Abwechslungsreich

Kecskemet 2010
Text und Fotos: Martin Rosenkranz

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Am 7. und 8. August fand in Kecskemét, Ungarn 80km südöstlich von Budapest die vom ungarischen Verteidigungsministerium veranstaltete internationale Luft und Militärshow statt.
Nachdem es am Freitag im Großraum Kecskemét bis spät in die Nacht noch ausgiebig gewittert und geregnet hatte blieb die Show von Niederschlag verschont.
Bodennebel am Samstag Vormittag verhinderte einen programmgemäßen Ablauf, danach wurde es aber wettermäßig immer besser und unterschiedlich dichte Bewölkung wechselte sich mit viel Sonne ab.

Die Show selbst bot neben einer umfangreichen Statischen Schau, welche unter anderem Rückblicke bis in die Monarchie bot sowie eine Präsentation der ungarischen Jets aus der Zeit des WaPa umfasste auch Einblicke in die ungarischen Streitkräfte von heute - u.A. mit Fliegerabwehr und Panzertruppe.

Das Highlight der Static waren mit Sicherheit die beiden Israelischen F-16I "Sufa" (Sturm) welche mit einem ultra-longrange-Trimm mit je zwei modernen Abstandswaffen präsentiert wurden. In der Konfiguration mit zwei CFT's ("Conformal Fuel Tanks" (1.704l) am Rumpfrücken, einem 1.136l Unterrumpftank sowie zwei 2.271l Flügeltanks lässt sich ein Einsatzradius von über 1.800km erzielen.

Ausgerüstet waren die Sufa's mit "Phyton-4" Kurzstrecken-Luft/Luft-Lenkwaffen, Litening-Target-Pods, LANTIRN-Navigations-Pods sowie je zwei Lenkwaffen.
Einmal mit zwei "Delilah" Cruise Missiles mit elektrooptischem Sucher und INS/GPS gestützter Navigation. Der Waffe wird eine Reichweite von 250km und/oder eine Verweildauer über dem Ziel von ca. 20min. und eine Zielgenauigkeit von 1m zugesprochen.
Der zweite Sufa war mit zwei SPICE Lenkwaffen ausgestattet. Der SPICE-Kit wandelt eine konventionelle Mk84 Splitterbombe in eine Gleitbombe mit Abstandskapazität um.
Ausgestattet mit ektrooptischem Sucher und INS/GPS gestützter Lenkung sind Reichweiten bis 60km möglich. Die Treffergenauigkeit wird mit 3m angegeben.

Darüber hinaus wussten die beiden F-16Is mit ihrer üppigen Ausstattung an offensiver und defensiver Elektronik zu beeindrucken. Selbst als langjähriger Beobachter der Szene staunt man nicht schlecht was aus der einst als "leichter Tagjäger" propagierten F-16 heute geworden ist.

Das Flugprogramm selbst lies wenig zu wünschen übrig.

Es gab zu sehen eine Rafale aus Frankreich mit einem wirklich sensationellem Display bei welchem der Pilot sich und seiner Maschine wirklich keinen Augenblick Ruhe gönnte, F-18s aus Spanien und der Schweiz, ebenfalls aus Spanien eine inzwischen schon sehr seltene Mirage F-1, eine rumänische MiG-21 Lancer, Gripen aus Ungarn und Tschechien, MiG-29 aus Ungarn und der Slowakei, PC-7 und Eurofighter aus Österreich, F-16 aus den Niederlanden und Belgien, das polnische Iskra Team, C-27J Spartan und die Frecce Tricolori aus Italien, C-17 aus Papá, eine serbische Super Galeb, Mi-171 und Mi-24 aus Ungarn, L-159 aus Tschechien sowie die Patrouille Suisse und die Türkish Stars mit ihren F-5E.

Den Abschluss bildete jeweils ein simulierter Luftkampf zwischen zwei ungarischen MiG-29 und zwei Gripen welche die Gripen in beiden Fällen relativ eindeutig für sich entscheiden konnten.