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Mobile Radarstationen (MRS)

Um bei Ausfall oder während Wartungsereignissen sowie Technologieanpassungen bei den Ortsfesten Radarstationen (ORS) die Lücke füllen zu können bzw. im Einsatzfall eine je nach Notwendigkeit ein örtlich dichteres Luftlagebild erstellen zu können betreibt das Bundesheer zwei mobile Radarstationen (genannt MRS1 & MRS2) welche voll in das Goldhaube-System integriert sind.

Das Radargerät der mobilen Stationen ist ident mit den ortsfesten Geräten - ein RAT-31S - jedoch ausgestattet mit einem bis zu 12 m hohen Gerüstturm. Die Daten werden mit einem eigenen mobilen Fernmeldesystem in die Luftraumüberwachungszentrale übertragen und dort mit den Radardaten anderer Stationen zu einem Gesamtradarbild verarbeitet. Im Bundesgebiet sind mehrere Standorte für die schnelle Errichtung der mobilen Radarstationen vorbereitet.

Mobile Reporting and Control Station 403 / MRCS 403 = mobiles RAT-31S

Seit Mitte der 80er Jahre ist das Selenia (heute Alenia Marconi Systems/AMS) RAT-31S in Österreich in Verwendung.
Das "rear-fed planar-array" Monopuls-Hochleistungsgerät mit einer Fläche von 16m² (4x4m) und 64 Dipolen arbeitet mit ca. 135kW Sendeleistung mit codierten Signalen in drei unabhängigen Peilstrahlgruppen auf drei unterschiedlichen Bandbreiten im E/F-Band (2 GHz bis 4 GHz). Die 360° Rundumsuche erfolgt bei 5 bis 10 Umdrehungen pro Minute. Das Gerät ist in der Lage Luftfahrzeuge bis auf Entfernungen von annähernd 300km aktiv zu erfassen und gibt dabei Entfernung, Richtung und Höhe an (3D-Radar).
Das angeschlossene Sekundärradar (SSR) sendet mit 2kW Sendeleistung einen Abfragecode in den Frequenzen 1030/1090Mhz, welcher durch Flugzeugtransponder auf Entfernungen bis zu 450km beantwortet wird.
Das RAT-31S gilt generell als sehr störresistent. Elektronischen Gegenmaßnahmen kann durch Frequenzagilität von Radarimpuls zu Radarimpuls, und/oder mit Impulsgruppen sowie mit automatisch adaptierender Frequenzwahl begegnet werden.
Das System besteht aus der Antennengruppe, dem Gerüstturm, einem Sender-Container, einem Empfänger-Container und den Anlagen für die Stromversorgung. Die mobilen Radarstationen werden in Österreich mit mehreren LKW's zu/von den Aufstellungsorten transporiert. Die Einzelteile des Systems können in mehreren Teillasten auch mit Transportflugzeugen - wie zum Beispiel der C-130 Herkules - verlegt werden.

Betreiberstaaten: Brasilien, Italien (14), Östereich(6) und Andere

Fotos


© Foto/Bundesheer

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Foto: Martin Rosenkranz

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MRS während der Slowenien-Krise 1991
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