Print

JSF-Gap Part 1

JSF-Gap Part 2

JSF-Gap Part 3

US Fighter

EU Fighter

RU Fighter

ROW Fighter

Kampfflugzeuge aus den USA

Boeing F-15K/S/T "Strike Eagle"

Todgeglaubte leben länger. Korea hat F-15 gekauft, in Singapur steht der 70er Jahre Entwurf im Endgame gegen Rafale und Eurofighter.
Foto: Boeing
Zweisitziger zweistrahliger schwerer Allwetter-Jagdbomber und Angriffsflugzeug.

Die F-15 wurde ursprünglich als einsitziges Jagdflugzeug (Typ A) entworfen und flog so erstmals im Juli 1972. Anfang der 80er Jahre wurde aus dem zweisitzigen Trainer (Typ B) die "Strike Eagle" (Typ E) als entwickelt, welche 1984 in Produktion und 1988 an die Truppe ging. Das Flugzeug kann in umfangreichen Kombinationen eine Vielzahl an präzisionsgelenkten Luft/Luft und Luft/Boden-Waffen mit einem Gesamtgewicht von ca. 11,1t bei einem Leergewicht von 14,5t tragen. Das maximale Abfluggewicht beträgt 36,7t.
Seit Anfang der 90er Jahre wird die F-15 Produktionslinie durch die US-Administration am Leben erhalten mit gesamt 30 gebauten Maschinen zwischen 1992 und 2001. Der US Air Force werden sogar stückweise Flugzeuge vom Pentagon zugewiesen für die sie gar keinen Bedarf angemeldet hat.
Das Flugzeug wird vor allem dort angeboten wo die F-16 in den Ausschreibungen an die Grenzen der Machbarkeit stößt. Die zweistrahlige europäische Konkurrenz bestehend aus Rafale und Eurofighter wird so von oben (schwerer, größer, kostenintensiv mit F-15) und unten (leichter, billiger mit F-16) von zwei älteren Entwürfen in die Zange genommen.
Die Beschaffung in Korea ist der erste große Erfolg für das Modell seit über 10 Jahren. In Singapur steht die Entscheidung noch aus. Wie die F-16 hat auch die F-15 ihren Zenit schon überschritten, eventuell lassen sich in den nächsten Jahren noch zwei, drei Kunden finden was auch vom Erfolg der europäischen Flugzeuge und der Durchsetzungskraft der aggressiven US-Verkaufsstrategie abhängt.
Eine F-15 kostet rund USD 100 Mio. inkl. Logistik- und Trainingspaket.

Leermasse: 14.379 kg
max. Waffenlast: 11.113 kg
max. Abflugmasse (MTOW): 36.748 kg
typischer Einsatzradius: 1.500 km
max. Geschwindigkeit: Mach 2,5 (ohne Aussenlasten)
Tragflügelbelastung bei 75% MTOW: 487,71 kg/m² (max. 650,5 kg/m²)
Schubkraft/Gewichtsverhältnis bei 75% MTOW: 0,96


Boeing F/A-18E/F "Super Hornet"

Die USD 5 Mrd. teure E/F-Weiterentwicklug hat primär die Trägertauglichkeit der F/A-18 verbessert. Exportkunden haben sich durch diese "Mehrleistung" bisher nicht angesprochen gefühlt.
Foto: Boeing
Ein- (Typ E) und zweisitziges (Typ F) zweistrahliges Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug für den Einsatz von Flugzeugträgern.

Die "Super Hornet" hat es bisher nicht geschafft an den Erfolg des Vorgängermodells anzuschließen. Die E/F ist verglichen mit den A/B und C/D Modellen um 25% größer, führt um 30% mehr Treibstoff mit, hat um 35% stärkere Triebwerke - und auch um 30% teurer - nur intern blieb vorerst fast alles beim alten.
Die Verbesserungen mit E/F betrafen primär Schwachpunkte im Betrieb von Flugzeugträgern. Für Kunden welche von normalen Flugplätzen aus operieren steht dem erheblich höheren Preis der neuen Variante bisher keine adäquate Mehrleistung gegenüber. Ab 2006 soll das neue Raytheon AN/APG-79 AESA-Radar in den operationellen Test gehen und ein neues FLIR-System ist seit 2002 verfügbar.
Ob das am Exportmarkt hilft bleibt abzuwarten. Zuletzt waren Hornet-Exportkunden nicht gerade erfreut darüber, dass sie gegenüber der US-Navy beim Ersatzteilnachschub benachteiligt wurden. Folge davon waren geringere Klarstände und auch ein gesunkenes Vertrauen bei den Exportkunden. Ersteres wird leichter gutzumachen sein als letzteres. Die Produktion der "Super Hornet" läuft jedenfalls noch eine ganze Zeit lang und ermöglicht es so dem Hersteller jederzeit an Ausschreibungen teilzunehmen.

Leermasse: 10.735 kg
max. Waffenlast: 8.000 kg
max. Abflugmasse (MTOW): 23.541 kg
typischer Einsatzradius: 800 km
max. Geschwindigkeit: Mach 1,8 (mit Luft/Luft-Bewaffnung)
Tragflügelbelastung bei 75% MTOW: 380,1 kg/m² (max. 644,5 kg/m²)
Schubkraft/Gewichtsverhältnis bei 75% MTOW: 1,13


Lockheed Martin F-16C/D/E/F Block 50/52/60 "Fighting Falcon"

"Mit vollen Hosen ist leicht stinken" - mit über 4.000 Stück während bald 25 Jahren Produktion haben sich die Entwicklungskosten - inkl. Modernisierungen - vielfach amortisiert. Trotzdem ist die Zeit nicht spurlos an der F-16 vorübergegangen. Vom leichten agilen Jäger der 80er hat sich das Flugzeug zum mittelschweren Jagdbomber für ein breites Aufgabenspektrum weiterentwickelt.
Grafik: Lockheed Martin
Ein- und zweisitziges einstrahliges Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug für Luft/Luft- und Luft/Boden-Einsätze. Auslieferungen laufen seit 1979.

Ein leichter kleiner einfacher Tagjäger welcher billig in großen Stückzahlen produziert werden kann, war das Ziel das am Anfang der F-16 Entwicklung stand. (Sehr ähnlich hört sich heute auch die JSF-Geschichte an.) Inzwischen ist die F-16 in unzähligen Varianten über 4.000x produziert worden. Das Flugzeug, dass Anfangs nur Sidewinder, freifallende Bomben und ungelenkte Raketen verschießen konnte ist heute - natürlich relativ gesehen - auch nicht mehr "billig" und ganz und gar nicht einfach. Das Flugzeug kann mit einer breiten Palette an Waffensystemen und Ausrüstung einem sehr breiten Aufgabenspektrum angepasst werden - bringt nirgends absolute Spitzenwerte definiert aber sicher den allgemeinen Standard.
Anders als noch vor wenigen Jahren ist Lockheed Martin heute im Neubau-Bereich ganz auf den Exportmarkt angewiesen - die US Air Force beschafft keine F-16 mehr.
Noch bis ins Jahr 2000 war die F-16 um die Jahrtausendwende überaus erfolgreich - große Aufträge aus Israel, Griechenland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wurden an Land gezogen. Als bisher letzter Kunde kam Polen hinzu.
Bemerkenswert war vor allem der VAE-Auftrag, der als Konkurrenz zur Rafale die Version "F-16E/F Block 60" das Licht der Welt erblicken ließ. Ausgestattet mit einem Radargerät mit elektronischer Strahlschwenkung, zwei IR-Such-/Folgesystemen und einem neu entworfenen Cockpit ist es die bisher modernste und teuerste F-16. Trotz dieser technologischen Fortschritte gelang es zuletzt nicht mehr das Flugzeug an Korea und Singapur zu verkaufen.
Die F-16 stellt heute ein günstigere Alternative zu Eurofighter und Rafale dar. So wird sie noch für ein paar Jahre für kleinere Kunden interessant sein, die sich die teureren Europäer nicht leisten können oder wollen und weder nach gebrauchten Flugzeuge fragen noch auf den JSF warten möchten. Mit der Verfügbarkeit des JSF im Export wird auch das Ende für den F-16 Neubau kommen - eine Parallelproduktion wird mit aller Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden.
Die letzte USAF-Version kostete USD 24 Mio. "fly-away", die 80 Stk "Block 60" für VAE inkl. Logistik- und Ausbildungspaket sowie Bewaffnung gesamt USD 7,9 Mrd.

Leermasse: 8.433 - 8.809 kg
max. Waffenlast: 7.000 kg
max. Abflugmasse (MTOW): 19.187 - 21.679 kg
typischer Einsatzradius: 1.300 km
max. Geschwindigkeit: Mach 2 (ohne Aussenlasten)
Tragflügelbelastung bei 75% MTOW: 540 - 590 kg/m²
Schubkraft/Gewichtsverhältnis bei 75% MTOW: 0,8 - 0,9


Lockheed Martin/Boeing F/A-22 "Raptor"

Der "Raptor" wird das Maß aller Luftkampf-Dinge - ein Maß, dass pro Stück USD 160 Mio. kostet und deshalb nur in geringen Stückzahlen das Licht der Welt erblicken wird.
Foto: Lockheed Martin
Einsitziger zweistrahliger Allwetter-Luftüberlegenheitsjäger mit Sekundärrolle als Jagd- bzw. Angriffsbomber.

Ursprünglich definiert in den 80er Jahren und geplant als das ultimative Jagdflugzeug (nach dem Rezept "not a pound for air-to-ground") war die F-22 vorgesehen als Mittel der US Air Force zur Erringung und Wahrung der absoluten Luftherrschaft wo immer notwendig.
Inzwischen musste die Stückzahl von ursprünglich geplanten 750 mehrmals auf nunmehr 276 zurückgenommen und von der "reinen Lehre" abgegangen werden - die F/A-22 Raptor wird auch Präzisions-Luft/Boden-Waffen tragen können(müssen).
Mit der Entwicklung eines Demonstrations-Prototypen war 1983 begonnen worden, mit der Entwicklung des Serienflugzeuges nach der Typentscheidung im April 1991.
Seither kämpft das Programm ähnlich mit Schwierigkeiten wie auf der anderen Seite des Atlantiks der Eurofighter - wenn auch teilweise in anderen Bereichen. Mehrmalige Modifikationen am Anforderungsprofil haben Neu- und Umplanungen nach sich gezogen und somit zu Verzögerungen geführt. Vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist offenbar die finanzielle Seite - inzwischen ist absehbar, dass mit dem vom Kongress genehmigten Finanzrahmen sich nicht einmal mehr die 276 Stück realisieren werden lassen. Grund dafür sind auch gestiegene Entwicklungskosten primär aufgrund von Problemen mit der komplex vernetzten Hochleistungselektronik.
Ein Exportpotential für die Raptor ist bisher nicht ersichtlich. Zumindest bisher will und kann sich außer der US Air Force niemand ein Flugzeug leisten, welches "fly-away" rund USD 160 Mio. kostet. Dazu kommt noch, dass bisher von Seiten der US Legislative nicht ausjudiziert ist welche der Technologien in der F/A-22 überhaupt exportiert werden dürfte und somit die Industrie auch noch nicht weiß wo - unter Umständen verbunden mit Mehrkosten - Änderungen für ein Exportmodell vorgenommen werden müssten.

Leermasse: 14.365 kg
max. Waffenlast: 5.500 kg
max. Abflugmasse (MTOW): 27.216 kg
typischer Einsatzradius: 1.500 km
max. Geschwindigkeit: Mach 1,7 - 1,8 (mit interner Bewaffung)
Tragflügelbelastung bei 75% MTOW: 264,75 kg/m² (max. 348,7 kg/m²)
Schubkraft/Gewichtsverhältnis bei 75% MTOW: 1,56


Lockheed Martin F-35A/B/C "Joint Strike Fighter"

Der JSF soll nicht nur Luftkriege für sich entscheiden, sondern vor allem den Kampfflugzeug-Weltmarkt erobern.
Foto: Lockheed Martin
Der Joint Strike Fighter ist ein einsitziges einstrahliges Allwetter-Mehrzweckkampfflugzeug für Luft/Luft- und Luft/Boden-Einsätze sowie zur taktischen Aufklärung. Das Flugzeug wird in drei Varianten gebaut - einer Air Force Variante für normale Start/Landebahnen(A), einer Flugzeugträger-Variante(C) und einer Kurzstart-/und Senkrechtlande-Variante(B).

Unter der Bezeichnung "JSF" wird derzeit eine Art Angriffswerkzeug für den Luftkrieg einer Supermacht von Morgen entwickelt. Das Flugzeug soll verglichen mit heute üblichen Preisen vergleichsweise geringe Kosten aufwerfen und bei Bedarf ein Stealth-Charakteristik aufweisen.
Eine USD 19 Mrd. teure Systementwicklungs- und Demonstrationsphase begann unmittelbar nach der Typauswahl im Oktober 2001. Diverse Länder wurden zur Partizipation am Programm eingeladen - Australien, Dänemark, Großbritannien, Israel, Italien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Singapur und die Türkei konnten dafür gewonnen werden und brachten über USD 4,5 Mrd. in das Programm ein.
Entwickelt werden soll ein hohes Maß an Gemeinsamkeit, trotzdem soll jeder Partner jene Eigenschaften in dem Flugzeug wiederfinden, die er für sich als notwendig erachtet. Schlüsseleigenschaft des JSF wird die Fähigkeit über ein Datennetzwerk notwendige Informationen zentral abrufen zu können ohne selbst mit seinen Sensoren suchen zu müssen. Zusammen mit der eingebauten Sensorenphalanx soll ein bisher "unerreichtes multispektrales Situationsbewusstsein" für den Piloten entstehen. Zum Einsatz kommt dafür ein Netz aus passiven Infrarotempfängern welches am ganzen Flugzeug verteilt ist sowie ein technologisch fortschrittliches Radar mit elektronischer Strahlschwenkung.
Die Bewaffnung soll anfänglich nur auf zwei JDAM-Bomben (1.000lb oder 2.000lb )sowie zwei AMRAAM Luft/Luft-Lenkwaffen, mitgeführt in zwei internen Schächten, bestehen. In dieser Konfiguration sind aufgrund großer interner Tanks etwa 2 Stunden Flug unter Einsatzbedingungen ohne Luftbetankung möglich. Darüber hinausgehende Bewaffnung kann nur unter Einbuße der "Stealth" Eigenschaft mitgeführt werden.
Derzeit ist für USA und Großbritannien längerfristig eine Stückzahl von bis zu 3.000 JSF's und eine Fertigungsrate von rund 200 Stk./Jahr vorgesehen. Um diese Pläne wahr werden zu lassen müsste das Pentagon zwischen 2005 und 2010 die Mittel zur Beschaffung von Kampfflugzeugen von derzeit ca. USD 6 Mrd. auf über USD 11 Mrd. erhöhen. Die fly-away-Stückkosten für den JSF sollen je nach Version zwischen USD 40 Mio. und USD 50 Mio. (Geldwert 2001) betragen.

Leermasse: 12.020 - 13.608 kg
max. Waffenlast: 5.897 - 7.711 kg
max. Abflugmasse (MTOW): 27.215 kg
typischer Einsatzradius: 833 -1.100 km
max. Geschwindigkeit: Mach 1,6 (mit interner Bewaffung)
Tragflügelbelastung bei 75% MTOW: 354,36 - 478,2 kg/m²
Schubkraft/Gewichtsverhältnis bei 75% MTOW: 0,88