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Hendon's expansion

Eröffnungsrede
In sechsjähriger Vorbereitung auf das Jubliäumsjahr 2003 erhielt das RAF-Museum seit 2001 4,77 Millionen £ von den Britischen Lotterien und nochmals 2,63 Millionen aus dem englischen Verteidigungsbudget (!). Zwei gänzlich neue Gebäude wurden errichtet, (fast) alle anderen Exponate umgestellt, die Abstände vergrößert und die Beleuchtung (fast überall) verbessert. Hendon ist jetzt um ein Drittel größer, war deshalb Langzeit-Baustelle und seit dem Herbst überhaupt geschlossen.

Am 17. Dezember wurde dieses "Hendon-Neu" von HRH (His Royal Highness) Duke of Edinburgh (dem Gatten der Queen), den Spitzen von RAF, Parteien und Parlament eröffnet. Gerade an dem Tag der weltweiten Feiern des ersten Motorfluges der Gebrüder Wright. Der Duke ist übrigens "Patron" des Museums, er steuerte selbst mit einem Westland-Wessex des "Royal Flights" öfter das Museum an - der rote Hubschrauber-Saurier ist seit kurzem auch Teil der Sammlung. An diesem Tag verband ein Sat-Link Hendon mit Kill Devil Hills in North Carolina, USA, wo der weltverändernde Flug von 1903 - mit zuwenig Wind - nachgestellt wurde. Direktor Dr. Michael Fopp sagte zu diesem Anlass: "This is the major event for this country to celebrate the seventeenth of December 1903, when the Wright brothers flew the first powered and controlled aeroplane in Kittyhawk, North Carolina. On the 17th of December 2003 we open this "Milestones of Flight" exhibition. It is a fine-selection of aircraft from our collections, which pick up particular points in those dramatic onehundred years. May I quote the motto of the Royal Air Force - "Per Adua Ad Astra" - "Through Adversity To The Stars". (Durch den Widerstand zu den Sternen !) "

Milestones of Flight - "A Century of Innovation"

Das neue Hauptgebäude liegt als gigantisch vergrößerte, silberne, halbrunde ‚Nissenhütte' quer hinter dem Parkplatz und ist künftig auch der Haupteingang zu den Sammlungen, außer zur ‚Battle of Britain-Halle'. Der Eintritt ist trotz Erweiterung immer noch gratis, doch um £ 2,50 wird der bebilderte und gut getextete Museumsführer gleich mitgenommen. Garderobe gibt's auch. Hinein also in "Milestones of Flight". Das neue Wahrzeichen zeigt in sehr heller und museums-didaktisch untadeliger Präsentation welche Flugzeuge (aus britischer Sicht) die wichtigsten des Jahrhunderts waren.


HRH Duke of Edinburgh an der "Time Wall".

Ein Meter für jedes Jahr Luftfahrtgeschichte.

Die "Milestones of Flight" Halle.

Die "Milestones of Flight" Halle.

Es sind aber neben Spitfire, Tempest, Mosquito oder Harrier - man ist ja im Mutterland des Fair-Play - auch Fokker D VII, BF-109G, Me-262A, Kawasaki Ki-100 oder P-51D. Eine ganze Seite der Halle zeigt - links beginnend - jedes der 100 Jahre jeweils einen Meter breit, von oben nach unten illustriert mit allen wichtigen Ereignissen der Luftfahrt. Ich atme mal tief und halte im Photographieren inne - diese Wand ist spektakulär, da erst merkt man was da in nur 100 Jahren passiert ist... Nett ist auch when Louis Bleriot, der erste Mensch der von Frankreich nach England flog, in seiner Bleriot IX dem Eurofighter-Piloten zuwinkt - und der winkt zurück. Tatsächlich, mit einem himmelwärts strebenden 1:1 Mock-Up des Typhoon in RAF-colours und ASRAAMs schließt die Runde als Ausblick in die Zukunft ab. Durch ein fast wundersames historisches Fenster auch in unsere. Der Typhoon wird darunter mit einem Simulator (Tokens vom Eingang!) und etlichen Bildtafeln speziell gewürdigt. Zwar wachse ich angesichts der 5 (!) Hoheitszeichen oberhalb ein paar cm, gleich schmerzt es mich aber ebenso, dass da die Einführung in der RAF als "Case White", alle Schleifen der Piloten- und Technikerschulung, ja bis hin zum Zulauf der ASRAAM groß und bunt dokumentiert wird. Daheim muss das alles - wohl aus notwendiger innenpolitischer Vorsicht - vorauseilend geheimgehalten werden. Wann, wer, wo (erstmals?) am Taifun fliegt und ab wann, wo Dienst macht, nix derff' ma wissen...


Historisch unbelastet schafft es ein Engländer auch die Messerschmitt Me-262 als "Meilenstein" zu betrachten.

P-51D 'Mustang': "Als ich die silbernen Mustangs über Berlin sah, wusste ich dass der Krieg verloren war…", so steht der Satz eines deutschen Offiziers auch in der Beschriftung überliefert. Diese P-51D-5-NA von Cpt. Donald Emerson, Operations-Officer der 336th Fighter Squadron, 4th Fighter Group, 8th AF USAAF. Emerson wurde mit dieser Kennung am Weihnachtstag 1944, nach einer Begleitschutzmission nach Kassel, von seiner Group getrennt und in niedriger Höhe von 6 Fw-190 in einen Luftkampf verwickelt, von denen er zwei abschießen konnte. Kurz darauf wurde er von leichter Flak getroffen und stürzte über Belgien tödlich ab.
Nicht nur für die RAF ein "Meilenstein" - Eurofighter Typhoon.

Storm Shadow Abstandslenkflugkörper.

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