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Es geschehen noch Zeichen und Wunder

Wer am Sonntag den 15. August 2004 die "Krone" durchgeblättert hat, der mag sich vielleicht nicht wenig gewundert haben. Auf den Seiten 26 und 27 der Sonntagsbeilage "Krone Bunt" - mit etwa 1,6 Mio. Auflage und ca. 3,6 Mio. Lesern das mit Abstand reichweitenstärkste Medium Österreichs - fand sich eine, nicht mal so schlechte, Eurofighter-Geschichte.
Zwar beginnt die Story "Ich flog den Eurofighter" mit den sattsam bekannten Zitaten aus dem deutschen Bundesrechnungshofbericht, allerdings - und das ist im Fall Eurofighter neu und sicher eine Verbesserung - gibt die Krone unter Hinweis auf Objektivität und Unabhängigkeit Kennern des Eurofighters Raum ihre Sicht der Dinge darzulegen - und das nicht zu knapp.

Die Krone nahm das Angebot von Dr. Klaus-D. Bergner, Senior Vice Präsident von EADS International, an behandelt und diskutiert auf zwei Seiten einige der aufgetretenen Schwierigkeiten und lässt auch EADS-Cheftestpilot Dipl.-Ing. Wolfgang Schirdewahn und den Österreicher Major Franz Six, der am 19. Jänner 2004 das Privileg hatte als erster Österreicher den Eurofighter zu fliegen, umfangreich zu Wort kommen.

So erfährt der Krone-Leser aus dem Mund des Cheftestpiloten, dass die 20 Flugminutenbeschränkung, innerhalb der man landen können muss, Ergebnis eines ausgeprägten Sicherheitsgedanken während der Einführungsphase sind. Diese Einschränkungen werden zu 98% weg sein, wenn Österreich seine Flieger bekommt.

Und Major Six darf seiner Verblüffung Ausdruck verleihen, dass ein so komplexes High-Tech-Gerät so unkompliziert zu fliegen ist und ihn die Leistungen des Flugzeuges rundherum beeindrucken.
Schade nur, dass sich der Autor des sehr fairen Artikels hinter dem Kürzel "H.D." verbirgt - auch das Impressum gibt darüber keine Auskunft. Aber vielleicht ist es ja auch noch zu früh dafür den Kopf, auf dem noch rauchenden Battleground, so weit aus der Deckung zu nehmen. Herausgeber Hans Dichand wird wissen wieso.

Martin Rosenkranz