Die Teilnehmer der Journalistentage - aus Deutschland, Italien, der Schweiz und Österreich Foto: Martin Rosenkranz Und Fotografieren war ausnahmsweise einmal erlaubt.... Foto: Martin Rosenkranz

Wie schon im Jahr 2004 veranstalteten die Luftstreitkräfte des österreichischen Bundesheeres auch heuer wieder "Journalistentage" und ermöglichten Fachjournalisten aus mehreren Ländern Einblicke in Standorte, Organisation, Gerät, Stückzahlen, Aufgaben der Luftstreitkräfte.

Die drei beherrschenden Themen waren

1. die Reorganisation im Rahmen von "ÖBH 2010" welche de facto auf eine strukturelle Auflösung der Luftstreitkräfte hinausläuft,
2. der Eurofighter sowie
3. die Luftraumsicherungsoperationen im Zusammenhang mit der EU-Präsidentschaft.

Besucht wurden (chronologisch) der FH Vogler in HÖRSCHING, der FH Nittner in GRAZ, der FH Hinterstoisser in ZELTWEG sowie der FH Brumowski in LANGENLEBARN.

Die neue Struktur

Derzeit unterstehen dem Kommando Luftstreitkräfte "Kdo Lusk" (als Teilstreitkraft des Bundesheeres) mit Sitz in Langenlebarn sämtliche Flieger- und Fligerabwehrkräfte des Bundesheeres.

In die neue Struktur gehen diese Teile grob umrissen wie folgt auf:
Unterhalb des BMLV - in welchem dem Vernehmen nach an eine Abbildung der Luftelemente gedacht ist - wird ein Teilstab Luft im Streitkräfteführungskommando etabliert. Der Teilstab Luft wird in Salzburg stationiert sein und dem in Graz stationierten Streitkräfteführungskommando zwei Flieger-Verbindungsoffiziere stellen.

Es entsteht das Kommando Luftraumüberwachung "Kdo LRÜ" (im Rang einer Brigade unter dem Streitkräfteführungskommando) stationiert in Salzburg.
Aufgabe dieses Kommandos ist es die passiven (Luftraumbeobachtung) und aktiven Einsatzmittel (Luftraumüberwachungsflugzeuge und bodengestützte Fliegerabwehr) sowie die Fliegerführungselemente für die Luftraumüberwachung und -sicherung zu führen.
Dem Kdo LRÜ wird unterstehen:

• das Radarbataillon (RadB)
• das Überwachungsgeschwader mit
  • ein bzw. zwei Staffeln Überschallkampfflugzeugen mit aktuell 12 x F-5E in Graz ab 2007/9 18 x Eurofighter in Zeltweg
  • der Tigerstaffel mit 28 x Saab 105 in Linz
• zwei Fliegerabwehrbataillonen (FlAB 2 in Zeltweg und FlAB 3 in Salzburg) sowie
• Radar- und Fliegertechnik (= inkl. Fliegerwerft 2)
• Flugplatzkommando Zeltweg

Weiters entsteht das Kommando Luftunterstützung "Kdo LuU" (im Rang einer Brigade unter dem Streitkräfteführungskommando) in Linz Hörsching
Aufgabe dieses Kommandos ist es die Bereiche Lufttransport (Fläche und HS) und Luftaufklärung zu führen und die Fliegerverbindungselemente für alle Einsatzkräfte zu stellen.
Dem Kdo LuU wird unterstehen:

• das Luftunterstützungsgeschwader (LuUGeschw) in Langenlebarn mit
  • zwei leichten Transporthubschrauberstaffeln (lTHSSta) mit 12 bzw. 11 x AB 212 (gesamt 23 Stk.) in Linz (taktischer Lufttransport)
  • der Transportflugzeugstaffel (TFlzSta) mit drei Herkules C-130 in Linz (strategisch/operativer Lufttransport)
  • einer mittleren Transporthubschrauberstaffel (mTHSSta) mit 9 x S-70A in Langenlebarn (taktischer Lufttransport)
  • einer Mehrzweck-Hubschrauberstaffel (MzHSSt) mit Bell OH-58 in Langenlebarn
  • zwei Verbindungs-Hubschrauberstaffeln (VHSSta) Alouette III in Aigen/Ennstal
  • einer Aufklärungsstaffel (DroSta) mit 13 x Pilatus PC-6 in Langenlebarn (die Ausstattung mit Drohnen ist geplant)
• je einer Fliegerwerft in Linz, Langenlebarn und Aigen
• Lufttransportumschlag (LTU)
• Flugplatzkommando Hörsching
• sowie weiteren Einheiten.

Des weiteren entsteht eine Flieger- und Fliegerabwehrschule "WaGAS Fl/FlA" (als Truppenschule unter dem BMLV mit angeschlossener Wissenschafts- bzw. Forschungsabteilung unter dem Kommando eines Generalstabsoffiziers) in Langenlebarn, welche die gesamte Ausbildung für das bei Kdo LRÜ und Kdo LuU benötigte Personal verantwortlich zeichnet. Angefangen von den Piloten über Flieger-, Fliegerabwehr- und Radartechnik bis zum Flugsicherungs- und Radarleitpersonal wird dort alles ausgebildet was an Personal für die Luftelemente des Heeres benötigt wird. Als absolutes Novum wird dort erstmals auch die Fachrichtung Eloka abgebildet sein.

• eine Hubschrauberstaffel AB 206 in Langenlebarn
• eine Turbo Trainer Staffel (TurboTrainerSta) Pilatus PC-7 in Zeltweg
• div. Institute

Bezüglich der neuen Struktur gleich eine Anmerkung: Wir bei www.airpower.at nehmen uns die Freiheit heraus alles was beim ÖBH fliegt weiterhin als "Austrian Air Force" bzw. "Österreichische Luftstreitkräfte" zu bezeichnen und nur wenn zur Klärung der Sachlage unabdingbar notwendig werden wir auf diese Strukturen näher eingehen. Dies ist weder als Protest noch als Missachtung der handelnden Personen und Organisationen zu verstehen, sondern rückt schlicht die "funktionelle" Sicht der Dinge als "Waffengattung" in den Mittelpunkt.

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