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  Österreichische Militäraviatik in Politik und Medien
VII - IX 1998

Juli 1998

05.07.1998
"Drachensteigen" mit über 2000 Sachen
Zu Besuch bei Kärntens schnellsten Männern. Einer von ihnen wird mit seinem Draken bei der Flugshow in Klagenfurt ordentlich Gas geben.
Jeden zweiten Sonntag sitzt er an der Kirchenorgel in St. Marein bei Wolfsberg, und wenn er beim "Fortissimo" die Register zieht, ist in der Kirche - akustisch - die Hölle los. Doch Oberleutnant Eugen Pongratz hat auch Inferno pur im Programm: Wochentags, wenn er den Gashebel seines Saab 35 Ö-Drakens auf Vollschub stellt und als Mitglied des Überwachungsgeschwaders des Fliegerregiments 2 zu Einsatzflügen in den Himmel entschwindet...


08.07.1998
Unbekannte Flugobjekte (LB "Hubschrauber statt Draken", 28. 6.) Die Aufforderung, Hubschrauber statt Abfangjäger zu kaufen, wäre vergleichbar mit der Forderung, Traktoren als Zivilstreifen gegen Raserei auf der Autobahn einzusetzen. Bei rund 830.000 jährlichen Flugbewegungen gibt es rund 70 unbekannte Flugobjekte, die abgefangen und identifiziert werden. In einem Spannungszustand - und sei er 1000 km von Österreich entfernt - kann es binnen Minuten zu Auswirkungen auf den österreichischen Luftraum kommen. Daher brauchen wir unser "Goldhaube"-Radarüberwachungssystem und leistungsfähige Abfangjäger mit gut ausgebildeten Piloten. Mjr Gerhard Schweiger, Graz


08.-09.07.1998Stenographisches Protokoll, 134. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich
(Auszug) Abgeordneter Dr. Karl Maitz (ÖVP): ...Militärpiloten im Luftraumüberwachungsdienst. Sie wissen, daß wir vor nicht allzulanger Zeit eine Novelle beschlossen haben und daß in dieser Novelle durch ein Redaktionsversehen ungewollt alle Militärpiloten erwähnt sind und damit in die Sonderregelung hineinfallen würden. Gemeint war selbstverständlich, daß diese Sonderregelung ausschließlich für den Luftraumüberwachungsdienst gelten sollte... Meine Damen und Herren! Weil heute in dieser Debatte von den Draken-Piloten die Rede sein wird, lassen Sie mich folgendes feststellen: Es gibt in Österreich immer noch Personen, die allen Ernstes meinen, für die Luftraumüberwachung könnte man Hubschrauber anstelle von Abfangjägern einsetzen... Ich möchte einen Vergleich aus dem Straßenverkehr heranziehen: Dieser Vorschlag wäre vergleichbar mit der Forderung, Traktoren als Zivilstreifen gegen Raserei auf Autobahnen einzusetzen... Bei den rund 830.000 jährlichen Flugbewegungen über Österreich gibt es rund 70 unbekannte Flugobjekte, die abgefangen und identifiziert werden. In einem Spannungszustand - sei er auch tausend Kilometer weit weg von Österreich - kann es binnen weniger Minuten zu Auswirkungen kommen, die den österreichischen Luftraum und damit österreichisches Staatsgebiet verletzen. Um dem begegnen zu können, brauchen wir einerseits unsere "Goldhaube" als Radarüberwachungssystem und andererseits leistungsfähige Flugzeuge mit ausgebildeten Piloten als Abfangjäger.
Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): ...Kollege Maitz, es war für mich jetzt interessant, zu hören, daß der Draken auch für die UFO-Bekämpfung herangezogen wird. Aber bezüglich der Problematik gebe ich dir recht. Unsere Draken sind wichtig, und unsere Piloten sind wichtig - Gott sei Dank haben wir sie jetzt endlich in ausreichender Zahl. Nur würde ich mir erhoffen, daß wir neben Gehaltsbestimmungen unseren Drakenpiloten auch andere Perspektiven für ihre zukünftige Tätigkeit geben könnten und daß wir so rasch wie möglich zu einer Entscheidung über den Nachfolger des Draken kämen, denn sonst haben wir bald Piloten, aber keine Flugzeuge mehr.
Abänderungsantrag
In Z 6 wird der Ausdruck "Verfassungsbestimmung" gestrichen, und der § 69a Abs. 5a lautet:
"(5a) Militärpiloten im Luftraumüberwachungsdienst gebührt als Entlohnung ein Monatsentgelt von 59.000 S einschließlich allfälliger Teuerungszulagen."


13.07.1998
Draken-Entscheidung in zwei Jahren
Fasslabend bestritt, daß es bei den Vorbereitungen auf die Nachfolge für die Draken Abfangjäger einen Stillstand gebe. Nach der "technischen Evaluierung" der in Frage kommenden Nachfolgemodelle (der schwedische "Gripen", die US-Maschinen "F-16" und "F-18", die französische "Mirage" und die russische "MIG 29") gehe es jetzt im wesentlichen um den kaufmännischen Aspekt, "um in den nächsten Monaten eine endgültige Kosten-Nutzen-Bewertung durchführen zu können". Eine endgültige Entscheidung werde dann "im Zeitraum 1999/2000 fallen".


13.07.1998
FASSLABEND: Draken: Ende '99 fällt Entscheidung
...Keinen Stillstand gebe es auch bei den Vorbereitungen für die Draken-Nachfolge. In den nächsten Monate werde eine Kosten-Nutzen-Bewertung durchgeführt, Fasslabend erwartet sich eine Entscheidung "1999/2000".


13.07.1998
Die Nationalratswahlen
...Verteidigungsminister Werner Fasslabend (ÖVP) sagte, bei den Vorbereitungen auf die Nachfolge für die Draken-Abfangjäger gebe es "keinen Stillstand". Nach der "technischen Evaluierung" der in Frage kommenden Nachfolgemodelle gehe es jetzt um den Preis. Eine endgültige Entscheidung werde "im Zeitraum 1999/2000 fallen".


22.-23.07.1998Stenographisches Protokoll,643. Sitzung des Bundesrates der Republik Österreich
(Auszug) Bundesrat Dr. Vincenz Liechtenstein (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Minister! Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit der heutigen Novellierung des Wehrgesetzes 1990 und des Heeresgebührengesetzes 1992 sollen einige Verbesserungen für die militärische Landesverteidigung erreicht werden, die insbesondere den Zeitsoldaten sowie der militärischen Luftfahrt zugute kommen werden... Aber jetzt zur Militärluftfahrt: Mit der gegenständlichen Novellierung des Wehrgesetzes 1990 werden rechtliche Unklarheiten beim Entgelt für Militärpiloten auf Zeit beseitigt und wird festgestellt, daß Militärpiloten auf Zeit im Luftraumüberwachungsdienst – Abfangjägerpiloten – als Entlohnung ein Monatsentgelt in Höhe von 59 000 S einschließlich allfälliger Teuerungszulagen gebührt. Unabhängig von dieser besoldungsmäßigen Absicherung ist die Regierung jedoch dazu aufgerufen – das darf ich besonders als Steirer sagen –, über die Frage eines Nachfolgemodells zum jetzigen Abfangjäger Saab Draken eine Entscheidung zu treffen, da die Lebensdauer dieser Flugzeuge an ihr Ende gelangt ist. Auch die Motivierung der Luftpiloten ist sicher richtig und wesentlich, damit diese nicht in die Privatwirtschaft abwandern. Das gleiche gilt für die Ausstattung mit Hubschraubern, die ebenfalls dringend erneuerungsbedürftig sind. Es geht darum, ob wir nicht zum ehest möglichen Zeitpunkt in die NATO kommen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal die Sozialdemokraten in diesem Raum auffordern und bitten, den Ratschlägen des Sozialdemokraten und Generalsekretärs der NATO Solana zu folgen, daß nämlich Österreich möglichst rasch in die NATO hineingeht, damit auch die Frage der Luftraumverteidigung im gesamteuropäischen Sinn gesehen werden kann. Ich glaube, daß das eine ganz wesentliche Frage ist...

LION.cc

August 1998

03.08.1998
Bundesheer geht in die digitale Info-Offensive - Internet und CD-ROM werden vom Verteidigungsministerium als Marketinginstrumente entdeckt.
Wenn Erwachsene versuchen, mittels Rüstzeug modernen Marketings junge Menschen anzusprechen, läßt das Ergebnis nur allzuoft zu wünschen übrig. Umso überraschender ist, daß gerade Österreichs Landesverteidigern - denen Werbung in eigener Sache ja wirklich nicht leicht fällt - die neue "Bundesheer-CD-ROM" durchaus gelungen ist... Auch das Internet wird langsam aber sicher von den Behörden entdeckt. Das österreichische Landesverteidigungsministerium ist seit November 1996 online vertreten.... Die Internet-Seiten des Verteidigungsministeriums wirken freilich - ganz im Gegensatz zur CD - insgesamt etwas ungeordnet, die Inhalte relativ willkürlich ausgewählt und ohne klare Struktur. Das Layout erweckt beim Betrachter denselben mitleidigen Eindruck wie unsere mittlerweile längst veralteten "Draken".
Bundesheer im Internet


11.08.1998 Hitradio Ö3
Im "Wecker" des Hitradios Ö3 bemerkt sogar die Oma Reithofer: "Das Bundesheer braucht dringend neue Flugzeuge"


30.08.1999
Bundesheer am Kulm: Gerüchte um "Goldhaube"
Das Bundesheer hat den Kulm in Beschlag genommen; weithin sichtbar und doch fern jeder Öffentlichkeit - Teil des Luftraumüberwachungssystems "Goldhaube".
Der Kulm hat schon den Kelten gut gefallen. Erst das Flachland von Ungarn her - und plötzlich schiebt sich der "steirische Rigi" 1000 Meter hoch in den Himmel... Nicht nur Stubenberger und Pucher, sondern auch viele Ausflügler wissen, daß in den letzten Jahren häufig das Bundesheer zu Besuch auf dem Gipfelplateau war. Von Funkanlagen erzählte man sich. Was logisch scheint: auf dem Kulm sind sowieso Richtfunkantennen, die etwa die Feuerwehr für das Floriani-System braucht. Heuer ist alles etwas anders. Schon früh wurde am Gipfel eine Art Fundament gebaut. Kilometerweit sieht man jetzt eine neuartige Radaranlage. Touristen werden von Stacheldraht gebremst. Beim Bundesheer spricht man von "einem heiklen Thema": Der Kulm gehört zu jenem halben Dutzend österreichischer Standorte, von denen aus die "mobile Radarüberwachung" stattfinden kann, als Ergänzung des Systems "Goldhaube" auf der Koralm. Major Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark spricht von "tiefen Längstälern, die von der Goldhaube nicht erfaßt werden können". Schweiger: "Etwa 30 bis 70 Mal jährlich kommt es vor, daß sich nicht identifizierbare Flugobjekte unserer Grenze nähern." Als Beispiel führt er einen Fall aus jener Zeit an, als die Jugoslawienkrise Slowenien erfaßt hatte. Damals kam ein Düsenjäger fast bis Graz... Man müsse Flugbewegungen schon früh erkennen können, um reagieren zu können, so Schweiger weiter. Einerseits muß die Luftabwehr aktiv werden, andererseits müssen alle Zivilflugzeuge aus der "Gefahrenzone" weggeleitet werden. Das geschieht in (nicht nur räumlicher) Nähe zur "Austro Control" in der Wiener Schnirchgasse; zusätzlich läuft eine Parallelauswertung in einer "Bunkeranlage in Zentralösterreich". Wie die hochentwickelte Technik in der Praxis funktioniert, wurde ebenfalls während der Jugoslawienkrise vorgeführt: Damals wurde über Bosnien ein Hubschrauber mit NATO-Mitgliedern abgeschossen. Das Heeresnachrichtenamt konnte exakt alle Flugdaten - sowohl des Helikopters als auch der Abfangjäger - nachweisen... Die Überwachungsanlage wird, weiß der Pucher Bürgermeister Johann Zöhrer, diesmal länger bleiben - ein Jahr! Um die Umwelt nicht mit einem ständig laufenden Dieselaggregat zu belasten, wurde sogar eine eigene Stromversorgung eingerichtet. Zöhrer über den Grund für die lange Dauer: "Mir wurde gesagt, daß die Einrichtungen der ,Goldhaube' gewartet und erneuert werden, der Kulm übernimmt also deren Funktion." Goldhaube. Ist die "Goldhaube" abgeschaltet? Im Verteidigungsministerium will man davon nichts wissen: "Mobile Anlagen wie jene auf dem Kulm dienen einer Verdichtung der Daten", heißt es. Es sei leicht möglich, daß technische Einrichtungen der "Goldhaube" erneuert oder gewartet werden - "aber deshalb fällt nicht gleich das ganze System aus." Luftraumüberwachung erfolge sowieso parallel auf zivilem und militärischem Gebiet, es gäbe Überlappungen, sodaß die Kontrolle immer zu mehr als 100 Prozent passiert...

September 1998

04.09.1998 Nachteinsatz der Helikopter
...eindrucksvolle Demonstration der Schengen Hubschrauber...in Anwesenheit von Verteidigungsminister Werner Fasslabend.... Insgesamt acht Hubschrauber Alouette III und OH-58 Kiowa überwachen die Schengen-Außengrenze...
Anmerkung: Links neben dem Text ein hübsches Foto eines Hubschraubers samt zugehörigem Text: Dieser Bundesheer-Hubschrauber "Alouette III" bewacht nachts die Schengenaußengrenze Österreichs. Alles wunderbar - nur der Heli auf dem Bild ist kein Alouette III sondern ein OH-58 Kiowa - Kurierüblich also wieder einmal ein falsches Bild - aber der Kurier ist zumindest beständig auf seine Art.

Es ist wieder einmal recht seltsam was an Berichterstattung zu den Schengenhelikoptern geliefert wird. Der ORF bejubelt "hochmoderne Helikopter" aus den 50er und 60er Jahren, und für die Wiener Zeitung präsentierte Minister Fasselabend gleich "neue" Alouette III und OH-58 Kiowa. Dabei ist es traurig das es immer irgendwelcher Anlässe bedarf um das Bundesheer mit halbwegs moderner Technik auszurüsten - auch wenn es wie im Fall der "Schengenhelikopter" nur ambitioniertes Flickwerk für einen zivilen Assistenzeinsatz ist.

Grenzüberwachung mit Hubschraubern der Luftstreitkräfte


September 1998 POLEN
In der polnischen Presse wird einiges über die Optionen für die polnische Luftwaffe geschrieben.
Derzeitige Situation - modernstes Gerät sind 24 Stk. MiG-29 von denen nur 9 flugfähig sein sollen und der Rest wegen Ersatzteilmangels noch bis zu einem Jahr an den Boden gefesselt ist, außerdem steht eine größere Anzahl veralteter MiG-21 im Einsatz.
Die Möglichkeiten für Polen wurden wie folgt beschrieben. Die MiG-29 mit Hilfe einer Deutsch-Russischen Kooperation auf NATO - Brauchbarkeit modernisieren, wäre die billigste Lösung. Aus den USA wurden für 800 Millionen USD 60 gebrauchte F/A-18 in einer Leasingvariante angeboten mit der Option je nach finanzieller Möglichkeit neue F/A-18 nachzukaufen. Der US-Kongreß hat allerdings eine Finanzhilfe Polens um NATO-Standart zu erreichen abgelehnt, damit erscheint dieses Angebot zu teuer. Die dritte und teuerste Möglichkeit wäre ein Neukauf wobei F-16, F/A-18 und Saab JAS-39 Gripen in der Auswahl stehen, diese Möglichkeit steht derzeit wegen Unfinanzierbarkeit nicht zur Debatte.


15.09.1998
Spannungen unter Heeres-Offizieren "Dramatische Situation" bei Geräten
Ausverkauf der Sicherheit und Erfüllung des alten SP-Traums eines Bundesheeres light - oder notwendige Anpassungen an geänderte Rahmenbedingungen und das Durchziehen von Kostenreduktionen?... "Wir wollen mit unserer Zustimmung ein Zeichen des guten Willens setzen, daß wir eine Reduktion der Fixkosten mitzutragen bereit sind. Das ändert aber nichts daran, daß die Finanzmittel insgesamt nicht ausreichen. Sie reichen nicht einmal aus, um die Substanz auf dem heutigen Niveau zu halten... Der Offiziersvertreter nennt als Beispiele dafür die völlig veraltete Lkw-Flotte und die an ihrem Lebensende befindlichen Draken-Abfangjäger... Über kurz oder lang werde man sich die Frage stellen müssen, so Oberst Bauer: "Will man sich noch etwas leisten, was bewaffnete Landesverteidigung heißt?


16.09.1998 Janes Defence Weekly
Two European air forces could lease Viggens from Sweden / Leasing Viggen für Österreich ?
Offizielle Quellen in Schweden verlautbaren weit fortgeschrittene Gespräche über eine Leasingübernahme einer Anzahl Saab JA-37 Jaktviggen von Österreich.
Die Flugzeuge könnten entweder in Schweden oder in Österreich oder in beiden Ländern den österreichischen Piloten für Trainingszwecke zur Verfügung stehen bis über einen Drakennachfolgetyp entschieden ist. Das Leasingangebot ist nicht gebunden an einen möglichen Ankauf des JAS-39 Gripen aus Schweden für die österreichischen Luftstreitkräfte.
Anmerkung: Seit 25.9.98 gibt es bei mir auch eine Viggen Seite.


Sept. - Okt. 1998Schießtraining für österreichische Drakenpiloten
10 Draken des Überwachungsgeschwaders und 90 Mann verlegen für 3 Wochen mit einer Zwischenlandung in Ängelholm (Südschweden) auf den schwedischen Luftwaffenstützpunkt VIDSEL in Nordschweden. Über der Ostsee kann dort ohne Lärmbelästigung für die Bevölkerung geflogen und gefahrlos scharf geschossen werden.


Sept. 1998ÖVP, Es geht um Österreichs Sicherheit
...Eine Typenentscheidung über die Drakennachfolger wird es nicht vor 1998 geben. Schon jetzt werden aber die verschiedenen möglichen Flugzeug-Typen genau geprüft, um Verzögerungen beim Entscheid zu vermeiden. Die Anzahl der neuen Abfangjäger ist auch davon abhängig, ob Österreich in ein internationales Sicherheitssystem eingebunden sein wird oder nicht. Wenn Nein, dann brauchen wir 30 Flugzeuge. Wenn Ja, könnte unser Land die Überwachungsaufgaben mit 18 Abfangjägern bewältigen.


16.09.1998
Tank-Stopp
Auf ihrem Weg von Zeltweg zur Schießübung nach Nordschweden haben gestern 10 Saab 35 Draken in Linz-Hörsching einen Tank-Zwischenstopp eingelegt. Jedes der Flugzeuge schleppt laut Oberstleutnant Steglich 4000 Liter Sprit mit, um die 1100 Kilometer lange Strecke in den Norden Europas auch ohne Probleme absolvieren zu können. Kurzfristig herrschte daher gestern Hochbetrieb in der Tankstation.


20.09.1998
Die Leih-Jäger - Bundesheer. Im Kampf um den Nachfolger des Draken-Abfangjägers gibt es eine neue Variante: den Saab Jaktviggen. ...Laut dem Magazin "Jane's Defence Weekly" berichtete der General über Gespräche, die derzeit zwischen Vertretern der schwedischen Industrie, der Luftwaffe sowie der heimischen Fliegerdivision zum Thema Draken-Nachfolge geführt werden... Der Jaktviggen ist der direkte Nachfolger des Draken und soll bei der schwedischen Luftwaffe noch bis 2010 eingesetzt werden... Laut General Jonsson stünde aber die schwedisch-österreichische Leasingvariante für den Jaktviggen in keinem Zusammenhang mit der Draken-Nachfolge... Für die Übergangsphase vom Draken auf dessen Nachfolger würden einige geleaste Jaktviggen Sinn machen... Zum einen könnten manche der derzeit genützten 24 Draken stillgelegt und ausgeschlachtet werden, zum anderen würden die heimischen Piloten Erfahrungen mit moderneren Flugzeugen sammeln...


21.09.1998
Not macht bekanntlich erfinderisch, und das Bundesheer ist in Nöten. Die Draken sind bald am Ende, aber neue alte Abfangjäger kann und eine Neuauflage des beliebten Streits um die Frage, wozu Österreich überhaupt Abfangjäger braucht, will man sich nicht leisten. Deshalb denkt man nun, wie das Nachrichtenmagazin "profil" schreibt, an Leasing. Und zwar an das Leasing von gebrauchten Saab-Jaktviggen, den Nachfolgern der Draken. Das ist eine geniale Strategie: So haben wir auch in Zukunft Abfangjäger, aber gehören tun sie uns eh nur ein bisserl. Vermutlich hat man beim Bundesheer gar nicht lange nachdenken müssen, um auf diese Idee zu kommen. Schließlich exerziert unsere Regierung diese Art von Politik ja gerade in Verteidigungsangelegenheiten pausenlos vor. Deshalb sind und bleiben wir offiziell neutral, sind es aber längst nur noch ein bisserl.


21.09.1998
Neue Abfangjäger auf Leasingbasis
Dem Beispiel vieler Auto-Käufer könnte das Österreichische Bundesheer folgen: Laut "profil" gibt es Gespräche zwischen Österreich und Schweden über das Leasing neuer Abfangjäger. Saab-Jaktviggen könnten den Draken in Österreich nachfolgen. Wolfgang Pucher bestätigt für das Bundesheer die Kontakte mit Schweden. Er spricht jedoch lediglich von einem "Gedankenaustausch".


22.09.1998
Draken-Nachfolger stehen bis 2002 fest
Die Draken-Abfangjäger könnten noch bis zum Jahr 2005 im Einsatz stehen. Das hat am Montag der Sprecher von Verteidigungsminister Fasslabend, Wolfgang Pucher, nicht ausgeschlossen. Die Draken-Nachfolgefrage müsse bis 2002 fallen... Die "wesentlichsten Voraussetzungen für die Einleitung des Beschaffungsvorganges" seien erfüllt. W as den Zeithorizont betrifft, ist 2002 für Pucher die letztmögliche Variante... Die jüngst aufgetauchte Variante, daß das Bundesheer in Schweden Maschinen vom Typ Viggen leasen könnte, sei kein Ersatz für eine der anderen Möglichkeiten.


22.09.1998
Draken müssen bis zum Jahr 2005 fliegen - Wegen Ersatzteilmangel müssen einige als "lebende Ersatzteillager" dienen
Es sei "nicht ausgeschlossen", daß die Draken in Österreich noch bis zum Jahr 2005 weiterfliegen... Um über den Nachfolgetyp zu entscheiden, habe man deshalb bis längstens 2002 Zeit, zur Debatte stehen die amerikanische F16 oder F/A18, die französische Mirage 2000-5 und der schwedische Saab-Gripen. Eher außer Konkurrenz laufen die russischen MIG 29... schwedische Viggen zu leasen - könne nur als Zwischenschritt in Frage kommen... Um bis 2005 mit den Draken fliegen zu können, müßte man eventuell einzelne Flieger als "lebende Ersatzteillager" verwenden.
Anmerkung : Lebende Ersatzteillager! Ein Flugzeug ausschlachten um ein anderes in der Luft halten zu können! Das Heer muß auf "Dritte-Welt-Methoden" zurückgreifen um seinen Auftrag zu erfüllen weil die Politik die notwendigen Mittel schuldig bleibt.


22.09.1998
Probleme mit Draken: Erste offizielle Warnung. Fehlende Ersatzteile für den Draken, der nur noch in Österreich geflogen wird: Dieses Problem plagt das Verteidigungsministerium.
Was bisher hinter vorgehaltener Hand zu erfahren war, wird nun offiziell bestätigt: Es bahnen sich Probleme mit dem Draken-Abfangjäger an. ...Ein "größeres Problem" ergibt sich...mit dem Ersatzteil-Nachschub. Es sei aber nicht ins Auge gefaßt, Maschinen stillzulegen, um die Teile in anderen Flugzeugen einzusetzen. ...Schließlich bestehe ein Ausbildungsproblem, so der Ressortsprecher. Für die Ausbildung eines Piloten seien zweisitzige Maschinen unabdingbar... Zuletzt wurde kolportiert, daß Österreich den unmittelbaren Draken-Nachfolger bei Saab, Viggen, leasen könnte, der mittlerweile 20 Jahre im Einsatz steht...


22.09.1998
Die Draken fliegen noch
Das Projekt der Draken-Nachfolge sei nicht zum Stillstand gekommen, betonte am Montag der Pressesprecher des Verteidigungsministeriums, Wolfgang Pucher. Es sei aber nicht auszuschließen, daß die Draken bis zum Jahr 2005 im Einsatz bleiben. Eine Entscheidung über eine Nachfolge des Abfangjäger-Typs müsse bis spätestens 2002 fallen.


09/1998 Friedenswerkstatt Linz - Guernica
Zwei Seiten einer Medaille
Neoliberalismus und Militarisierung, Sozialabbau und Aufrüstung sind zwei Seiten einer Medaille. Die Logik des entfesselten Kapitalismus und des Krieges ist dieselbe: „survival of the fittest“ - das Recht auf Überleben des Stärkeren. Dem Expansionsdrang des Kapitals auf den Weltmärkten wird militärischer Geleitschutz gegeben. Dazu drei Impressionen und ein Aufruf... Fasslabend hat in seiner Schublade bereits eine Einkaufsliste für Kriegsgerät liegen. Kostenpunkt: 100 Milliarden Schilling in den nächsten 10 Jahren für neue Abfangjäger, Kampfpanzer, Radpanzer, Boden-Boden-Rakten, Kampfhubschrauber, Panzerabwehrlenkwaffen, Luftraumüberwachung, Fliegerabwehrlenkwaffen usw. Teile dieses Rüstungsprogramms sind bereits umgesetzt worden, z. B. der Ankauf von deutschen Leopard-Panzern um 8 Milliarden...


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Letzte Aktualisierung: 01.01.2004