1991 - Slowenienkrise
 

Slowenienkrise

Der Kampf um den Grenzübergang Spielfeld findet in Sichtweite der entsetzten österreichischen Bevölkerung statt.
Die jugoslawische Bundesarmee liefert sich stundenlang heftige Kämpfe mit der slowenischen Territorialverteidigung. Ein leichter Kampfjet der jugoslawischen Luftwaffe - vermutlich eine Soko Jastreb - beim Luftangriff mit ungelenkten Luft/Boden-Raketen im Bereich des Grenzüberganges Spielfeld.
Die Aufnahme stammt von einer ORF-Kamera auf der Österreichischen Seite der Grenze.

Als das Bundesheer am 2.Juli den Übertritt der eingeschlossenen gepanzerter Kräfte bei Radkersburg befürchtet, wird ein PAL-Zug des Tiroler Jägerbataillons 21, bei einbrechender Dunkelheit mit sechs AB-212, aus dem Verfügungsraum Graz direkt an die Grenze verlegt.
Kronenzeitung einmal anders. Bis kurz vor der Slowenienkrise hatte die größte Tageszeitung des Landes den Draken noch als "fliegenden Sondermüll" bezeichnet.

Am 25. Juni 1991 erklärten Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit von der Volksrepublik Jugoslawien.

Ab 27. Juni griff die Jugoslawische Volksarmee ein und versuchte die abtrünnige Republik Slowenien durch Besetzung der Grenzübergänge zu Österreich und Italien, wichtiger Straßen und Kreuzungen im Lande sowie Blockade der Hauptstadt Laibach wieder unter Kontrolle zu bekommen. Beim Grenzübergang Radkersburg fahren 30 Panzer auf - es ist der Beginn eines Zehntagekriegs um Slowenien.
Das Aussenministerium in Wien löst den KSZE-Mechanismus aus, das Innenministerium alarmiert Polizei, Gendarmerie und Zollwache, das BMLV alle grenznahe Garnisonen. Doch vorerst werden nur die Gendarmeriekräfte verstärkt und das Bundesheer nur in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Den zum Ausrücken notwendigen Einsatzbefehl gibt es noch nicht. Doch die Lage eskaliert schnell.

Am 28.Juni kommt es am Grenzübergang Bleiburg, an der kärntnerisch-slowenischen Grenze, zu einem Feuergefecht zwischen Volksarmee und slowenischer Miliz - sechs Menschen sterben. Kämpfe auch beim Grenzübergang Spielfeld. Jugoslawische Kampfflugzeuge greifen die Flughäfen bei Laibach und Marburg an. Und als wenig später das slowenische Zollamtsgebäude am Grenzübergang in Spielfeld von jugoslawischen Maschinen bombardiert wird, die dabei in den österreichischen Luftraum eindringen, ist entgültig Feuer am Dach.

Nach einer Krisensitzung des Landesverteidigungsausschusses ordnet das BMLV eine Verstärkung der Kräfte durch Verlegungen des Jagdpanzer Bataillon 7 und des Pionier Bataillon 3 nach Kärnten und des Tiroler Jäger Bataillon 21 nach Graz an. Eine Kompanie des Jagdpanzer Bataillon 4 aus Graz wird in den Raum Leibnitz verlegt.

Um 12 Uhr wird das JaBo-Geschwader in Hörsching alarmiert - Urlaubssperre. Teile der 1. und 2. Staffel werden nach Zeltweg verlegt, vier 105er aufmunitioniert und zwei Saab mit Kamerabehältern ausgerüstet. Auftrag: Luftraumüberwachung, Aufklärung, im Bedarfsfall Feuerunterstützung.

Auch Langenlebarn wird aktiv. Zwei PC-6, zwei AB-206, Teil der Bildkompanie der Luftaufklärung werden in den Einsatzraum verlegt. Dazu kommen noch drei Alouette III aus Aigen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich bereits acht AB212 aufgrund einer Übung in Klagenfurt.
Dass sich die Jugoslawische Volksarmee inzwischen schon brennend dafür interessiert was auf österreichischer Seite los ist, wird durch eine MiG-21 augenscheinlich, die im Tiefflug bis nach Graz/Thalerhof vordringt.

Der Alarm der Flugsicherung - welche die MiG optisch entdeckt - erwischt den Kommandanten des Überwachungsgeschwaders Oberst Sparrer, in einer von einem unbewaffneten Werkstattflug zurückkehrenden Saab 105, im Endanflug.
Obst. Sparrer bricht augenblicklich den Landeanflug ab und setzte mit der, leistungsmäßig stark unterlegenen und unbewaffneten, 105 zur Verfolgung an. Er kann das Flugzeug gerade noch als unbewaffneten Aufklärer MiG-21R identifizieren, bevor das Flugzeug mit Nachbrenner beschleunigt und in den Wolken verschwindet.

Verteidigungsminister Fasslabend ordnet Überwachungsflüge mit den Draken an und diese vermitteln, demonstrativ tief und laut über Bad Radkersburg, Spielfeld und anderen Orten fliegend, der ansässigen Bevölkerung das notwendige Sicherheitsgefühl.

Um 18:45 erfolgt schließlich die Anordnung des militärischen Sicherungseinsatzes gem. §2 lit a des Wehrgesetzes durch Verteidigungsminister Fasslabend. Das Bundesheer wird in großem Umfang zum Schutz der Bevölkerung an die Südgrenze befohlen.
Nun wird das gesamte Jagdpanzer Bataillon 4 von Graz an die Grenze verlegt und rückt bis Eibiswald vor. Bis Abends sind ca. 3.500 Mann, davon ca. 1.400 Mann in der Steiermark, im Einsatz.

Für eine ununterbrochene aktive Luftraumüberwachung unter Tags reichte es aber nicht - möglicherweise wäre das mit intaktem Pilotenpool möglich gewesen. Mit den letzten 9 treu gebliebenen stand man aber von vornherein auf verlorenem Posten und war auf eher kümmerliche Reaktionen und symbolische Handlungen beschränkt.

Die Verantwortung, dass die Draken zu diesem Zeitpunkt nicht mehr tun konnten, darf jenen "Sicherheitsexperten" angerechnet werden, die eine rechtzeitige Ausrüstung mit Lenkwaffen, eine größere Anzahl und/oder modernere Flugzeuge aktiv verhinderten und durch negative Meinungsmache letztendlich auch die kritische Personalsituation verursachten.

Am 29. Juni sind bereits 5000 Soldaten zur Sicherung der österreichischen Grenze im Einsatz, später wird auf 7500 Mann aufgestockt. In Bleiburg werden Einjährig-Freiwillige an die Grenze gestellt, in Spielfeld hingegen kommen Grundwehrdiener mit drei Monaten(!) Ausbildung zum Einsatz. Die FlA Bataillone der Luftstreitkräfte und des Heeres stellen zum Schutz der Einsatzplätze Klagenfurt-Annabichl und Graz-Thalerhof eine Batterie und für Zeltweg eine Kampfgruppe ab.
Die Saab 105 fliegen jetzt regelmäßig Aufklärungsflüge mit Fotobehältern. Besonders die Situationen an den Grenzübergängen werden zur permanenten Auswertung der Lage in den nächsten Tagen vielfach aus der Luft fotografiert.

In der Nacht zum 30. Juni geht die erste mobile Radarstation in Betrieb. Der Einsatz der zweiten Station verzögert sich, da der vorgesehene Standort noch vorbereitet werden muss - der Widerstand einer Anrainergemeinde hatte diese Arbeiten bis dato verhindert(!). Eine ähnliche Situation auch in Zeltweg, dort konnte aus dem gleichen Grund die Piste nicht wie vorgesehen verlängert werden - jetzt kann aufgrund des Einsatzbefehls endlich gebaut werden.

Am 1. Juli werden acht AB-212 und sechs AB-204 in Zeltweg zusammengezogen. Einen Tag später fliegen sechs AB-212 weiter in die Grazer Gablonz-Kaserne, nehmen dort am Abend einen PAL-Zug des Jägerbataillons 21 - ausgerüstet mit der nagelneuen BILL Lenkwaffe - auf und verlegen diesen, bei Einbruch der Dunkelheit ohne Positionslichter im Tiefflug entlang der Mur fliegend, nach Radkersburg. Dort toben zu diesem Zeitpunkt schwere Kämpfe, das Bundesheer befürchtet den Übertritt schwer in die Defensive geratener gepanzerter Kräfte der jugoslawischen Volksarmee. Im Feuerschein der am jugoslawischen Ufer explodierenden Granaten entladen die Hubschrauber den PAL-Zug und beeilen sich anschließend außer Schussweite zu kommen.

Innenpolitisch tobte die Debatte darüber, was die Draken eigentlich gegen die jugoslawischen MiGs ausrichten können, denn sie waren zu diesem Zeitpunkt nur mit Kanonen bewaffnet. Am 11. Juli 1991 empfiehlt der Landesverteidigungsrat die Beschaffung von Fliegerabwehr-Lenkwaffen und zugehöriger Zielzuweisungsradare sowie den Ankauf von Luft/Luft-Lenkwaffen für die Draken. Der Ministerrat vom 30. Juli folgt der Empfehlung und es passiert, was noch ein Jahr davor wegen des Spezialwaffenverbots im Staatsvertrag als unmöglich gegolten hatte - die Bestückung der Draken mit Sidewindern und der Kauf von Boden-Luft-Raketen (Mistral).
Die Oberösterreichischen Nachrichten schrieben am 13. Juli 1991 unter dem Titel "Bundesheerliches":

"......Das Glück war mit uns, aber wir sollten uns vor Augen halten, daß es auf die Dauer nur mit dem Tüchtigen ist. Nach dem Ungarnaufstand 1956, der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 und der Jugoslawien-Krise jetzt sollten sich unsere Politiker endlich überlegen, ob sie solche Glücksspieleinsätze künftig weiter verantworten wollen und können."

Und auch wenn es an der Grenze wieder ruhig wurde, dass sich im Luftraum die Dinge im nächsten Augenblick ändern können zeigte sich am 25. Oktober 1991. Während es in Slowenien schon ruhig ist, tobt ein Konflikt zwischen Kroatien und Jugoslawien.
Um 9:35 sind auf den Radarschirmen der "Goldhaube" mehrere Flugzeuge unbekannter Identität über Mittelkroatien zu sehen. Eines davon bewegt sich kurz darauf mit hoher Geschwindigkeit nach Slowenien und weiter Richtung österreichischer Staatsgrenze, dann verschwindet es im Tiefflug vom Radar.

Erst im Klagenfurter Becken ist das Flugzeug wieder auf den Schirmen. Und als der Tower des Flughafen Klagenfurt den Überflug der MiG nach Wien meldet sind zwei Saab 105, welche gerade im Raum Aigen i. Ennstal unterwegs waren, schon mit Vollschub auf dem Weg nach Kärnten. Inzwischen signalisiert die unbekannte MiG mit ausgefahrenem Fahrwerk dem Tower die Absicht zu landen und setzt um 9:58 auf. Noch während sie am Taxiway rollt, sind die beiden Saab-105 vor Ort, überfliegen den Eindringling tief und melden der MCC die Landung, die Identität als MiG-21 der jugoslawischen Volksluftwaffe (Ratno Vazduhoplovstvo i Protiv Vazdušna odbrana - oder kurz RViPVO), und die taktische Nummer '112' auf der rechten Flügeloberseite.
Die Maschine wird schnell als naturmetall-silberne MiG-21R - also eine Aufklärungsversion ohne Bordkanone - identifiziert. Dem Flugzeug entsteigt Kapetan Ing. Rudolf Peresin. Er wolle nicht mehr länger im Sold der JRV gegen seine kroatischen Landsleute kämpfen, suche aber nicht um politisches Asyl an sondern wolle in die befreiten Teile Kroatiens zurück.
Vier Tage später verlässt Ing. Peresin Österreich - sehr zum Unterschied zu seinem (inzwischen militärisch vollkommen bedeutungslosen) Flugzeug - dieses befindet sich nach unzähligen fruchtlosen diplomatischen Initiativen immer noch im Munitionslager Großmittel.

 

Drei RV i PVO-Jastrebs über den Karawanken.
Im Anflug auf ihre Ziele verletzten solche Flugzeuge mehrmals den Österreichischen Luftraum.
Foto: Jose KALAN

Die Super-Galebs in Cerklje kurz vor dem Mörser-Angriff der Teritorialna Obramba.

Die von Joze Kalan und Bogomir Sustar gekaperte Soko SA.341H Gazelle steht heute zum Andenken beim Kommando 15th Luftbrigade in Brnik.

Nicht nur die Slowenen evakuierten ihre Airliner nach Klagenfurt, auch Kroatische Luftlinien brachten ihre "Geschäftsgrundlagen" dort in Sicherheit.
Foto: Airport KLU

Der slowenische Unabhängigkeitskrieg

Die erste Aktion der die jugoslawischen Luftwaffe (RV i PVO - Ratno Vazduhoplovstvo i Protiv Vazdusna Odbrana) gegen das zur Unabhängigkeit strebende Slowenien fand Mitte Juni 1991 statt. Ein An-26 Transporter und einige Mil Mi-8 mit Spezialkräften an Bord flogen von Nis nach nach Ljubljana-Brnik (Flughafen Laibach). Ziel des Einsatzes waren zehn Soko J-20 "Kraguj" des lokalen Reservegeschwaders, die von den mitgebrachten Mechanikern und Piloten ausgeflogen werden sollten. Aufflammende Konflikte in anderen jugoslawischen Provinzen wie der Serbischen Krajina und in Westkroatien wurden von den Slowenen als Vorzeichen der Zukunft interpretiert.

Angeregt durch Europäische Diplomaten, erklärte die slowenische Provinz die Unabhängigkeit von Jugoslawien am 25. Juni 1991. Gemäß der Jugoslawischen Verfassung war diese Erklärung (auf Papier) zulässig, doch die Zentralverwaltung stimmte dem nicht zu. Zwei Tage später verließen Einheiten der jugoslawische Volksarmee (JNA - Jugoslovenska Narodna Armija) ihre Garnisonen um 30 Grenzübergänge und Verkehrsknotenpunkte zu besetzen. Doch die slowenische Territorialverteidigung (TO - Teritorialna Obramba) - bestehend aus loyalen slowenischen Reservisten und Überläufern - behinderte den Vormarsch der gepanzerten Einheiten.

Die Antwort bestand aus ungefähr 400 Bundespolizisten, ausgerüstet mit leichten Waffen, die mit Mil Mi-8 Hubschraubern vom Cerklje Flughafen abhoben, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Doch die Entschlossenheit der TO wurde stark unterschätzt und schnell brachen schwere Kämpfe aus. Ein Mi-8 der RV i PVO wurde mit einer SA-7 "Strela" abgeschossen, ein zweiter schwer beschädigt und ein dritter wurde gekapert.

Gemeinsam mit diesen Aktionen kam es in Einheiten der jugoslawischen Luftwaffe zu ersten Fällen von Ungehorsam und Desertation. Die Slowenen hatten das dichteste Netz an zivilen Aeroclubs im ehemaligen Jugoslawien entwickelt und waren in den höheren Rängen der RV i PVO überdurchschnittlich vertreten. 30% der Gesamtstärke der RV i PVO und in einigen Einheiten bis zu 76% der Piloten waren slowenischer Abstammung. Etwa 200 Mann der RV i PVO entschieden sich dazu, noch vor dem Ende des Konflikts die Seite zu wechseln. Entsetzt und erschrocken durch was sie aus der Luft sahen wurden Kapitän Joze Kalan und sein Mechaniker Bogomir Sustar am 28. Juni die ersten RV i PVO-Deserteure.

Die Piloten überzeugten ihren Kommandanten auf dem Maribor-Stützpunkt, die Hubschrauber auf einen sicheren Platz am Ende des Flugfeldes zu verlegen. Tatsächlich flüchteten sie mit einem Soko SA.341H Gazelle und lieferten ihn der TO aus. Ein weiterer ähnlicher Versuch endete tragisch. Eine zweite Gazelle, geflogen von Toni Mrlak mit der Absicht ebenfalls überzulaufen, wurde über Lubljana von TO-Kräften abgeschossen, Der Pilot war nicht in der Lage gewesen seine Absicht anzuzeigen und starb bei dem Absturz.

Die erste Gazelle wurde im Wald nördlich der Hauptstadt versteckt und ist heute beim Kommando 15th Luftbrigade in Brnik als Gateguard aufgestellt.

Auch Slowenische Polizeihubschrauber (zwei AB 206 Jet Ranger III, eine Agusta A 109A, eine AB 212 und eine AB 412), stationiert in Brnik wurden in den benachbarten Wäldern versteckt, um die Übernahme durch die Bundestruppen oder Zerstörung zu verhindern.

Erste Luftangriffe durch die RV i PVO erfolgten am 28. Juni. Prioritätsziele waren die Grenzstationen zu Österreich sowie Truppenkonzentrationen der TO. Bei einem Luftangriff auf den Flughafen Lujubijana kamen dabei die österreichischen Journalisten Norbert Werner und Nikolas Vogel (Er spielte 1984 neben Julia Stemberger den "David" im Film "Herzklopfen") in ihrem Wagen getötet. Weitere Ziele waren Funkrelaisstationen in den Bergen sowie aus LKW's errichtete Barrikaden auf Autobahnen.

Am 29. Juni wurde Brnik durch Jugoslawische G-4 SuperGalebs mit ungelenkten Raketen und Kanonen angegriffen. Bei diesen Luftangriffen wurden fünf Flugzeug der Fluglinie "Adria Airways" beschädigt. Mehrere europäische Fernsehteams dokumentierten diese Überfälle, was weltweite Kritik am Vorgehen der Jugoslawischen Bundestruppen zur Folge hatte. Die Luftangriffe nahmen ab als es der TO gelang den Flughafen Cerklje mit Mörserfeuer zu belegen. Die RV i PVO verlegte daraufhin 15 Soko Orao, einige Soko Jastrebs und 20 Mi-8 der 82nd Luft-Brigade über Nacht auf die Luftwaffenstützpunkte Udbina und Bihac in Bosnien um Eroberung oder Zerstörung zu verhindern. Trotzdem kamen bei einer LKW Strassen-Barrikade nahe Medvedjek mehrere ausländische Fahrer ums Leben als einige Super Galeb's die Strasse mit Cluster Bomben belegten.

Ab der zweiten Woche des Konflikts waren viele JNA-Einheiten, vor allem aber die gepanzerten Einheiten, zunehmend isoliert und von ihren Nachschubrouten abgeschnitten. Im gebirgigen und bewaldeten Gelände wurden Strassen wirkungsvoll blockiert und bei der JNA gingen Kraftstoff, Munition und andere Versorgungsmaterialien aus. Als immer mehr Bundestruppen abgeschnitten wurden und es der TO gelang einige kleine Verbände der JNA aufzureiben, wurde ein Waffenstillstand zwischen Belgrad und Ljubljana ausgehandelt und am 18. Juli zog die JNA die letzte ihrer belagerten Einheiten ab.

Trotzdem kam es noch einmal zu einem Angriff. Am 31. August griffen mehrere MiG-21 und Super-Galeb's den Flughafen in Lubljana an. Zwar erklärten die Bundesbehörden den Flughafen für geschlossen, trotzdem schaffte es die Adria-Fluglinie ihre Flugzeuge nach Österreich auf den Klagenfurter Flughafen zu evakuieren. Insgesamt fünf Flugzeuge hoben vom Flughafen ab, die führende MD-82 (YU-AJY) verfolgt durch bewaffnete Galeb's. Überaschenderweise waren die Piloten des leeren Airliners in der Lage mit ihrem Flugzeug unbeschädigt bis in die gebirgigen Bereiche Sloweniens zu gelangen, wo sie in der relativen Sicherheit von IFR-Bedingungen (Nullsicht / Instrumentenflug) flüchten konnten.