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Saab JAS-39 "Gripen"


Mirage 2000

Um öS 350 bis öS 400 Mio Stückpreis sind die "kleinen Europäer" Gripen und Mirage 2000 zu haben. Bei Dassault ist die Auftragslage weit nicht so üppig wie bei der Konkurrenz, allerdings stellt sich die Frage ob französische Flugzeuge "politisch Akzeptabel" sind.
Volle Bücher findet man bei den Schweden, über die Hälfte der 204 Flugzeuge für die Schwedische Luftwaffe sind noch zu produzieren und zwischen 2007 und 2012 sollen 28 Stück für Südafrika ausgeliefert werden. Allerdings sieht Saab und die Schwedische Politik Österreich als einen Schlüsselmarkt für ganz Mitteleuropa an. Eine Entscheidung Österreichs für das Schwedische System könnte erheblich Auswirkungen auf Slowenien, Ungarn und die Tschechische Republik haben wo ebenfalls Entscheidungen anstehen oder überlegt werden. Deshalb wäre es für Schweden kein Problem mit der Produktion des eigenen dritten Bauloses eineinhalb Jahre später zu beginnen und den österreichischen Auftrag dazwischenzuschieben.


Der "Joker" im Spiel um die Drakennachfolge kommt aus Russland. Sollte Finanzminister Grasser keine Möglichkeit sehen das Geld für westliche Abfangjäger in den Budgets ab 2003 und folgend unterzubringen wäre da immer noch die MiG-29, die Russland gegen Schuldenerlass wohlfeil bietet.

Zuständigkeiten schon geregelt
Innerhalb der Kommission sind für die Ausschreibungsunterlagen und den Bewertungskatalog folgende Abteilungen bzw. Gruppen zuständig.
Für taktisch/operative Belange Piloten des LRÜ-Geschwaders, welche ja auch die bisherigen Evaluierungsflüge absolviert haben, sowie Vertreter der Luftabteilung.
Über die technischen und logistischen Belange der Flugzeuge kümmern sich vor allem Spezialisten des Materialstab Luftfahrttechnik die ja auch nachher dafür zuständig sein werden durch Versorgung mit Ersatzteilen und Materialerhaltung ein reibungsloses Funktionieren der komplizierten High/Tech-Jäger zu gewährleisten.
Bleibt noch der kaufmännisch/rechtliche Teil welcher von der Sektion IV durchgeführt wird.

Ohne Personal geht gar nichts mehr
Ziel des Ganzen ist die Auswahl des Nachfolgers so rasch wie möglich auch wenn der Ankauf schlussendlich noch etwas Zeit hat. Primär wichtig ist der Erhalt der Humankapazität im Beriech des fliegenden Personals. Hier wurden in den letzten Jahren wertvolle Erfahrungen bei Übungen auf internationalem Niveau gewonnen die nicht verloren gehen dürfen. Dringend notwendig ist daher eine Typenschulung und Ausbilderlehrgang der Drakenpiloten auf dem Nachfolgemuster, noch dringender die Grundschulung der jungen Saab 105 Piloten auf das Überschallflugzeug um endlich wieder frisches Blut aus dem Nachwuchsbereich in die Topliga der österreichischen Jetfliegerei übernehmen zu können. Brigadier Bernecker: "Es muss präjudiziert werden welches Muster es wird, die ersten sechs Fluglehrer müssen zur Schulung gehen sonst geht sich das nicht mehr aus".

Lieferung 2004-2005? Einsatzbereitschaft 2008?
Mit der Lieferung der ersten österreichischen Maschinen ist, wenn fabrikneues Gerät beschafft wird, keinesfalls vor 2003 zu rechnen. Ein Vertreter von Saab dazu: "Wir sind in der Lage, bei einer Anzahl an Flugzeugen wie sie für Österreich im Gespräch ist, nach drei Jahren ab Bestellung mit der Auslieferung zu beginnen". Sollte zwischenzeitlich eine Einstellung des Drakenflugbetriebes unumgänglich sein, wird vermutlich mit einigen wenigen Leihmaschinen des Herstellers oder der Luftwaffe des Herstellerlandes in Österreich ein LRÜ-Rumpfbetrieb aufrechterhalten bis die neuen Maschinen geliefert werden können.

Langzeitfinanzierung
Und auch die Finanzierung wird von Seiten der Bundesregierung in den Zeitraum ab 2003 geschoben, vordringlich im Finanzbereich ist derzeit das Erreichen des Null-Defizit Ziels bis 2002. Danach müssen aber Mittel fließen, etwa 3 Mrd. Schilling jährlich über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren werden benötigt um das "Luftpaket", dass von den Heeresfliegern zum überleben benötigt wird, umzusetzen. Allerdings ist immer noch offen welche Anzahl an Flugzeugen angekauft werden soll. Ganz sicher ist, dass es die Stückzahl die zur Wahrnehmung militärischer Aufgaben notwendig ist nicht gibt, 60 bis 70 Maschinen überfordern zweifellos nicht nur finanziell sondern auch personell. Aber selbst zwischen der von der Politik ins Spiel gebrachten Stückzahl 18 und der vom BMLV als "absoluten Mindestwert für die Wahrnehmung der Friedensaufgaben" angegebenen Anzahl von 30 Maschinen klafft eine ganz schöne Lücke.

Doch über welchen Typ und welche Stückzahl sich Regierung und Militär auch immer einigen, Opposition und Medien werden für einen heißen Herbst zu sorgen wissen.

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Letzte Aktualisierung: 06. August 2000