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Ausbildung

Die Ausbildung auf der Northrop F5- E Tiger II

Fotos: Martin Rosenkranz

Ihre hohe Professionalität bewiesen sowohl unsere Piloten und Techniker als auch die Spezialisten der Schweizer Luftwaffe. Innerhalb weniger Wochen wurde ein intensives Schulungsprogramm erfolgreich durchgezogen. Voller Einsatz für die Piloten war gefordert beim Erfliegen des gesamten Einsatzprofiles inklusive Notfallverfahren, lnstrumentenflug, Trudeln und Überschallflüge.

Erste Ausbildungswoche

Die Ausbildung auf der F5-E Tiger II begann am 14.06.04 auf dem Militärflugplatz DÜBENDORF nahe ZÜRICH. Der Lehrinhalt war typisch für die Ausbildung bei einer Luftwaffe und startete sofort mit Cockpitkenntnis und Cockpitmanipulation. Die Piloten eigneten sich Kenntnisse in der allgemeiner Fluglehre der F5, Triebwerk, elektrische Anlage, Treibstoffversorgung, Hydraulik, Bewaffnung, Navigationsanlage und Schleudersitz unter bester Vermittlung durch Fluglehrer der Flugwaffe an. Am Ende der ersten Ausbildungswoche erfolgte ein Blindtest im Cockpit der F5. Dabei mussten die für die Führung des Flugzeuges wesentlichen (das sind fast alle) Schalter und Anzeigesysteme mit verbundenen Augen auf Anhieb mit dem Finger lokalisiert werden. Danach erfolgte der Einführungsflug in die Lufträume über SANTIS, DAVOS, CHUR und ST. MORITZ.

Zweite Ausbildungswoche

Die zweite Ausbildungswoche ab 21. 6. 04 begann mit einem Test über die Kenntnisse der in der Vorwoche vermittelten Theorie. Fortgesetzt wurde dann mit einer Einweisung in das Bordradar, einer Vertiefung am Radartrainer und einem Unterricht über die Selbstschutzsysteme Chaff/Flare und Radarwansystem. Die Flugausbildung selbst führte weiter mit Kunstflug-, Lande-, lnstrumentenflug-, Verbandflug- und Pannentraining inklusive Flug mit nur einem Triebwerk, sodass am 24. 6. 04 jeder österreichische Pilot gut vorbereitet den Soloflug an der F5 ablegen konnte. Beendet wurde diese Woche mit Formationsflügen.

Dritte Ausbildungswoche

Die dritte Ausbildungswoche ab 28. 6. 04 vertiefte die Formationsführer- und Formations-Rottenflieger-Ausbildung (d.h. das 2. Flugzeug im Verband ) bis zu einem abschließenden Checkflug zur Bestätigung, dass von jetzt an jeder Pilot bei allen Wetterlagen den F 5 entweder alleine oder im Verband fliegen kann. Mitte der Woche verlegte das gesamte Team in die Westschweiz zu einem Training ,,Seasurvival" auf dem Neuenburger See. Hier wurde das Rettungssystem der F 5 nach einem Schleudersitzausschuss aus dem Flugzeug den Piloten beigebracht, indem sie die richtige Fallschirmhaltung, die Steuerung des Schirms in der Luft, die Wasserung im See, die Trennung vom Schirm unter Windeinfluss, das Durchtauchen unter einem auf der Wasseroberfläche liegenden Fallschirm, die Aktivierung des Schlauchbootes und die Rettung in dasselbe sehr gut vermittelt bekommen haben und bis zur sicheren Anwendung üben konnten. Den letzten Tag dieser Ausbildungswoche beschlossen drillmässige Luftkampfübungen.

Vierte Ausbildungswoche

Die vierte Ausbildungswoche ab 5. 7. 04 bis zum Überstellungsflug nach Graz begann mit einer Fluglehre für Abfangeinsätze und der praktischen Umsetzung in der Luft in mittleren und großen Höhen im schnellen Fahrtbereich der F 5 inklusive Überschallflüge. Dieser Übungsinhalt wechselte mit Luftkampfübungen.
Oberstleutnant Georg GAPPMEIER, Hauptmann Jörg SANDHOFER, Hauptmann Werner KRIEBITZ und Hauptmann Günter TASCHLER sind die ersten Österreichischen Einsatzpiloten der 2.Staffel Überwachungsgeschwader, die ihre Qualifikation auf der Northrop F5-E Tiger II erreicht haben. Insgesamt werden 12 Flugzeugführer umgeschult. Auch die 30 Luftfahrzeugtechniker des Überwachungsgeschwaders, die an der technischen Schulung in der Schweiz teilnahmen waren voll gefordert. Die erforderlichen Kenntnisse in Theorie und Praxis für Wartung und Flugbetrieb der Northrop F5-E Tiger II wurden bei ihnen gut verankert.
Somit sind die personellen Grundvoraussetzungen für einen sicheren Einsatzbetrieb des neuen Luftraumüberwachungsflugzeuges geschaffen.
Die F5 - E Tiger II von der Schweizer Luftwaffe befinden sich in hervorragendem technischen Zustand und werden die nächsten vier Jahre von österreichischen Piloten und mit österreichischen Hoheitsabzeichen geflogen.

Pressemitteilung Bundesheer