von Radargeräten.
Die Genehmigung zur Einleitung des Beschaffungsvorganges wurde erteilt.
Am 17. März 1995 wurden die Verträge über die Lieferung der Radaranlagen rechtsverbindlich abgeschlossen. Die ersten Lieferungen erfolgten 1997. Die Integration der Geräte in die Goldhaube nahm nach Auslieferung noch mehrere Jahre in Anspruch.

Einsatz

Das Tieffliegererfassungsradar dient zur Entdeckung tieffliegender, mit bestehenden ortsfesten Radargeräten in bestimmten Räumen nicht erfassbaren, Luftfahrzeugen. Die Geräte sind per Funk- und/oder Kabelverbindung in das bestehende Luftraumüberwachungssystem "Goldhaube" integriert. Die Daten werden gesamthaft mit denen anderer angeschlossener Radargeräte als aktuelles Luftlagebild dargestellt.
Das Bundesheer hat sechs Tieffliegererfassungs- Radargeräte im Bestand.

Bedarfsträger: Luftraumüberwachungssystem "Goldhaube"
Systemkosten: Neuwert(1995) ca. EUR 4,3 Mio./Stk.
(Berechnung: 1995 wurden 16 ZZR & 6 TER zu Gesamtkosten von öS 1,3 Mrd. (US$113 Mil.) einschließlich 20% Erwerbsteuer beschafft)

Betreiberstaaten: Dänemark(16), Östereich(22)

Thomson CSF/THALES RAC 3D - Radar for Alert and Coordination

Das RAC 3D ist ein Multimodus-Radargerät zur frühzeitigen Erkennung von tieffliegenden Luftfahrzeugen. Es operiert im G-Band (500-1.000 MHz) mit einer Bandbreite von 600MHz und erstellt ein dreidimensionales Luftbild (Richtung, Entfernung, Höhe) innerhalb eines Radius von 100km und bis in Höhen von rund 9.000m. Ein Sekundärradar sowie eine IFF-Freund/Feind-Kennung ergänzen das Primärsystem.
Das hochmobile System ist optimiert für die Erfassung und Klassifizierung tieffliegender Luftfahrzeuge unter allen Wetterbedingungen sowie während elektronischer Störversuche. Der integrierte Radarshelter beinhaltet 2 Bildschirmarbeitsplätze, die Radarantenne ist auf einem hydraulisch bis auf 13m Höhe ausfahrbaren Mast montiert. Das System ist aufgebaut auf einem geländegängigen Lastkraftwagen und kann ohne Standort-Vorbereitung binnen 15 Minuten den Betrieb aufnehmen.

Fahrzeug

Hersteller: ÖAF
Motorleistung: 236 kW (320 PS), Diesel
Bauartgeschwindigkeit: 82 km/h
Reichweite: ca. 700 km
Zul. Gesamtgewicht: 27.000 kg

Radar

Hersteller / Type: Thomson CSF/THALES RAC 3D "low-level gap-filler"
Antenne: Hydraulisch bis 13 m aufrichtbares 3-D Rundsuchradar
Reichweite: 1,5km bis 80 km
Sendeleistung: ca. 70kW
Gleichzeitig erfassbare Ziele: maximal 200 Ziele gleichzeitig erfassbar und 128 Ziele zu verarbeiten
Bedienung: 3 in Kabine, davon 2 EDV-Arbeitsplätze
Betriebsbereitschaft aus Fahrstellung: 15 Min.

Fotos


© Foto/Bundesheer

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Foto: Martin Rosenkranz

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