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Su-30MK2 für Chavez's Venezuela
Präsentation am 86. Jahrestag der Luftwaffe Venezuelas

Diese Woche war es soweit. Wie versprochen hat Russische staatliche Waffenexportunternehmen Rosoboronexport die ersten beiden Su-30MK2 AMV aus einer Lieferung von 24 Maschinen ausgeliefert. Sie sollen bei den Feierlichkeiten zum 86. Jahrestag der Luftwaffe Venezuelas ( Fuerza Aérea Venezolana / FAV) am 10. Dezember 2006 der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Venezuelas Präsident Hugo Chavez hatte bei einem Besuch in Moskau im Juni dieses Jahres das Geschäft mit Präsident Vladimir Putin zum Abschluss gebracht.

Insgesamt hat Venezuela in den letzten zwei Jahren Rüstungskäufe im Wert von ca. USD 3Mrd. in Russland getätigt. Neben den 23 Stk. Suchoi Su-30MK2 wurden auch 53 Hubschrauber der Typen Mi-17, Mi-35 und Mi-26 sowie 100.000 Kalaschnikov Sturmgewehre für Venezuelas 40.000 Mann Armee beschafft.

Dies auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Die traditionell westlich gerüstete FAV ist bisher mit Jets der Typen F-16A/B sowie Dassault Mirage 50 geflogen. Im Mai dieses Jahres hatte das US-Außenministerium ein Waffenembargo gegen Venezuela verhängt. Die offizielle Begründung lautete, dass Venezuela nicht ausreichend im US-erklärten "Krieg gegen den Terrorismus" kooperiere. Außerdem pflege Venezuela enge Beziehungen zu Kuba und dem Iran. Seither mangelt es an Ersatzteilen für viele der rund 200 venezolanischen Militärluftfahrzeuge. Als Reaktion auf das Embargo hat Venezuela angekündigt die F-16s verkaufen zu wollen, eventuell an den Iran. Die USA haben vor diesem Schritt gewarnt, da ein Weiterverkauf laut Vertrag nur mit Genehmigung der US-Behörden gestattet ist. Ein Vertrag an den sich - nach Verhängung des Embargos - Venezuela nicht mehr gebunden fühlt.


Die Fuerza Aérea Venezolana darf sich auch über neue Mi-35M freuen.
Foto: www.fav-club.com

Für Russland ist der Verkauf der Suchoi Su-30MK2 nach Venezuela ein historischer Moment. Denn erstmals ist es gelungen diese Luftfahrzeugtype einem Lateinamerikanischen Land zu verkaufen. Ruslan Puchow, Direktor des Zentrums für Strategien- und Technologienanalyse, verkündete: "Das ist ein historischer Durchbruch, der mit dem Verkauf von MiG-29-Jagdflugzeugen an Malaysia im Jahre 1994 vergleichbar ist". Bisher war es in Lateinamerika nur gelungen russische Luftfahrzeuge an Peru und Kuba zu liefern. Die frühe Auslieferung der beiden Su-30MK2 an Venzuela ist offenbar gelungen in dem man zwei Maschinen au der laufenden Produktion für China abgezweigt hat.

Der nächste Coup Russlands in der US-Einflusszone könnte Brasilien sein. Der Riesenstaat in Südamerika hatte vor wenigen Jahren eine Kampfflugzeug-Beschaffung abgebrochen. Jetzt trägt man sich in Brasilia - angesichts des Venezolanischen Vorstoßes - mit dem Gedanken erneut auszuschreiben. Schon beim ersten Versuch waren den Russischen Suchois von int. Analysten große Erfolgschancen beschieden worden.

Dies könnte auch gelingen. Denn da Washington die Interessen Russlands im postsowjetischen Raum nicht anerkennen, fühlt sich Moskau berechtigt und ermutigt, Waffen an Staaten zu verkaufen, die zum amerikanischen Interessenbereich der nationalen Sicherheit gehören, wie eben Venezuela.

Feliz Navidad Mr.Chavez

Martin Rosenkranz

Da die Luftwaffe Venezuelas nach US-Embargo am Boden steht hat Präsident Hugo Chavez in Moskau für raschen Ersatz gesorgt. Diese Woche wurdne die ersten beiden Su-30MK2 AMV mit einer an-124 Ruslan ausgeliefert.

Auch Mi-26 wurden für die Fuerza Aérea Venezolana beschafft.
Foto: www.fav-club.com

100.000 Kalaschnikovs hat Hugo Chavez in Russland geordert - für eine 40.000 Mann Armee. Was geschieht mit dem Rest?