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  Österreichische Militärluftfahrt in Politik und Medien
VII 2004

01.07.2004
MURAUER: ROT-GRÜN IN DEUTSCHLAND FÜR EUROFIGHTER
ÖVP-Wehrsprecher begrüßt Finanzierungsbeschluss im Deutschen Bundestag - Österreichs Eurofighter gehen planmäßig in Produktion
Als "wichtiges Signal" wertet ÖVP-Wehrsprecher Abg. Walter Murauer die gestrige Entscheidung des Haushalts- und Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, 425 Millionen Euro in Entwicklung und Produktion der zweiten Eurofighter-Tranche zu investieren. "Das ist ein eindeutiger Vertrauensbeweis in ein hervorragendes europäisches Produkt, der hierzulande alle Kritiker Lügen straft," so Murauer heute, Donnerstag. ****
Damit haben die Ausschüsse dem Bundestag eine klare Empfehlung abgegeben. Mit dieser Entscheidung bleibt es auch bei den 180 Stück Gesamtzahl an Flugzeugen, stellte Murauer klar. Durch die Freigabe dieser Finanzmittel kann nun auch der Vertrag zwischen den vier Hersteller-Nationen Großbritannien, Spanien, Italien und Deutschland zur zweiten Tranche noch im Sommer unterzeichnet werden. "Das wiederum garantiert zugleich auch für Österreich eine reibungslose Fortsetzung des Eurofighter-Beschaffungsprogramms", stellt Murauer fest.


01.07.2004
Platter startet Eurofighter-"Offensive"
Verteidigungsminister kündigt im STANDARD-Interview einen europäischen Waffenpool an
Standard: Mittwochabend hat der deutsche Bundestag klargestellt, dass auch die zweite Tranche des Eurofighter, die auch die österreichischen Flugzeuge umfasst, gesichert ist. Ist Ihnen ein Stein vom Herzen gefallen?
Platter: Wie bei so vielen Kritikpunkten rund um den Eurofighter hat sich auch das von selbst gelöst. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Deutschland größtes Interesse an der Produktion der zweiten Tranche des Eurofighter hat.
Standard: Angst haben Sie nie gehabt, dass Deutschland abspringt und wir "unsere" Eurofighter nicht bekommen?
Platter: Ich habe nie Angst gehabt - auch nicht, als es geheißen hat, dass Eurofighter nicht bei Temperaturen unter fünf Grad fliegen oder dass sie nicht mehr als 20 Minuten in der Luft bleiben können - jetzt fliegen sie sogar bis nach Singapur. Jede Kritik ist bisher ins Leere gegangen.
Standard: Warum aber sind die Zweifel am Eurofighter so groß? Hat man da zu wenig erklärt?
Platter: Wir werden eine Offensive starten, dass der Eurofighter auch in Österreich hergezeigt wird - zum Beispiel am 9. Juli, wenn wir das Paket mit der F-5 präsentieren, wird auch ein Eurofighter fliegen. Die Österreicher sollen selbst sehen, dass all die Kritikpunkte nicht stimmen. Und sie sollen wissen, was passiert, wenn tatsächlich eine Situation eintritt, dass man Lufttraumüberwachung braucht: Wer trägt dann die Verantwortung? Da wird sich die Opposition verabschieden. Es muss doch nicht erst etwas passieren! Ich will gar nicht mit Großveranstaltungen wie dem Katholikentag argumentieren oder Großsportveranstaltungen, die wir ohne Luftraumüberwachung nicht bekommen. Man darf nicht zuwarten, bis etwas passiert - wie in Galtür, wo wir uns den Black Hawk ausborgen mussten. Vorher hat man gesagt, was das für ein Unsinn wäre, solche Geräte anzuschaffen.
Standard: Die Bundesheer-Reformkommission empfiehlt auch neue Geräte: leicht gepanzerte Fahrzeuge statt Kampfpanzer - Ulan und Pandur statt Leopard. Gibt es dafür die finanzielle Bedeckung?
Platter: Die Aussage geht in die richtige Richtung, ohne dass man bestehende Fähigkeiten aufgeben darf. Wir brauchen Neuinvestitionen in kleinere gepanzerte Fahrzeuge - und ich bin in Verhandlungen, dass wir Erlöse aus dem Verkauf von Liegenschaften zu 100 Prozent dafür verwenden können.
Standard: Die neuen Geräte werden ja nicht nur für das Bundesheer entwickelt - welche Perspektive sehen Sie für die österreichische Wehrwirtschaft in der EU?
Platter: Da muss die Kooperation intensiver werden - nicht nur in Österreich: Aus diesem Grund wurde die Europäische Verteidigungsagentur gegründet und im Zuge der EU-Verfassung beschlossen - ich habe im letzten Ministerrat eine Tischvorlage eingebracht, die ebenfalls beschlossen wurde. Wir sind also dabei. Wir müssen also nicht nur nationale Bewertungen durchführen - das Kirchturmdenken ist der falsche Weg. Dahinter steckt die Überlegung, dass nicht alle Nationen das gleiche Gerät im selben Umfang beschaffen müssen.
Standard: Das heißt: Ein Land baut mehr Lufttransport - Stichwort: Hercules -, ein anderes mehr Steilfeuerkapazität - Stichwort: Artillerie - auf?
Platter: Es ist noch ein weiter Weg dorthin. An einem Minimum nationaler Absicherung kann man nicht vorbei - aber der Weg muss in eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik gehen, wo Nationen Einmeldungen machen, was sie verfügbar haben an Gerät und Soldaten. Und da wird es im Zeitraum von 30, 40 Jahren Spezialisierungen und Abstimmungsmaßnahmen geben müssen.
Standard: In einer solchen Perspektive auf 30 bis 40 Jahre spielt die Neutralität, die derzeit besonders hoch im Kurs steht, kaum mehr ein Rolle.
Platter: Das ist richtig. Wir haben 1998 durch den Artikel 23 f der Bundesverfassung alle Möglichkeiten geschaffen, auch bei anspruchsvollen "Petersberger Aufgaben" dabei zu sein, wenn es ein entsprechendes Mandat und Beschlüsse von Regierung und Hauptausschuss des Nationalrats dafür gibt.


01.07.2004
Offensive für die Eurofighter
Innenminister Platter: "Ich habe nie Angst gehabt - auch nicht, als es geheißen hat, dass Eurofighter nicht bei Temperaturen unter fünf Grad fliegen oder dass sie nicht mehr als 20 Minuten in der Luft bleiben können."
Verteidigungsminister Günther Platter (VP) will die Information über den Eurofighter verbessern. "Die Österreicher sollen selbst sehen, dass all die Kritikpunkte nicht stimmen. Und sie sollen wissen, was passiert, wenn tatsächlich eine Situation eintritt, dass man Lufttraumüberwachung braucht: Wer trägt dann die Verantwortung? Da wird sich die Opposition verabschieden", sagt er im "Standard". Ein erster konkreter Punkt in dieser Kampagne soll eine Präsentation des Jets am kommenden Freitag in Graz sein, wenn die ersten F-5-Jets aus der Schweiz nach Österreich überstellt werden.
Furchtlos
Der Minister betonte, er habe auch vor der Entscheidung der deutschen Bundestags-Ausschüsse in Richtung zweiter Tranche der Eurofighter nie Angst gehabt, dass die Beschaffung - die 18 österreichischen Maschinen sollen ab 2007 geliefert werden - nicht gesichert sein könnte. "Ich habe nie Angst gehabt - auch nicht, als es geheißen hat, dass Eurofighter nicht bei Temperaturen unter fünf Grad fliegen oder dass sie nicht mehr als 20 Minuten in der Luft bleiben können - jetzt fliegen sie sogar bis nach Singapur. Jede Kritik ist bisher ins Leere gegangen."
Platter betonte auch die Bedeutung der künftigen Europäischen Verteidigungsagentur. Es müssten für künftige Rüstungsvorhaben nicht nur nationale Bewertungen durchgeführt werden, nicht alle Nationen müssten das gleiche Gerät im gleichen Umfang beschaffen: "Das Kirchturmdenken ist der falsche Weg."
Abgestimmt
An einem Minimum nationaler Absicherung werde man zwar auch künftig nicht vorbeikommen, der Weg müsse aber in eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik gehen, "wo Nationen Einmeldungen machen, was sie verfügbar haben an Gerät und Soldaten. Und da wird es im Zeitraum von 30, 40 Jahren Spezialisierungen und Abstimmungsmaßnahmen geben müssen".


02.07.2004
Eurofighter begrüsst die Entscheidung der deutschen Regierung
Eurofighter GmbH begrüsst die Entscheidung der deutschen Regierung, mit der die Richtung auf eine Vertragsunterzeichnung für den Produktionsabschnitt "Supplement 3/Tranche 2" des Eurofighter Typhoon festgelegt wird. Eurofighter und die Eurofighter Partnerunternehmen haben sich zusammengeschlossen und detaillierte Verhandlungen mit NETMA und den vier Partnernationen aufgenommen. Mit diesen Verhandlungen soll der Abschluss eines Vertrages für die zukünftige Produktion des Eurofighter Typhoon Waffensystems beschlossen werden.
Der Eurofighter Typhoon hat jetzt den Dienst mit den Partner-Luftwaffen von Deutschland, Italien, Spanien und England aufgenommen. Mit "Tranche 2" wird die zweite Produktionsphase des Programms bezeichnet, mit der die Lieferung eines leistungsfähigeren Flugzeugs beginnt. Mit dieser Maschine sollen die Betriebsanforderungen der Partnerluftwaffen bis weit in das 21. Jahrhundert hinein abgedeckt werden. Tranche 2 repräsentiert aber auch einen Flugzeugstandard, der bereits auf beträchtliches Interesse und Zuwendung im Exportmarkt gestossen ist. Insbesondere hat Österreich bereits einen Vertrag über 18 Maschinen unterzeichnet, Griechenland hat die zukünftige Eurofighter-Anschaffung gebilligt und Singapur ist dabei, den Eurofighter für sein "Future Fighter"-Programm zu bewerten.
Tranche 2 stellt eine beträchtliche Fähigkeit für die beteiligten Luftwaffen und Industrien dar.
Der Tranche 2 Vertrag ist eine Schlüsselkomponente, wenn es um die Integrität der europäischen Zuliefererindustrien sowie die Kontinuität der Eurofighter-Fertigung in den vier Partnernationen geht. Es ist von zentraler Bedeutung, dass ein Vertrag so bald wie möglich gesichert wird.
Tranche 2 ist die Grundlage für viele Hochtechnologiegeschäfte in mehr als 400 Luft- und Raumfahrtunternehmen in ganz Europa. Die Kontinuität der Eurofighter-Produktion ist wichtig, um die globale Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie zu erhalten und die Arbeitsplätze über das Tranche 1 Programm hinaus zu erhalten.
Das Eurofighter-Programm repräsentiert etwa 120.000 direkt und indirekt involvierte Arbeitsplätze im europäischen Raum. Dies ist das grösste Industrieprogramm in Europa und stellt eine direkte Verpflichtung der Partnernationen und -unternehmen dar, weitere Investitionen in dauerhafte Technologien und das industrielle Potential Europas vorzunehmen.


02.07.2004
Zwei Eurofighter der Royal Air Force in Singapur zur Kundenerprobung gelandet
Am Freitag, den 2. Juli, sind zwei Eurofighter der Royal Air Force (RAF) in Singapur zur Erprobung durch die dortigen Luftstreitkräfte gelandet. Um 16.49 Ortszeit (10.49 Mitteleuropäische Sommerzeit) setzten die beiden britischen Maschinen auf dem Militär-Flughafen des Stadtstaats auf. Die Flugzeuge haben die rund 13.000 Kilometer Flugstrecke in mehreren Etappen zurückgelegt. Am 27. Juni waren sie von ihrem Stützpunkt bei BAE Systems in Warton / Lancashire zur ersten Langstreckenverlegung gestartet. Die Überführung der Eurofighter nach Südostasien verlief planmäßig. Dies teilte die EADS als deutscher Partner im viernationalen Eurofighter-Programm am Freitag mit.
Singapur hat den Eurofighter bei seinem geplanten Kampfflugzeug-Beschaffungsprogramm (Next Fighter Replacement Programme - NFRP) in die engere Wahl gezogen und will das Flugzeug nun evaluieren und nach diversen Kriterien testen. Im NFRP geht es um 20 Kampfflugzeuge plus Optionen. Im Wettbewerb sind noch zwei weitere Flugzeugtypen aus Frankreich bzw. den USA.
Die RAF nutzt nach nunmehr sechs Monaten erfolgreichen Truppenbetriebs in Grossbritannien die Verlegung von Eurofighter-Flugzeugen nach Singapur, um erstmals weitergehende operationelle Erfahrungen ausserhalb Europas zu sammeln. Hierzu zählen ausgiebige Luftbetankungsmanöver, der Betrieb auf fremden Flugplätzen, die Wartung unter feldmässigen Bedingungen sowie die Auswirkungen heissen und feuchten Klimas auf die Flugzeuge und ihre Systeme. Gerade die Nutzung der Typhoons unter den unterschiedlichsten Bedingungen entlang der geplanten Flugroute geben der RAF ideale Mörglichkeiten, ihr neuestes Produkt auf Herz und Nieren und fernab ihrer regulären Flugbasen zu testen.
Die Military Aircraft Business Unit verkörpert die Kompetenz der EADS auf dem Gebiet von Hochleistungs-Kampfflugzeugen, unbemannten Kampf-flugzeugen (UCAVs), bemannten Missionsflugzeugen, Trainingsflugzeugen nebst deren Bodenausrüstung und ist ein integrierter Geschäftsbereich der EADS Defence and Security Systems Division (DS).
Mit einem Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro in 2003 und etwa 24.000 Mitarbeitern in neun Ländern bündelt DS die wsentlichen Verteidigungsaktivitäten der EADS. Die Division bietet integrierte Systemlösungen für die neuen Herausforderungen der Streitkräfte und Sicherheitskräfte an. Sie ist in den Bereichen Militärflugzeuge, Lenkflugkörper, Aufklärung und Überwachung (ISR) mit bemannten und unbemannten Flugzeugen (UAVs), Gefechtsführungssysteme, Verteidigungselektronik, Sensorik und Avionik sowie den dazugehörigen Dienstleistungen tätig.
Die EADS ist ein weltweit führender Anbieter in der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen. Im Jahr 2003 hat der Konzern einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erzielt und über 109.000 Mitarbeiter beschäftigt.


03.07.2004
Fallschirmsprung endete im Spital: "Er hat sich in den Boden gebohrt"
Von einem Unfall überschattet wurde die 25-Jahr-Partnerschaftsfeier von Fliegerregiment 3 und Energie AG. Ein Fallschirmspringer dürfte sich verschätzt haben, landete höchst unsanft und in der Folge mit Oberschenkelbruch im Krankenhaus.
"Er war so wahnsinnig schnell unterwegs. Er ist noch auf den Füßen aufgekommen, aber dann ist er am Boden gelegen und hat sich nicht gerührt", erzählt eine Besucherin der Feier zur 25-jährigen Partnerschaft zwischen Energie AG und Fliegerregiment 3 am Freitagnachmittag. Vor den Augen der Zuseher ist Günther St. gegen 15.45 Uhr hart aufgeschlagen. "Er hat sich richtig in den Boden gebohrt", berichtet ein weiterer Augenzeuge.
Der 27-jährige Wiener war mit seinem Kollegen Jürgen Fischer für die Union Linz aus einem Hubschrauber (Agusta Bell 212) gesprungen, um den Tandemsprung von Fliegerregimentskommandant Oberst Andreas Putz und Energie AG-Chef Leo Windtner zu filmen. "Er hat sich verschätzt", glaubt Jürgen Fischer. Er springt schon seit Jahren mit Günther St. Weit mehr als 1000 Sprünge haben die beiden schon auf ihrem Konto. Diesmal aber war es anders. Diesmal hat Günther St. die Wetterlage und seine Geschwindigkeit unterschätzt.
Technisches Gebrechen sei es keines gewesen, meint Fischer. "Wenn es nass ist, dann sinkt man schneller", erklärt er. Das dürfte seinem Freund zum Verhängnis geworden sein. Dabei sei der ein erfahrener Springer.
Für Günther St. endete der Unfall noch relativ glimpflich. Der Wiener wurde mit einem Trümmerbruch des Oberschenkels mit dem ÖAMTC-Hubschrauber ins Linzer AKH geflogen. Dort wurde er von Oberarzt Werner Kleschpis behandelt. "Wir konnten keine Hinweise auf weitere Verletzungen finden", so der Arzt. Er rechnet damit, dass Günther St. in etwa einer Woche das Krankenhaus wieder in Richtung Wien verlassen kann.
Durch den Unfall wurde auch das angesagte Duell von Raphael Sperrer im Porsche gegen einen Düsenjet des Heeres (Saab 105) abgesagt.


03.07.2004
Fallschirmspringer bei Festakt verunglückt
Während der Feierstunde zur 25-jährigen Partnerschaft zwischen dem Fliegerregiment 3 und der Energie AG ist am Freitag ein Fallschirmspringer bei der Landung verunglückt.
Nasskaltes Wetter unterschätzt
Schockmomente für das Publikum: Der Fallschirm-Springer habe sich regelrecht in den Boden gebohrt, sagt ein Augenzeuge.
Der 27-jährige Wiener dürfte seine Geschwindigkeit unterschätzt haben. Durch das nasskalte Wetter sei der Fallschirmspringer schneller gesunken, so ein Experte.
Oberschenkel zertrümmert
Die Landung war für den routinierten Sportler alles andere als sanft. Der Fallschirmspringer schlug hart auf, wobei der Oberschenkel des Mannes regelrecht zertrümmert wurde.
Er musste mit dem Hubschrauber in das AKH Linz geflogen werden. Als Konsequenz wurde das geplante Schau-Duell zwischen Porsche und Heeres-Jet nach dem Unfall kurzerhand abgesagt.


03.07.2004
Eurofighter im Härtetest
Zwei Maschinen flogen 13.000 km nach Singapur - "Große Zuverlässigkeit"
Die mancherorts geäußerten Zweifel an der Flugfähigkeit des Eurofighter haben die Hersteller nicht ruhen lassen: Zum Beweis der Zuverlässigkeit ihres Produkts schickten sie diese Woche zwei Eurofighter der Royal Air Force auf die weite Reise von Großbritannien nach Singapur. Am Freitag landeten die beiden Maschinen nach 13.000 Flugkilometern wohlbehalten am Militärflughafen des asiatischen Stadtstaates. Kritiker des Projekts hatten zuvor gemeint, der Eurofighter könne nicht länger als 20 Minuten fliegen.
Österreichs Luftwaffenchef Generalmajor Erich Wolf, der den Härtetest der Eurofighter verfolgt hat, zeigte sich beeindruckt: "Es ist alles sehr präzise abgelaufen, der Eurofighter hat große Zuverlässigkeit bewiesen", sagte er im SN-Gespräch. Im Rahmen des Fluges fanden auch Tests statt. So wurden Luftbetankungsmanöver durchgeführt und Daten über das Flugverhalten der Maschinen in heißem, feuchten Klima gesammelt.
21 Maschinenim Flugbetrieb Die Destination Singapur war gewählt worden, da der Stadtstaat überlegt, zur Sicherung seines Luftraumes 20 Eurofighter zu beschaffen. Mit den beiden britischen Maschinen sollen nun Erprobungen vor Ort durchgeführt werden.
Insgesamt befinden sich derzeit 21 Eurofighter im Flugbetrieb: acht in Deutschland, vier in Italien, drei in Spanien und sechs in Großbritannien. Alle Maschinen zusammen haben bisher 700 Flugstunden absolviert, berichtet Wolf. Allein die Briten hätten 280 Flüge mit dem Eurofighter durchgeführt, kein einziger davon habe in der Luft abgebrochen werden müssen. Das spreche für die Zuverlässigkeit des Systems, so der Generalmajor.
Die österreichischen Luftstreitkräfte werden mit 18 Eurofightern ausgerüstet, die Maschinen sollen zwischen 2007 und 2009 geliefert werden. Bereits kommenden Freitag soll aber ein Eurofighter in Österreich zu sehen sein. Anlass ist die Präsentation der Schweizer F-5-Jets, mit denen das Bundesheer die Zeit zwischen dem Auslaufen der Draken und dem Eintreffen der Eurofighter überbrücken wird. Am 9. Juli langen die ersten F-5 aus der Schweiz ein, in Graz findet aus diesem Anlass ein Festakt auch mit einem Eurofighter statt. Kräuter: "Gelegenheit für FPÖ-Buße in kommender Nationalratssitzung"


04.07.2004
Kräuter: "Gelegenheit für FPÖ-Buße in kommender Nationalratssitzung"
Untersuchungsausschuss Eurofighter für FPÖ-Sünder
Im Zusammenhang mit der Predigt des Kärntner Chefkonsulenten Jörg Haider am FPÖ-Parteitag vor den andächtigen FPÖ-Schäfchen kündigte SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter am Sonntag für die kommende Nationalratssitzung ein "Hochamt zum Eurofighterankauf" in Form eines Antrages auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses an. Haider hatte beim FPÖ-Parteitag den Eurofighter-Kauf als "Ursünde der FPÖ" angeprangert, so Kräuter gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. ****
Kräuter: "Die letzten freiheitlichen Gläubigen sind gespannt, ob die FPÖ-Parlamentsriege die Möglichkeit zur Buße nützen wird. Im Untersuchungsausschuss hätte dann auch der ehemalige FPÖ-Verteidigungsminister Herbert Scheibner Gelegenheit, eine umfassende Beichte über die unseligen Vorgänge bei der Entscheidung für die teuersten Kampfjets abzulegen. Sollte der Antrag auf Untersuchung abgelehnt werden, verbliebe in Zukunft für Dr. Haider anstelle der Konsulenten- wohl nur noch die Ministrantenrolle in der FPÖ."
Hinsichtlich der zur Entscheidungsbegründung hochjubilierten Gegengeschäfte zum Eurofighterankauf stellt Kräuter abschließend fest: "Der Klingelbeutel Wirtschaftsminister Bartensteins ist noch immer so gut wie leer, die scheinheilig von Bundeskanzler Schüssel angekündigten milden Gaben einer Wirtschaftplattform sind vollständig ausgeblieben."


05.07.2004
Kräuter: "Schärfster Protest gegen Förderung von EADS-Gegengeschäften!"
Größter politischer Betrug der II Republik droht
Mit "schärfstem Protest" reagiert SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter auf die heute im ORF-Rundfunk-Steiermark bekannt gewordene Absicht des EADS-Konzerns, eine Investition in das Red-Bull-Projekt am A1-Ring in Spielberg als Abfangjäger-Gegengeschäft zu werten. ****
Kräuter: "Die steirische Bevölkerung hat nicht nur die gesamte Last der Eurofighter-Stationierung bezüglich Umweltverschmutzung und Gefährdung zu verkraften, anstelle der versprochenen Vorteile für die Steiermark durch Gegengeschäfte werden 90 Mio Euro Schulden zur zusätzlichen Subventionierung von EADS Geschäften durch das Land Steiermark aufgenommen. Da der Kauf der weltweit teuersten Kampfjets mit dem Versprechen argumentiert wurde, umfangreiche Kompensationsgeschäfte kämen dem Steuerzahler zugute, ist die zusätzliche Förderung durch die Hintertür auf Kosten der Bevölkerung des Stationierungslandes Steiermark ein beispielloser Skandal. Es zeichnet sich der größte politische Betrug der II. Republik ab."
Der SPÖ-Rechnungshofsprecher fordert sowohl den für die Kompensationsgeschäfte zuständigen steirischen Wirtschaftsminister Bartenstein als auch die steirische Landesregierung auf, umgehend die "wahnwitzige Vorgangsweise" einer Förderung von Kompensationsgeschäften eine Absage zu erteilen: "Wenn seitens der politisch Verantwortlichen auch nur ein Funken Respekt vor der steirischen Bevölkerung und dem Steuerzahler existiert, wird einer Subventionierung der Firma EADS über Steuermittel eine sofortige unmissverständliche Absage erteilt."


06.07.2004
Draken-Nachfolger F-5E landen am Freitag in Graz
Vorerst vier "Tiger" schließen als Leihflugzeuge die Lücke zum Eurofighter "Taifun".
Die ersten Schweizer Abfangjäger vom Typ F-5E "Tiger", die als Leihflugzeuge für die kommenden Jahre die aktive Luftraumüberwachung in Österreich sicherstellen und die Lücke bis zur Einführung des Eurofighter schließen sollen, werden am 9. Juli in Graz landen. Dabei werden die Verteidigungsminister der Schweiz und Österreichs, Samuel Schmid und Günther Platter, anwesend sein. Nach einem Überflug der vier Maschinen über den Fliegerhorst Thalerhof bei Graz werden die Bordbücher der vier Maschinen offiziell an das Überwachungsgeschwader übergeben. Angemietet. Insgesamt werden 12 F-5E aus der Schweiz die Lücke zwischen dem Auslaufen der Saab S-35 Oe Draken und der Lieferung der Eurofighter "Taifun" ab dem Jahr 2007 schließen. Zwischen dem Sommer dieses Jahres und dem Sommer 2005 werden die Jets nach Österreich überstellt. Die Maschinen sollen für je 48 Monate angemietet werden, die Kosten pro Maschine liegen dafür bei 4,4 Millionen Euro. Inklusive aller Betriebskosten gibt Verteidigungsminister Günther Platter (V) die Kosten mit 75 Mio. Euro an.
Überflug. Stationiert werden die F-5 in Graz-Thalerhof. Mit den Draken wird dann nur mehr von Zeltweg aus geflogen. Derzeit wird die Ausbildung von 39 Heeresangehörigen in Zürich-Dübendorf abgeschlossen, darunter etwas mehr als 30 Techniker, der Rest sind Flugzeugführer. Um 12.30 Uhr erfolgt der Überflug der Maschinen, zu dem sich laut Bundesheer zwei Draken gesellen sollen. Auch ein Eurofighter hat sich für den Überflug angesagt, bestätigt Hersteller EADS .
Geflogen werden die F-5E von den beiden Hauptmännern Günther Taschler und Jörg Sandhofer aus Zeltweg sowie Oberstleutnant Georg Gappmaier und Hauptmann Werner Kriebitz. Jeder der vier Piloten wird bis zum Abschluss der Ausbildung bis 16. Juli jeweils 300 Flugstunden auf dem "Tiger" absolviert haben.


08.07.2004
Morgen Übergabe der ersten F5-E "Tiger" an das Österreichische Bundesheer
Platter: Lücke in der Luftraumüberwachung ist geschlossen
Morgen, Freitag, werden die ersten vier F5-E "Tiger" am Fliegerhorst Nittner in Graz/Thalerhof offiziell an das Österreichische Bundesheer übergeben. "Damit wird die Lücke in der Luftraumüberwachung zwischen dem Auslaufen der Draken und dem Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007 geschlossen", so Verteidigungsminister Günther Platter, dem es mit dieser Lösung gelungen ist, die lückenlose Luftraumüberwachung und die Sicherheit der Piloten zu einem tragbaren Preis sicherzustellen.
Die Flugzeuge wurden gestern in den späten Abendstunden nach Österreich überstellt. Im Zuge eines Festaktes werden sie morgen, bereits mit österreichischem Hoheitsabzeichen versehen, von Bundesrat Samuel Schmid an seinen österreichischen Amtskollegen, Verteidigungsminister Günther Platter übergeben.
Insgesamt werden 12 Luftfahrzeuge von der Schweizer Luftwaffe gemietet. Die nächsten vier "Tiger" folgen zum Jahreswechsel 2004/05, die letzten vier Mitte des Jahres 2005.


08.07.2004
Draken-Ersatz in Graz gelandet
Erste F-5 Abfangjäger sollen Freitag offiziell präsentiert werden
Die ersten vier F-5E "Tiger"-Abfangjäger aus der Schweiz, die die Draken bis zur Einführung des Eurofighter 2007 ersetzen bzw. unterstützen sollen, sind am Mittwochabend in Graz gelandet. Morgen Freitag sollen sie dann offiziell präsentiert werden. Gegen 21.00 Uhr kamen die Flugzeuge am Grazer Fliegerhorst Nittner des Bundesheeres an.
Im Zuge eines Festaktes werden sie am Freitag vom für Militärfragen zuständigen Bundesrat Samuel Schmid an seinen österreichischen Amtskollegen Günther Platter (V) übergeben. Bis zum nächsten Jahr wurden gesamt zwölf "Tiger"-Jets von der Schweizer Luftwaffe geleast. Die nächsten vier "Tiger" folgen zum Jahreswechsel, die letzten vier Mitte des Jahres 2005.


08.07.2004
Erste F-5 Abfangjäger gelandet
Die nächsten vier "Tiger" folgen zum Jahreswechsel, die letzten vier Mitte des Jahres 2005.
Die ersten vier F-5E "Tiger"-Abfangjäger aus der Schweiz, die die Draken bis zur Einführung des Eurofighter 2007 ersetzen bzw. unterstützen sollen, sind am Mittwochabend in Graz gelandet. Morgen Freitag sollen sie dann offiziell präsentiert werden. Gegen 21.00 Uhr kamen die Flugzeuge am Grazer Fliegerhorst Nittner des Bundesheeres an.
Im Zuge eines Festaktes werden sie am Freitag vom für Militärfragen zuständigen Bundesrat Samuel Schmid an seinen österreichischen Amtskollegen Günther Platter (V) übergeben. Bis zum nächsten Jahr wurden gesamt zwölf "Tiger"-Jets von der Schweizer Luftwaffe geleast. Die nächsten vier "Tiger" folgen zum Jahreswechsel, die letzten vier Mitte des Jahres 2005.
Übergabe-Programm leicht geändert
Der Tod von Bundespräsident Thomas Klestil hat - wenn auch geringe - Auswirkungen auf verschiedene Veranstaltungen des Bundesheeres in der Steiermark. Bei der Präsentation der neuen F-5E "Tiger"-Abfangjäger des Bundesheeres am Freitag am Grazer Fliegerhorst Nittner werden laut Bundesheer zwar nicht der Ablauf der Veranstaltung gänzlich geändert, doch werden die Musikstücke "verändert bzw. ganz gestrichen", hieß es. Bei der 50-Jahr-Feier der Garnison Bad Radkersburg am Samstag wird das Rahmenprogramm gestrichen, der Festakt verkürzt.
Die Maßnahmen werden aus Pietät gegenüber dem verstorbenen Präsidenten, dem Oberbefehlshaber des Bundesheeres, gesetzt. In Bad Radkersburg in der Mickl-Kaserne wird der Beginn des Festaktes von 11.00 auf 17.00 Uhr verlegt.


08.07.2004
Ersten vier "Tiger" sind in Graz gelandet
Die "Drakenaushilfen" werden am Freitag im Zuge eines Festaktes offiziell präsentiert.
Die ersten vier F-5E "Tiger"-Abfangjäger aus der Schweiz, die die Draken bis zur Einführung des Eurofighter 2007 ersetzen bzw. unterstützen sollen, sind am Mittwochabend in Graz gelandet. Am Freitag sollen sie dann offiziell präsentiert werden. Gegen 21.00 Uhr kamen die Flugzeuge am Grazer Fliegerhorst Nittner des Bundesheeres an.
Festakt. Im Zuge eines Festaktes werden sie am Freitag vom für Militärfragen zuständigen Bundesrat Samuel Schmid an seinen österreichischen Amtskollegen Günther Platter (ÖVP) übergeben. Bis zum nächsten Jahr wurden gesamt zwölf "Tiger"-Jets von der Schweizer Luftwaffe geleast. Die nächsten vier "Tiger" folgen zum Jahreswechsel, die letzten vier Mitte des Jahres 2005.
Fakten
Insgesamt werden zwölf österreichische Heerespiloten und etwa 40 Techniker auf den neuen Flugzeugtyp eingeschult. Die Kosten für die Übergangslösung beziffert das Verteidigungsministerium mit 75 Millionen Euro. Ab dem Jahr 2007 ist der Einsatz der ersten Eurofighter geplant.


08.07.2004
Erste F5-Abfangjäger gelandet
Nach fast 20 Jahren im Dienst des österreichischen Bundesheeres werden die Draken nach und nach in den Ruhestand geschickt. Mittwochabend sind die ersten F5-Abfangjäger aus der Schweiz in Graz gelandet.
Wie das Bundesheer bestätigt, landeten die ersten vier geleasten F5-E Northrop Tiger II der Schweizer Luftwaffe bereits Mittwochabend auf dem Grazer Flughafen Thalerhof.
Insgesamt zwölf F5-Jets kommen nach Graz
Im Jänner 2005 treffen die nächsten vier Jets in Graz ein. Die letzte Tranche - wieder vier Abfangjäger - wird im Juni 2005 erwartet.
Bis Ende 2005 übernehmen Draken und F5-Jets gemeinsam die Überwachung des österreichischen Luftraumes. Dann kommt das endgültige Aus für die Saab-Draken.
2007 kommen Eurofighter
Bis Ende 2007 sind dann die zwölf F5-Jets im Einsatz. Danach werden sie durch 18 neue Eurofighter-Abfangjäger ersetzt.
Am Freitag werden die Schweizer Leihjets in Graz-Thalerhof präsentiert. Wegen des Todes von Bundespräsident Thomas Klestil wird es eine verkürzte Übergabe mit Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) geben.


08.07.2004
Heer: Vier F-5 Abfangjäger eingetroffen
Die ersten vier von zwölf "Tiger" aus der Schweiz sind gelandet. Sie sollen bis zum Eintreffen der Eurofighter in der Luftraumüberwachung den Draken ersetzen.
Die Abfangjäger des Bundesheeres vom Typ Draken sind in die Jahre gekommen, der umstrittene Eurofighter wird erst 2007 in Österreich eintreffen. Als Übergangslösung sollen zwölf geleaste Abfangjäger des Typs F-5E "Tiger" von der Schweizer Luftwaffe die Draken ersetzen bzw. unterstützen. Die ersten vier dieser Flugzeuge sind gestern gegen 21:00 Uhr am Grazer Fliegerhorst Nittner des Bundesheeres gelandet.
"Damit wird die Lücke in der Luftraumüberwachung zwischen dem Auslaufen der Draken und dem Eintreffen der ersten Eurofighter im Jahr 2007 geschlossen", so Verteidigungsminister Günther Platter. Im Zuge eines Festaktes werden sie morgen, bereits mit österreichischem Hoheitsabzeichen versehen, von für das Militär zuständigen Bundesrat Samuel Schmid an seinen österreichischen Amtskollegen Platter übergeben. Die nächsten vier "Tiger" folgen zum Jahreswechsel 2004/05, die letzten vier Mitte des Jahres 2005.


09.07.2004
Offizielle Übergabe der F5-Abfangjäger
Die Draken haben langsam, aber sicher ausgedient: Bis der Eurofighter einsatzbereit ist, will das Heer den Luftraum mit Leihabfangjägern aus der Schweiz vom Typ F5 überwachen. Freitagmittag wurden die ersten Maschinen offiziell in Graz übergeben.
Überbrückung bis 2007
Bereits Mittwochabend waren die ersten vier Maschinen in Graz gelandet. Nach den letzten Checks wurden die Abfangjäger, die von der Schweizer Armee geliehen werden, am Freitag offiziell übergeben.
F5 füllen Lücke zum Eurofighter
Die Regierung hat mit der Entscheidung für neue Abfangjäger so lange gewartet, dass der Draken aus Altersgründen nicht fähig ist, diese Lücke zu füllen. Das übernehmen jetzt zwölf Maschinen des Typs F5.
75-Millionen-Leihgeschäft
Bis zum Sommer des nächsten Jahres werden insgesamt zwölf F5 nach Österreich übersiedeln. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums kostet das Leihgeschäft insgesamt 75 Millionen Euro. Die Maschinen sind für vorerst 48 Monate angemietet worden und sollen ab dem Jahr 2007 durch die ersten "Eurofighter" ersetzt werden.
Zwei Draken, zwei F5 und ein Eurofighter überflogen nach der Übergabe den Fliegerhorst.
Leichter zu fliegen als der Draken
Seit Mitte Juni wurden 39 Heeresangehörige - 4 Piloten, der Rest Techniker - in der Schweiz auf die F5 eingeschult. Den Piloten ist der Umstieg nicht allzu schwer gefallen. Die F5-Jets seien wesentlich leichter zu fliegen als der Draken, so Oberstleutnant Georg Gappmaier.
"Flugzeug ist gutmütiger"
"Das Flugzeug ist sicher leichter zu fliegen als der Draken, vor allem im langsamen Bereich, das Flugzeug ist hier etwas gutmütiger, gleichzeitig aber auch beweglicher", sagte Gappmaier.
Bekenntnis zur Luftraumüberwachung
Verteidigungsminister Günther Platter (ÖVP) legte am Freitag in Graz ein neuerliches Bekenntnis zur eigenständigen, österreichischen Luftraumüberwachung ab.
"Gerade wenn man Verantwortung trägt für die Sicherheit einer Republik, hat man dafür Sorge zu tragen, dass wir eine lückenlose Überwachung des Luftraums gewährleisten können", sagte Platter.
Draken fliegen von Zeltweg
Vorerst werden die Leihabfangjäger in Graz stationiert. Die fast 40 Jahre alten Draken werden aber noch nicht ganz von der Bildfläche verschwinden: Die Abfangjäger, deren Benützungsbewilligung bereits 1995 ausgelaufen ist, werden nur mehr von Zeltweg aus geflogen. Die F5 könnten bis zum Jahr 2025 eingesetzt werden.


09.07.2004
Piloten sehen Unterschiede zu Draken
Im Langsamflug bis zu 400 km/h und durch eine wesentlich bessere Radarleistung fliegen dem Tiger die Herzen der umgeschulten Piloten zu.
Graz - Die bisher vier auf der F-5 ausgebildeten Piloten der österreichischen Luftwaffe sehen in ihrem "neuen" Flugzeug einige Unterschiede zum bisherigen Muster Saab S-35 Oe Draken. "Es gibt aber keine Optimierung durch den Zwischenschritt F-5 vom Draken zum Eurofighter", so Geschwaderkommandant Oberstleutnant Georg Gappmaier, der bisher rund 20 Flugstunden auf dem "Tiger" hinter sich hat. Da man nun dasselbe Muster wie die Schweizer Luftwaffe fliege, werde es im Jahr 2006 eine weitere Auflage der gemeinsamen Luftraumüberwachungsübung "Amadeus" geben. Welche Staaten teilnehmen, steht aber noch nicht fest.
Jets präsentiert
Der Draken sei - sobald in größerer Höhe - durch sein Deltaprofil und die Endgeschwindigkeit wesentlich schneller, im Langsamflug bis zu 400 km/h zeige der "Tiger" bessere Eigenschaften. Die F-5 sei auch wesentlich besser in der Radarleistung, nämlich in den Bereichen Reichweite und Zielverfolgungsqualität. Das Visier wiederum sei von der Leistung her gleich, sagte Gappmaier am Freitag in Graz bei der Präsentation der neuen Jets.
Vierwöchige Ausbildung absolviert
Gappmaier gehört zu jener Gruppe von vier Flugzeugführern, die zwischen 18. Juni und 16. Juli ihre rund vierwöchige Ausbildung in der Schweiz absolvierten. In der ersten Woche stand Unterricht in Theorie und über das Gesamtsystem am Programm sowie ein Einweisungsflug. In der zweiten folgte die theoretische Einweisung ins Radar und Schulungsflüge in der zweisitzigen Version sowie Start- und Landetraining, Verbands- und Soloflüge. Woche drei sah taktisches Flugtraining mit Abfangjagd und Luftkampf eins gegen eins vor. In der vierten Woche folgte intensiviertes Training als Verbandsführer und im Luftkampf zwei gegen zwei.
"Piloten scharren schon mit den Hufen"
Laut Oberstleutnant Doro Kowatsch stehen die nächsten vier ausgebildeten "Tiger"-Piloten im Spätherbst, die nächsten vier im Frühjahr 2005 zur Verfügung. Natürlich gebe es zusätzlichen Aufwand im Flugbetrieb. Erstens müssten die Dokumentationen von Bordbüchern usw. einwandfrei und nach Schweizer Muster erfolgen, da die geleasten Maschinen ja bis 2008 retourniert würden. Auch löse sich das strikte Staffelgefüge etwas auf, da ja immer mehr Piloten von den still zu legenden Draken zur F-5-Ausbildung wandern würden. Zudem gebe es einen großen "Stock" an Saab 105-Piloten in Linz, da die letzte Draken-Umschulung 1997 statt gefunden hätte. "Diese Piloten scharren praktisch schon mit den Hufen, um zur F-5- oder Eurofighterausbildung zu kommen", so Kowatsch.
Tiger nur wenig modifiziert
Man habe zwar eine momentane Mehrbelastung, aber durch die "Tiger" auch mehr Zeitspielraum gewonnen, sagte Kowatsch. An der F-5 habe man für Österreichs Zwecke nur wenig modifizieren müssen, etwa das Navigationsgerät, da die Schweizer selbst nur auf Radarführung fliegen würden. Auch werde ein VHF-Funkgerät eingebaut, da die Schweizer mit einer Kombination aus VHF- und UHF-Gerät fliegen würden. Kleinere Wartungsarbeiten könnten in Österreich erfolgen. Das Ersatzteilsystem obliege der Schweiz, zwei bis drei Schweizer Techniker würden sich ständig in Österreich aufhalten.
Gemeinsame Übung 2006
Im Jahr 2006 soll es auch wieder eine gemeinsame Übung mit den Schweizer Luftstreitkräften geben. Die in der Vergangenheit mit "Amadeus" bezeichneten Luftraumüberwachungsübungen könnten gemeinsam mit anderen mitteleuropäischen Luftstreitkräften durchgeführt werden. Dazu müsste es aber erst Gespräche geben, so ein Heeresoffizier.


09.07.2004
Übergabe der F-5 "Tiger" unter Ministern
Die vier neuen Jets für das Bundesheer wurden in Graz präsentiert. Minister bedankten sich für gute Zusammenarbeit.
Die ersten Schweizer Abfangjäger vom Typ F-5E "Tiger", die als Leasingflugzeuge für die kommenden Jahre die aktive Luftraumüberwachung in Österreich sicherstellen und die Lücke bis zur Einführung des Eurofighter schließen sollen, wurden am Freitag am Grazer Thalerhof präsentiert. Dabei dankten einander die beiden zuständigen Minister aus der Schweiz und Österreich, Samuel Schmid und Günther Platter (V), für die gute Zusammenarbeit. Weiters traten sie für eine engere Kooperation zwischen Österreich und der Schweiz im Rahmen der Luftraumsicherung ein.
Brieföffner. Bei der Präsentation der F-5E waren hochrangige militärische und zivile Vertreter der beiden Nationen anwesend, ebenso wie Gäste aus den USA und der Rüstungsindustrie. Der Schweizer Bundesrat Samuel Schmid bezeichnete die F-5E "auch mit österreichischen Hoheitszeichen als schön" und nannte weiters die Spitznamen des Jets, die ihm von den österreichischen Piloten gegeben wurden: "Brieföffner" auf Grund der spitzen Schnauze und "Schüttelbecher", weil der Jet bei hohen Geschwindigkeiten nicht so gut fliege wie der alte Draken.
Überflug. Den Schluss der offiziellen Veranstaltung bildete eine gemeinsame Flugvorführung zweier F-5E und zweier Saab S-35 Oe Draken. Der geplante Überflug eines Eurofighter "Taifun" fand jedoch nicht statt. Stationiert werden die F-5E in Graz-Thalerhof. Mit den Draken wird dann nur mehr von Zeltweg aus geflogen.
Unterschiede. Die bisher vier auf der F-5 ausgebildeten Piloten der österreichischen Luftwaffe sehen in ihrem "neuen" Flugzeug einige Unterschiede zum bisherigen Muster Saab S-35 Oe Draken. "Es gibt aber keine Optimierung durch den Zwischenschritt F-5 vom Draken zum Eurofighter", so Geschwaderkommandant Oberstleutnant Georg Gappmaier, der bisher rund 20 Flugstunden auf dem "Tiger" hinter sich hat. Da man nun dasselbe Muster wie die Schweizer Luftwaffe fliege, werde es im Jahr 2006 eine weitere Auflage der gemeinsamen Luftraumüberwachungsübung "Amadeus" geben. Welche Staaten teilnehmen, steht aber noch nicht fest.
Schneller. Der Draken sei - sobald in größerer Höhe - durch sein Deltaprofil und die Endgeschwindigkeit wesentlich schneller, im Langsamflug bis zu 400 km/h zeige der "Tiger" bessere Eigenschaften. Die F-5 sei auch wesentlich besser in der Radarleistung, nämlich in den Bereichen Reichweite und Zielverfolgungsqualität. Das Visier wiederum sei von der Leistung her gleich, sagte Gappmaier am Freitag in Graz bei der Präsentation der neuen Jets.


09.07.2004
Zweistrahlige Zwischenlösung für das Heer
Die "Tiger" sollen bis zum Zeitalter des Eurofighter den Draken entlasten und heimischen Luftraum beschützen.
Graz - Der Erstflug des zweistrahligen Abfangjägers F-5 erfolgte im Jahr 1959. Insgesamt wurden mehr als 2.600 Flugzeuge in den USA und in anderen Staaten in Lizenz gefertigt. Geflogen wurde und wird die F-5 von den Luftwaffen der Vereinigten Staaten, Kanada, Griechenland, Türkei, Norwegen, Niederlande, Spanien, Taiwan und der Philippinen sowie der Schweiz und nun Österreich. Die F-5 war bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Abfangjäger für Österreich im Gespräch. Gekauft wurde damals allerdings der Saab Draken.
Die Schweizer Variante wurde mit der Bezeichnung F-5E "Tiger II" an der zweiten Hälfte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in den Dienst gestellt. Die Leistung pro Triebwerk beträgt 15,8 kN, mit Nachbrenner maximal 22,6 kN. Der Jet erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 1,6 in 11.000 Meter Höhe. Die Dienstgipfelhöhe beträgt 16.000 Meter. Die Jets können Zusatztanks aufnehmen.
Bewaffnet ist die "Tiger II" mit zwei Maschinenkanonen vom Kaliber 20 Millimeter. An Aufhängungen an den Tragflächenspitzen können zwei Luft-Luft-Lenkwaffen vom Typ Sidewinder AIM-9P-5 mitgeführt werden.


09.07.2004
Österreich lässt "Tiger" fliegen
Der Schweizer Bundesrat Samuel Schmid bezeichnete die F-5E "auch mit österreichischen Hoheitszeichen als schön".
Graz - Bei der Vorstellung der neuen F-5E "Tiger II" am Freitag am Grazer Flughafen Thalerhof dankten einander die beiden zuständigen Minister aus der Schweiz und Österreich, Samuel Schmid und Günther Platter (V), für die gute Zusammenarbeit. Weiters traten sie für eine engere Kooperation zwischen Österreich und der Schweiz im Rahmen der Luftraumsicherung ein. Auch der Chef der Luftstreitkräfte, Generalmajor Erich Wolf, zeigte sich mit der "schnellen und reibungslosen Abwicklung des Projektes binnen kürzester Zeit" äußerst zufrieden.
"Brieföffner" und "Schüttelbecher"
Bei der Präsentation der F-5E waren hochrangige militärische und zivile Vertreter der beiden Nationen anwesend, ebenso wie Gäste aus den USA und der Rüstungsindustrie. Der Schweizer Bundesrat Samuel Schmid bezeichnete die F-5E "auch mit österreichischen Hoheitszeichen als schön" und nannte weiters die Spitznamen des Jets, die ihm von den österreichischen Piloten gegeben wurden: "Brieföffner" auf Grund der spitzen Schnauze und "Schüttelbecher", weil der Jet bei hohen Geschwindigkeiten nicht so gut fliege wie der alte Draken.
Eurofighter kein Überflieger
Den Schluss der offiziellen Veranstaltung bildete eine gemeinsame Flugvorführung zweier F-5E und zweier Saab S-35 Oe Draken. Der geplante Überflug eines Eurofighter "Taifun" fand jedoch nicht statt.


09.07.2004
Die ersten "Tiger" sind gelandet
Seit Mittwoch stehen F-5-Abfangjäger auf Grazer Militärflugplatz
Mittwoch kurz nach 20Uhr landeten die ersten vier vom Schweizer Militär geleasten F-5-Abfangjäger im Fliegerhorst Nittner bei Graz, die im Jahr 2007 durch die Eurofighter ersetzt werden sollen. Bis zum Sommer 2005 ist das aus zwölf Flugzeugen bestehende "Interims-Geschwader" komplett - die Draken haben dann ausgedient.
Der Überstellungsflug vom Militärflugplatz Dübendorf bei Zürich zum Fliegerhorst Nittner bei Graz dauerte knapp 75Minuten, geflogen wurde mit einer Reisegeschwindigkeit von 700km/h. Acht F5 werden noch folgen - vier im Jänner, der Rest im Sommer2005. Ebenso viele Piloten müssen sich noch in der Schweiz einer dreiwöchigen Ausbildung unterziehen. Die erste Luftraumüberwachung, bei der sowohl die geleasten Abfangjäger, "Tiger" genannt, als auch die Draken eingesetzt werden, ist für Jänner geplant. Ab 2007 stehen dem Bundesheer dann die Eurofighter zur Verfügung.


10.07.2004
Gemietete Tiger, erstaunte Störche
Die ersten "Mietflugzeuge" von der Schweizer Luftwaffe sind eingetroffen. Sie werden die Lücke in der Luftüberwachung bis zum Eurofighter-Start schließen.
Langsam steigt er aus der F5-E "Tiger II", salutiert und erstattet Bericht. "Ein guter Flug, keine Probleme", sagt Bundesheer-Pilot Günter Taschler. Antwort seines Vorgesetzten: "Zu kurz war der Flug vermutlich, oder?"
Zur feierlichen Übergabe der ersten vier "F5-E" der Schweizer Luftwaffe an das heimische Bundesheer Freitagmittag am Grazer Fliegerhorst Nittner hatten Taschler und ein Kollege kurze Demonstrationsflüge absolviert. Begleitet wurden die Mietflugzeuge von zwei - deutlich lauteren - Saab Draken-Abfangjägern. Wie berichtet, werden bis zur Auslieferung der bestellten Eurofighter 2007 insgesamt zwölf Tiger von der Schweizer Luftwaffe geleast. Kosten: 75 Mill. Euro.
Ein Festakt mit Trauerflor: Zur Übergabe der Fluggeräte durch den Schweizer Verteidigungsminister Samuel Schmid an seinen Amtskollegen Günther Platter (ÖVP) wehte aus Anlass des Todes von Bundespräsident Thomas Klestil die rot-weiß-rote Flagge auf Halbmast. Platter sprach von einem "großen Tag für die Republik", da durch die Kooperation mit der Schweiz die Lücke in der Luftraumüberwachung zwischen Auslaufen der Draken und Eintreffen der Eurofighter geschlossen werde. Ohne Luftraumüberwachung wären die EU-Ratspräsidentschaft 2006 oder die Fußball-EM 2008 undurchführbar. Vier Piloten und 33 Techniker sind in den vergangenen Monaten auf das neue Flugsystem umgestellt worden. Für Erich Wolf, Chef der Luftstreitkräfte, ein "Weltrekord". "Die Tiger befinden sich in einem hervorragendem technischen Zustand, sind leichter als die Draken zu fliegen", berichtet Georg Gappmeier, ein anderer Pilot. Die ausgeliehenen Fluggeräte sind knapp 15 Meter lang, erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 1,6 Mach und sind mit zwei Luft-Luft-Lenkwaffen vom Typ "Sidewinder" bestückt.
Die nächsten vier Schweizer Flugzeuge werden zum Jahreswechsel 2004/05, die letzten vier Mitte 2005 überstellt. Neugierige Zaungäste bei der mit Applaus bedachten Tiger-Premiere am Freitag: drei Störche, die über dem Fliegerhorst ihre Runden drehten.


10.07.2004
Die "Tiger" bewachen ab sofor...
Die "Tiger" bewachen ab sofort den österreichischen Luftraum: In Graz wurden am Freitag die ersten vier jener zwölf F 5-Abfangjäger übergeben, die das Bundesheer von der Schweizer Armee für 75 Millionen FL auf vier Jahre geleast hat. Sie werden die schrottreifen Draken ersetzen, sind aber selbst schon "Leih-Opas": Die F 5 haben zumindest 25 Jahre auf dem Buckel.
Überstellt wurden die F 5, die der Beiname "Tiger" schmückt, aus der Schweiz von vier bereits eingeschulten österreichischen Piloten schon vor zwei Tagen - den großen "Bahnhof" am Fliegerhorst Nittner in Graz gab es aber erst am Freitag. Und auch dieser war wegen des Klestil-Todes sehr gedämpft. Der Schweizer Verteidigungs-Bundesrat Samuel Schmid nannte die Kooperation mit Österreich eine "Erfolgsstory": Das Projekt wäre blitzschnell durchgezogen worden, sogar die Geheimhaltung hätte geklappt. Schmid verriet, das die F 5 von Schweizer Piloten "Brieföffner" (wegen der spitzen Nase) und "Schüttelbecher" (arges Rütteln in engen Kurven) hießen. "Das soll aber nicht negativ sein, zudem sind die Verträge schon unterzeichnet", schloss er schmunzeld. Sein heimischer Kollege Günther Platter sprach von einen "guten Tag", die Luftraumüberwachung bis zum Eintreffen der Eurofighter 2007 sei gesichert.
Die F 5, von denen vier weitere Ende 2004 und das dritte Vierer-Paket 2005 kommen, sind in Graz stationiert. Die uralten Draken fliegen künftig nur noch ab Zeltweg. Konstruktiv stammen die F 5 aus den späten 50-er Jahren, sie haben zwei Düsen (sind also sicherer als die eindüsigen Draken, aber nicht leiser) erreichen 1700 km/h Spitze und eine Top-Höhe von 16.000 Meter. Was für die in unserem Himmel anfallenden Kontrollaufgaben aber allemal ausreicht.


10.07.2004
"profil": Heinz Fischer kritisiert den Umgang mit Thomas Klestil
Der Bundespräsident plädiert dafür, "manches zu Lebzeiten gerechter" zu beurteilen
In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" kritisiert Bundespräsident Heinz Fischer den Umgang mit seinem verstorbenen Amtsvorgänger Thomas Klestil. Der "Gegensatz, zwischen dem, was zu seinen Lebzeiten gesagt wurde und dem, was in der Trauerfeier gesagt wurde", sei augenscheinlich. "Man wird darüber nachdenken müssen, ob man nicht manches zu Lebzeiten gerechter beurteilen sollte", sagt der Bundespräsident.
Fischer rechtfertigt in "profil" seine Ankündigung, sich den Beschaffungsakt für die Eurofighter noch einmal ansehen zu wollen. "Ich habe in meinen bisherigen Funktionen im Parlament den Standpunkt vertreten, dass wir sparen müssen. Es stellt sich die Frage, ob diese Ausgaben in vollen Ausmaß gerechtfertigt sind, oder ob es andere und billigere Lösungen gäbe." Fischer räumt allerdings ein, dass er als Bundespräsident den Eurofighter-Ankauf nicht verhindern könne. Selbst wenn die Regierung noch 30 Abfangjäger kaufen sollte, "muss die Bevölkerung darüber entscheiden, nicht der Bundespräsident".


14.07.2004
Erster deutscher Eurofighter-Jagdeinsitzer verlässt EADS-Serienmontage
Endmontage des 20. deutschen Serienflugzeuges hat begonnen
Der erste einsitzige Serien-Eurofighter für die deutsche Luftwaffe hat Anfang Juli die Endmontagehalle des EADS-Militärflugzeugwerks Manching verlassen. Die mit GS 001 (German Single-Seater) bezeichnete Maschine durchläuft jetzt diejenigen Funktionsprüfungen, die aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht in der Endmontagehalle durchgeführt werden können. Hierzu zählen die bereits jetzt abgeschlossenen Kraftstofftests sowie die sich daran anschliessenden Triebwerksläufe. Diesen folgen umfangreiche Messungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit der GS 001 in der sogenannten "schweren Jäger-Konfiguration" auf der EADS-eigenen Versuchsanlage, bei der das Flugzeug mit Kurz- und Mittelstrecken-Luft/Luft-Lenkflugkörpern sowie Aussentanks ausgestattet ist.
Die Übergabe des ersten einsitzigen Flugzeugs an die deutsche Luftwaffe ist für Ende dieses Jahres vorgesehen, berichtet die EADS als der deutsche Partner im viernationalen Eurofighter-Konsortium. In der Manchinger Eurofighter-Endmontage sind derzeit weitere zehn Einsitzer sowie eine zweisitzige Maschine in Bearbeitung. Mittlerweile befindet sich bereits das zwanzigste deutsche Serienflugzeug in der Endmontage von EADS Militärflugzeuge, von denen acht Doppelsitzer bei der Luftwaffe seit 2003 erfolgreich für den Ausbildungs- und Flugbetrieb verwendet werden.
Mit der Produktion und Indienststellung des mit Testinstrumenten ausgestatteten (instrumentierten) doppelsitzigen Serien-Eurofighters IPA 3 im Jahre 2002 war in Manching die Ausbringung der ersten Eurofighter-Fertigungstranche begonnen worden, das 44 der insgesamt 180 Flugzeuge für die deutsche Luftwaffe umfasst. Die gesamte erste Tranche für die europäischen Partner besteht aus 148 Maschinen.
Aktuell werden in allen vier Eurofighter-Partnerländern 22 doppelsitzige Serienflugzeuge im operationellen Betrieb genutzt. Auch in diesen Ländern hat das Zeitalter der Einsitzer begonnen: Bei EADS CASA in Spanien wurde das am 26. Februar 2004 in Dienst gestellte instrumentierte Serienflugzeug IPA 4 am 13. Juli 2004 auf den spanischen Luftwaffenstützpunkt Moron de la Frontera verlegt, um den operationellen Einsatzbetrieb bei hohen Temperaturen zu untersuchen. Dieses Flugzeug wird im kommenden Winter in Skandinavien arktischen Betriebsbedingungen sowie im nächsten Jahr in der Wüste Arizonas extremer Hitze unterzogen werden. Ein weiteres instrumentiertes Serienflugzeug IPA 5 startete am 07. Juni dieses Jahres zu seinem Erstflug bei BAE SYSTEMS in Warton/GB. IPA 5 dient der Nachweisqualifizierung der Funktionalität der Serien-Einsitzer und leistet einen wesentlichen Beitrag für die ab 2006 vorgesehene Qualifizierung der vollen Einsatztauglichkeit bei den vier Luftstreitkräften. Weiterhin werden mit jeweils einem doppelsitzigen instrumentierten Serienflugzeug (ISPA1, Erstflug bei BAE SYSTEMS am 11. Mai 2004) und einem einsitzigen Eurofighter (ISPA2, Erstflug bei Alenia Aeronautica, Turin, am 9. Juli 2004) Flüge für die Erprobung weiterer Leistungssteigerungen der Flugzeuge der zweiten Produktions-Tranche durchgeführt. Mit diesen beiden "Neuzugängen" verfügt das Eurofighter-Konsortium in den Flugerprobungszentren aller vier Partnerländer jetzt über insgesamt 13 fliegende Erprobungsträger.
Die Military Aircraft Business Unit verkörpert die Kompetenz der EADS auf dem Gebiet von Hochleistungs-Kampfflugzeugen, unbemannten Kampf-flugzeugen (UCAVs), bemannten Missionsflugzeugen, Trainingsflugzeugen nebst deren Bodenausrüstung und ist ein integrierter Geschäftsbereich der EADS Defence and Security Systems Division (DS).
Mit einem Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro in 2003 und etwa 24.000 Mitarbeitern in neun Ländern bündelt DS die wsentlichen Verteidigungsaktivitäten der EADS. Die Division bietet integrierte Systemlösungen für die neuen Herausforderungen der Streitkräfte und Sicherheitskräfte an. Sie ist in den Bereichen Militärflugzeuge, Lenkflugkörper, Aufklärung und Überwachung (ISR) mit bemannten und unbemannten Flugzeugen (UAVs), Gefechtsführungssysteme, Verteidigungselektronik, Sensorik und Avionik sowie den dazugehörigen Dienstleistungen tätig.
Die EADS ist ein weltweit führender Anbieter in der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen. Im Jahr 2003 hat der Konzern einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erzielt und über 109.000 Mitarbeiter beschäftigt.


14.07.2004
Kampf-Jets mussten notlanden
Am Flughafen Klagenfurt haben Mittwoch am Nachmittag zwei F-16-Kampjets aus den USA wegen technischer Probleme eine Sicherheitslandung durchgeführt.
Unterwegs nach Italien
Die Maschinen waren ursprünglich in einer Viererformation auf dem Rückweg von einem Übungsschießen in der Slowakei zum amerikanischen Militärstützpunkt in Aviano (Oberitalien), sagt Major Norbert Schartner vom Verteidigungsministerium.
Der Flug der Nato-Maschinen über Österreich war angemeldet, die Kampfjets hatten keine Waffen an Bord.

Sichere Landung in Klagenfurt
Es war ein normaler Flug, bis ein Pilot kurz vor Klagenfurt Probleme mit einem Triebwerk meldete und um Landeerlaubnis ansuchte.
In Begleitung eines weiteren Kampfjets - ein Soldat darf nie allein auf fremden Terrain landen - brachte er die Maschine daraufhin sicher auf den Boden des Klagenfurter Flughafens, so Schartner.
Reparaturteam unterwegs
Die Soldaten haben ihre Homebase in Aviano kontaktiert. Am Donnerstag wird diese Ersatzteile und ein Reparaturteam nach Österreich schicken.
Bis zum Weiterflug finden die Kampfflugzeuge auf dem Klagenfurter Hubschrauberplatz des Bundesheeres "Unterschlupf".


14.07.2004
Klagenfurt: Zwei F-16-Kampfjets notgelandet
Die Maschinen waren auf dem Rückflug nach Aviano, als einer der beiden Jets Probleme bekam.
Wie der ORF-Teletext berichtet, sind am Mittwochnachmittag zwei US-Kampfjets vom Typ F-16 am Flughafen Klagenfurt notgelandet. Ingesamt vier Flugzeuge waren auf dem Rückweg von einer Übung in der Slowakei, als einer der Piloten Probleme mit seiner Maschine bekam. Er suchte um Landeerlaubnis an.
Laut Vorschrift wurde er von einem zweiten Kampfjet bei der Notlandung begleitet. Die beiden Soldaten suchten bereits um technische Hilfe bei ihrer Heimatbasis Aviano in Norditalien an. Der Weiterflug ist für Freitag geplant.


16.07.2004
Eurofighter: Erschütternder Bericht in der ARD
Kräuter: "Vertragsausstieg rechtlich möglich!" - Minister Platter hat sich in Fragestunde verplappert!
SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter fordert im Zusammenhang mit einem Bericht in der Sendung "Panorama" in der ARD eine sofortige Reaktion der österreichischen Bundesregierung auf den schier unglaublichen Zustand der ersten an die deutsche Bundeswehr ausgelieferten Kampfjets "Eurofighter". Kräuter: "Die Sendung Panorama vom Abend des 15. Juli 2004 ist ein erschütterndes Dokument über die Untauglichkeit des Eurofighters. Ein sofortiger Ausstieg aus dem Eurofightervertrag durch Österreich wäre unter den aktuellen Umständen mehr als berechtigt und könnte mit Sicherheit mit dem Steuerzahler zumutbaren Ausstiegskosten erreicht werden." ****
Im TV-Bericht konnte der wegen seiner Anfälligkeit "Evchen" genannte Kampfjet aufgrund elektronischer Fehler nicht startklar gemacht werden, danach funktionierte der Sprechfunk nicht, erst nach 6 Stunden Ratlosigkeit konnte ein Start erfolgen. Ein für eine Stunde geplanter Flug musste nach einer halben Stunde beendet werden, weil die Tankanzeige defekt war. Seit Anfang Juni seien mehr als die Hälfte der Flüge ausgefallen.
Kräuter: "Der deutsche Brigade General a.D. Manfred Opel stellte unmissverständlich fest, dass die Industrie Flugzeuge ausgeliefert habe, die ihre Funktion nicht erfüllten. Er spricht von einer Hülle ohne militärischen Inhalt, die dem Militär nicht zugemutet werden dürfe. Außerdem übernehme die Firma EADS kaum Verantwortung für Mängel, für EADS sei die Angelegenheit mit der Lieferung erledigt." Angesichts dieser Faktenlage fordert Kräuter den sofortigen Ausstieg aus dem Eurofightervertrag: "Die rechtliche Möglichkeit besteht definitiv. In der letzten Fragestunde vor dem Sommer im Nationalrat hat sich Verteidigungsminister Günther Platter verplappert, indem er im Gegensatz zu sonstigen Durchhalteparolen die Möglichkeit eines Vertragsausstieges zugegeben hat."
Hinweis: Fragestunde NR 9.7.04 Auf die Frage 89/M von Mag Werner Kogler (Grüne), Bundesminister für Landesverteidigung Günther Platter: "Zu ihrer Frage bezüglich Pönale: Vertraglich ist alles eindeutig geregelt, so auch, dass das Bundesministerium für Landesverteidigung im Falle einer Auflösung dieses Vertrages all jene Kosten zu ersetzen hätte, die bisher angefallen sind."


16.07.2004
Murauer: Piloten mit Eurofighter überaus zufrieden
Vertragsausstieg steht nicht zur Debatte
"Die Eurofighter-Piloten sind von der Leistungsfähigkeit des Flugzeugs begeistert", wies ÖVP- Wehrsprecher Walter Murauer heute, Freitag, Aussagen von SPÖ- Rechnungshofsprecher Günther Kräuter zurück. "Die Chance, sich selbst von der Einsatzfähigkeit der Flugzeuge und der Zufriedenheit der Piloten zu überzeugen, hat Kräuter bisher leider nicht genutzt", so Murauer. "Ich präsentiere Herrn Kräuter gerne eines von vielen Positivbeispielen zur Leistungsfähigkeit des Fliegers:
Den Belastungstest über 13.000 Flugkilometer, den die Eurofighter anstandslos bestanden haben", so Murauer. Nachlesen könne Kräuter dies unter anderem in den Salzburger Nachrichten vom 3. Juli 2004.
Ein Vertragsausstieg, wie Kräuter ihn forderte, stehe überhaupt nicht zur Debatte, so Murauer weiter. "Wir werden die Eurofighter wie geplant 2007 bekommen. Bis dorthin bleibt Kräuter jedenfalls noch genügend Zeit, sich von der einwandfreien Funktionsweise der Fluggeräte zu überzeugen."
Gespräche mit Piloten, "wie sie übrigens das Ö1-Mittagsjournal vom Dienstag, den 13. Juli 2004 enthielt", würden die Vorteile der Flugzeuge ebenfalls eindeutig belegen, so Murauer. Dort hatte ein Pilot der deutschen Bundeswehr unter anderem betont, der Eurofighter sei "um den Piloten herum gebaut" worden. "Diese und andere Stellungnahmen sprechen für sich", so Murauer abschließend.


16.07.2004
Eurofighter entspricht den vertraglichen Vereinbarungen in vollem Umfang
EADS Militärflugzeuge weist die in Medienberichten der letzten Tage in Deutschland und Österreich erhobenen Vorwürfe über angebliche Mängel und Flugbetriebs-Einschränkungen des Eurofighter entschieden zurück.
Die Funktionalitäten des Eurofighter werden im Anfangsflugbetrieb der deutschen Luftwaffe noch einmal eingehend überprüft. Nach Auswertung der Ergebnisse im Hinblick auf den Truppeneinsatz gibt die Luftwaffe die Funktionen stufenweise für den Flugbetrieb frei. Diese Prozedur erscheint zwar zeitaufwendig, ist aber vertraglich so vereinbart: Die abgestufte Freigabe der Systemfähigkeiten ist mit der Bundeswehr abgestimmt und entspricht sowohl der Gesamtplanung als auch dem Umrüstvorhaben der Luftwaffe. Diese Vorgehensweise steht übrigens auch in vollem Einklang mit den anderen Eurofighter-Partnernationen.
Die deutsche Luftwaffe betreibt ihre Eurofighter-Flotte bereits völlig eigenständig. Sie befindet sich dabei natürlich in einer Lernphase, was Systemhandhabung, Wartung und Logistik betrifft. Sollten Probleme auftreten, genießt die Sicherheit der Piloten und des Geräts im Anfangsflugbetrieb allerhöchste Priorität. Weiter geht es in dieser frühen Nutzungsphase darum, die Fehlermeldungen im Detail zu verstehen und beheben zu lernen. Werden beispielsweise standardisierte Vorflugprüfungen durch neue Warnmeldungen unterbrochen, müssen die Prozeduren aus Sicherheitsgründen nach Fehlerbehebung vollständig wiederholt werden. Das kann im ungünstigsten Fall zu zeitlichen Verzögerungen im Flugbetrieb führen.
Dabei sind in die von der Industrie übergebenen Flugzeuge in vollem Umfang flugfähig und alle vertraglich vereinbarten Geräte uneingeschränkt funktionsfähig eingebaut.
Sowohl die deutsche Luftwaffe als auch das Verteidigungsministerium (BMVg) haben durchgängig und wiederholt bestätigt, dass die Leistungsfähigkeit des Eurofighter schon in dieser frühen Nutzungsphase erheblich über den Standards liege, die in den vorliegenden Abnahmekriterien und der daraus abgeleiteten Flugzulassung festgeschrieben sind.
Die zum wiederholten Male angeführten, vermeintlichen Mängel, die der Bundesrechnungshof (BRH) in seinem Bericht aus dem Spätsommer 2003 gerügt hatte, entsprachen schon damals nicht und noch viel weniger heute der tatsächlichen Programmsituation.
Das Triebwerk darf derzeit bei Temperaturen von minus 15 GradC bis plus 40GradC angelassen werden. Die Zulassung für einen noch weiter gefassten Temperaturbereich wird im Rahmen von Heiß- und Kaltwetterversuchen innerhalb eines Jahres erreicht. Die Bordkanone ist erfolgreich erprobt. Die Zulassung der Munition ist nicht flugzeugbedingt und erfolgt nach Plan.
Die Einschränkung, dass der Eurofighter nur fliegen dürfe, wenn innerhalb von 20 Flugminuten ein Flugplatz erreicht werden kann, wurde mit einer Modifikation des elektronischen Generator hinfällig:
Zwei Eurofighter haben Anfang Juli den rund 13.000 km langen Flug von England nach Singapur erfolgreich bewältigt.
Die Military Aircraft Business Unit verkörpert die Kompetenz der EADS auf dem Gebiet von Hochleistungs-Kampfflugzeugen, unbemannten Kampf-flugzeugen (UCAVs), bemannten Missionsflugzeugen, Trainingsflugzeugen nebst deren Bodenausrüstung und ist ein integrierter Geschäftsbereich der EADS Defence and Security Systems Division (DS).
Mit einem Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro in 2003 und etwa 24.000 Mitarbeitern in neun Ländern bündelt DS die wsentlichen Verteidigungsaktivitäten der EADS. Die Division bietet integrierte Systemlösungen für die neuen Herausforderungen der Streitkräfte und Sicherheitskräfte an. Sie ist in den Bereichen Militärflugzeuge, Lenkflugkörper, Aufklärung und Überwachung (ISR) mit bemannten und unbemannten Flugzeugen (UAVs), Gefechtsführungssysteme, Verteidigungselektronik, Sensorik und Avionik sowie den dazugehörigen Dienstleistungen tätig.
Die EADS ist ein weltweit führender Anbieter in der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsgeschäft und den dazugehörigen Dienstleistungen. Im Jahr 2003 hat der Konzern einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erzielt und über 109.000 Mitarbeiter beschäftigt.


18.07.2004
"profil": Red Bull will keine Eurofighter-Gegengeschäfte
Regierung präsentiert in Kürze erste von EADS vermittelte "Kompensationsmilliarde" - Summe heftig umstritten
Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, will der Energydrink-Hersteller Red Bull keine Eurofighter-Gegengeschäfte machen.
Red Bull arbeitet derzeit an Plänen für einen 700 Millionen Euro teuren Freizeitpark, der am Gelände des ehemaligen A1-Rings im steirischen Spielberg entstehen soll. Daran wird sich auch Eurofighter-Produzent EADS beteiligen. EADS sucht intensiv nach Partnern für mögliche Gegengeschäfte. Grund: Das Konsortium hat sich verpflichtet, österreichischen Unternehmen im Gegenzug für den Kauf des Eurofighter Aufträge im Wert von vier Milliarden Euro zu vermitteln. Bis August muss laut Vertrag ein Volumen von mindestens einer Milliarde Euro - der so genannte erste "Meilenstein" - erreicht sein.
Red Bull verwehrt sich allerdings gegen die von EADS gewünschte Einbeziehung der Kooperation in das Kompensationsprogramm: "Das Projekt Spielberg ist bei Gegengeschäftsprogrammen nicht der richtige Ansprechpartner", so Bernd Fisa, Sprecher des "Projekts Spielberg" gegenüber "profil".
Spätestens im August will die Bundesregierung nach "profil" vorliegenden Informationen die erste Gegengeschäftsmilliarde präsentieren. Wenige Wochen zuvor fehlen dafür selbst laut offizieller Darstellung des Wirtschaftsministeriums noch mindestens 150 Millionen Euro. Zudem führt das Ministerium auf seiner Homepage auch Unternehmen unzutreffend als Gegengeschäftspartner. Ein Sprecher der Salzburger Schlötter GmbH, die dort mit einem Kompensationsvertrag über 4,2 Millionen Euro gelistet ist: "Dass das Ministerium Projekte so darstellt, als wären sie Gegengeschäfte, ist nicht korrekt und ein Betrug an der Bevölkerung."


18.07.2004
Gaal: Desaster um Eurofighter-Kauf und Gegengeschäfte wird immer offensichtlicher
"Nun sprechen sogar schon Unternehmen von Betrug bei Gegengeschäften"
"Nachdem die Berichte über die technische Unzulänglichkeit der Eurofighter nicht abreißen, zeigt sich nun auch bei der Gegenfinanzierung der Kampf-Jets das ganze Desaster dieser teuersten Fehlentscheidung in der Zweiten Republik", so SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal am Sonntag mit Bezug auf einen entsprechenden Bericht in der aktuellen Ausgabe des "profil". "Die Versprechen von Schüssel und Co. über die umfangreichen Kompensationsgeschäfte zerplatzen wie Seifenblassen; die Gegengeschäfte waren ja auch von EADS reine Absichtserklärungen, es gibt keine Anbotsgarantie", so Gaal am Sonntag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. "Die Bevölkerung wird hier für dumm verkauft!"
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Laut "profil" fehlen selbst offiziell noch 150 Millionen Euro der einen Milliarde Euro, die bis August als Gegengeschäfte nachgewiesen werden sollen; aber auch von den aufgelisteten 843 Millionen ist ein Drittel der Projekte völlig unkonkret und nebulos. Und selbst bei den konkret genannten Projekten sind offenbar welche dabei, die auf einer Gegengeschäftsliste gar nicht aufscheinen dürften. Gaal bezieht sich dabei auf eine Aussage des Geschäftsführers der Salzburger Schlötter GmbH, die laut Liste des Wirtschaftsministeriums ein Gegengeschäft im Wert von 4,2 Millionen Euro an Land ziehen konnte - freilich wurde der entsprechende Vertrag lange vor dem Eurofighter-Deal abgewickelt. Der Geschäftsführer der Firma: "Dass das Ministerium Projekte so darstellt, als wären sie Gegengeschäfte, ist nicht korrekt und ein Betrug an der Bevölkerung", zitiert Gaal aus dem "profil".
Auch die Tatsache, dass "Red Bull", das einen Freizeitpark am ehemaligen A1-Ring plant und von EADS offensichtlich als Gegengeschäftspartner gewonnen werden soll, sich nun öffentlich dagegen wehrt, zeigt die ganze Misere um die Gegenfinanzierung der Kampfflugzeuge. "Ursprünglich hatte Kanzler Schüssel die Finanzierung der Luftraumüberwachung über eine Wirtschaftsplattform versprochen, dann wurde der Kauf mit den angeblich umfangreichen Gegengeschäften gerechtfertigt, und auch hier wird die Bevölkerung offensichtlich getäuscht." Nimmt man die enormen technischen Mängel und den überhöhten Kaufpreis dazu, muss man fragen: "Was muss noch passieren, dass die Regierung einsieht, dass der Eurofighter-Kauf die teuerste Fehlentscheidung der Zweiten Republik war?" Der SPÖ-Wehrsprecher fordert deshalb einmal mehr den sofortigen Ausstieg aus dem Kauf und die unverzügliche Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, "um die Hintergründe für dieses Milliarden-Desaster zu untersuchen".


18.07.2004
Lopatka: Angriff von Gaal ist durchsichtig und geht ins Leere
Gegengeschäfte sind wichtiger Impuls für die Wirtschaft
"Entweder ist SPÖ-Wehrsprecher Gaal nicht informiert, oder er verbreitet bewusst Un- und Halbwahrheiten rund um die Gegengeschäfte beim Eurofighterkauf", sagte heute, Sonntag, ÖVP-Generalsekretär Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka. Die Gegengeschäfte seien ein wichtiger Impuls für die heimische Wirtschaft in einer konjunkturell schwierigen Zeit. ****
Lopatka unterstrich, dass sich das Ergebnis mit dem doppelten Volumen des Anschaffungspreises absolut sehen lassen könne. "Die Gegengeschäfte bringen vor allem auch einen wirtschaftlichen Input im Forschungs- und Hochtechnologiebereich", so der ÖVP- Generalsekretär.
Die gesamte Abwicklung der Geschäfte, so Lopatka, sei zudem transparent auf der Website des Wirtschaftsministeriums nachzuvollziehen und werde laufend von der überparteilichen Plattform Gegengeschäfte begleitet und bewertet.
"Der SPÖ-Wehrsprecher sollte sich viel mehr an den Fakten orientieren, bevor auf billige Polemik zurückgegriffen werden muss", so Lopatka abschließend.


26.07.2004
Ungewöhnliches Eurofighter-Lob
Sollte die Produktion der zweiten Eurofighter-Tranche länger still stehen, drohen EADS erhebliche Zusatzkosten. In Österreich sollen die Jets 2007 landen.
Lob von unerwarteter Seite gab es zuletzt für die immer wieder mit Kritik kämpfenden Produzenten des Eurofighter: Im Rahmen eines Manöverbesuchs hat die deutsche Bundeswehr General John P. Jumper, den Oberbefehlshaber der US-Luftstreitkräfte, zu einem Mitflug in dem neuen Jet eingeladen. Jumper bedankte sich entsprechend: "Ich bin", sagte er laut deutscher Luftwaffe und Eurofigher-Produzent EADS, "alle Airforce-Jets geflogen. Keiner war so gut steuerbar wie der Eurofighter." Jumper hob vor allem die "Beweglichkeit" und "Manövrierbarkeit" sowie die "hervorragende Beschleunigung" und "präzise Navigation" des Flugzeugs heraus.
Verzögerung
Weniger erfreulich für die Produzenten des Jets ist die Tatsache, dass es weiterhin keinen Termin für die endgültige Beauftragung der Produktions-Tranche 2 des Eurofighter gibt. Verantwortlich gemacht dafür wird Großbritannien, die anderen Partner - Deutschland, Italien und Spanien - hätten ihre Hausaufgaben gemacht, heißt es seitens EADS. Sollte die Produktion längere Zeit still stehen, drohen erhebliche Zusatzkosten.
Österreich soll laut dem im Vorjahr unterzeichneten Vertrag 18 Eurofighter aus dieser zweiten Tranche bekomme. Die Auslieferung soll 2007 starten.


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