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Der Eurofighter Typhoon ist mit etwa 640 Bestellungen oder Optionen nicht nur schwer ausgebucht sondern mit einem "fly away"-Preis von etwa öS 1,1 Mrd. auch die teuerste Denkvariante. Für einen Eurofighter kriegt man ungefähr 3 Gripen.


Die Produktionsstraße der Boeing F/A-18C/D "Hornet" in St.Louis ist inzwischen geschlossen, um sie wieder zu öffnen wäre ein Mindestauftrag von 40 Flugzeugen notwendig. Denkbar ist eine gemeinsamen Aktion mit der Schweiz die Interesse an weiteren Flugzeugen bekundet hat. Allerdings müsste Fianzminister Grasser für neue F/A-18 schon sehr tief in die Tasche greifen, mit rund öS 800 Mio. sollte man schon rechnen - pro Stück versteht sich.


Auf runde öS 450 Mio. "fly away" kommt die F-16 aus Texas. Lockheed wird allerdings etwas mit den Lieferfristen zu kämpfen haben, Griechenland, Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich erst kürzlich mit rund 200 Stück in die Auftragsbücher geschrieben.

BMLV bildet "Vergabekommission Drakennachfolger"

Seit einigen Wochen gibt es ein "Go" von Seiten Minister Scheibners zur Bildung der "Vergabekommission Drakennachfolger". Ziel der Kommission ist die Erstellung von Eckdaten für die Drakennachfolge. So soll ein Anforderungskatalog für die neuen Abfangjäger erstellt werden, innerhalb dessen die Anbieter ihr Angebot definieren können.

Jeder muss die Musskriterien erfüllen können !?
Die primäre Zielsetzung dabei, Erstellung von Musskriterien an denen kein potentieller Bewerber vorzeitig scheitert, klingt wie die Quadratur des Kreises. Einerseits möchte das Bundesheer diesmal Kampfflugzeuge die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, andererseits sollen sich in der Endphase der Beschaffung möglichst viele (am besten alle) Anbieter eine Preis- und Kompensationsschlacht liefern um auch wirklich beim besten Angebot zum günstigsten Preis zuschlagen zu können. Die Hubschrauberbeschaffung ist ja diesbezüglich etwas in die Hose gegangen, zwei der vier Typen scheiterten frühzeitig.

Kaum Zeit für wohl überlegte Entscheidungen
Fest steht schon jetzt, dass auch diese Beschaffung - verglichen mit internationalen Normen - sehr hastig über die Bühne laufen muss. Das ist Folge der nicht vorhandenen politischen Rahmenbedingungen, einige Rahmenverträge werden wohl nach Vertragsunterzeichnung - mit entsprechenden Schwierigkeiten - nachverhandelt werden müssen, denn eigentlich hätte man schon seit Anfang der 90er Jahre kontinuierlich an dieser Beschaffung arbeiten müssen um allen Beteiligten ausreichend Zeit zur Prüfung von Wünschen und Bedürfnissen, Angeboten und Kompensationen, Preis und Leistung zu geben. Denn es sind auf allen Seiten, beim Käufer, bei den potentiellen Lieferanten, bei den möglichen Kompensationspartnern, Berge an Papier zu sichten, Unterlagen zur Angebotslegung, Absichtserklärungen, Verträge zu erstellen, zu genehmigen und zu unterfertigen, und eine ganze Menge davon betrifft nicht nur Österreich und die beteiligten Firmen sondern auch ausländische Regierungen. Ob sich das, wie von Minister Scheibner gewünscht, bis Ende des Jahres erledigen lässt, ist also mehr als fraglich.

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Letzte Aktualisierung: 06. August 2000