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Fotos: Martin Rosenkranz

FH Nittner, GRAZ, Fliegerregiment 2

Graz steht ganz im Zeichen der F-5E und der Erfahrungen und Eindrücke der Luftraumsicherungsoperationen im Zuge der EU-Präsidentschaft.
Das LRÜ Geschwader selbst besteht nach wie vor aus zwei Staffeln, allerdings ist die erste Staffel (Zeltweg) inaktiv und alle Piloten verrichten Flugdienst bei der zweiten Staffel in Graz.
Aktuell verfügt die Staffel über 21 Piloten, davon 14 voll einsatzfähig, vier F-5E Piloten in Ausbildung zum Einsatzpiloten sowie drei Saab 105 Piloten. Ein weiterer 8-wöchiger F-5E Umschulungskurs steht aus mit welchem eine weitere kleine Gruppe an 105 Piloten auf die F-5E umgeschult wird.


Die Piloten zeigen sich sehr Zufrieden mit der Übergangslösung F-5E.

Üblicher Bereitschaftsstatus ist zwei Maschinen (+ eine Reserve) bewaffnet mit Kanone und Sidewinder sowie zwei Piloten als QRA (Quick Reaction Alert) von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
Dieser Status kann nach Bedarf erhöht werden - wovon während der EU-Präsidentschaft auch ausgiebigst gebrauch gemacht wurde. (Ein eigener Artikel über diese Massnahmen - soweit eruierbar - ist in Vorbereitung.)
Im täglichen QRA-Routinebetrieb ist eine Reaktionszeit von 5 Min. für eine Maschine und 7 Min. für eine Rotte üblich - die Zeiten liegen leicht über den Draken-Werten da die Rollwege in Graz länger sind und die Technik der F-5E (vor allem Navigation aber auch zweites Triebwerk) etwas mehr Zeit benötigt.

Generell ist man mit der F-5E sehr zufrieden. Einziger größerer Leistungsunterschied zum Draken ist die Aerodynamik welche generell ein wesentlich einfacheres Handling im Flug ergibt. Auch ermöglicht die F-5E größere Steigwinkel im Vergleich zum Draken (ca. 25-35° statt ca. 10°) und in größeren Höhen sind durch die Flügelklappen engere Kurvenradien realisierbar. Dafür liegen durch die kleinere Fläche die Landegeschwindgkeiten etwas höher. Das Leistungsgewicht ist vergleichbar, ebenso die Leistung von Radar und Bewaffnung.

Sehr zufrieden ist man mit der Zusammenarbeit mit der Schweiz - die Kooperation läuft problemlos. Sämtliche Routinearbeiten im Rahmen der Staffel werden ausschließlich durch österreichische Techniker abgewickelt, nur für ungewöhnliche Vorkommnisse greift man auf das Know How der Schweizer zurück. Größere Checks werden routinemäßig in Emmen absolviert.

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