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Mit IPA4 wird ein wichtiger Teil der Zertifizierungsarbeit durchgeführt. Neben Kommunikations- und Waffentests werden mitr diesem Flugzeug auch Flüge unter extremen Umweltbedingungen durchgeführt.

Mit IPA4 fliegt der letzte Stand der Kommunikations- und Navigationstechnologie im Eurofighter.
Fotos: EADS CASA

Eurofighter: Erster Serien-Einsitzer fliegt

27.02.2004 - PS001, der erste Eurofighter-Einsitzer und das vierte IPA (Instrumented Production Aircraft / Serienmaschine mit Testinstrumenten), gebaut von EADS-CASA für die spanische Luftwaffe, absolvierte am 26.Februar, 2004 in Getafe,Spanien seinen Erstflug.
IPA4/PS001 repräsentiert den bisher höchsten Standard von Hardware/Software Integration im Eurofighter. Darüber hinaus ist das Flugzeug mit einer verbesserten Version des EJ200 Triebwerks ausgestattet, welches ebenfalls zum ersten mal im Flug erprobt wurde.
Hauptrolle für IPA4 wird die Fortsetzung der Zertifizierungsarbeit von Design und Funktionalität der Systeme die in Verantwortung der EADS CASA liegen. Darunter fallen auch Flüge um neue Audio- und MIDS-Kommunikationsfunktionen zur verifizieren sowie Luft/Boden-Bewaffnung zu testen.
Ein eigener Abschnitt der IPA4-Tests wird sich mit dem Betrieb unter extremen Umweltbedingungen beschäftigen. Zu diesem Zweck wird das Flugzeug im nächsten Winter 2004/2005 nach Schweden verlegt um dort Flüge in extremer Kälte durchführen zu können. Im Sommer 2005 wird IPA4 in die USA verlegt und in Arizona Flüge in extrem heißem Klima durchzuführen.
Pablo de Bergia, Präsident und CEO von EADS CASA Defence and Security Systems zeigte sich erfreut über den Beginn der Testflüge mit IPA4: "Trotzdem wir begonnen haben die ersten Serienflugzeuge an die Kunden auszuliefern sind unsere Aufgaben nicht abgeschlossen. Mit IPA4 werden wir die Entwicklung der Technologie und die permanenten Leistungssteigerungen des Eurofighter Waffensystems fortsetzen."

Was ist neu in IPA4 ?

Das Kommunikationssystem wurde mit der Implementierung von Direct Voice Input, der Sprachinformation über Navigations- und Treibstoffsysteme (DVO) und dem Voice Order System (VOS) verbessert. Diese können mit mehreren Helmen, Funkgeräten ineroperabel mit dem Eurofighter und anderen Flugzeugen kombiniert werden.
Ein anderes neues System ist das MIDS (Multifunction Information Distribution System), welches die Integration von Ziel- und Missions-Informationen aus operationellen Netzwerken in die System des Eurofighters ermöglicht.
Um das Navigationssystem zu verbessern wurde TACAN (TACtical Air Navigation), MILS (Microwave Landing System) und DME-P (Distance Measuring Equipment Precision) hinzugefügt.
Als Waffenplattform kann das Flugzeug im Luftkampfmodus real oder simuliert Kurz- und Mittestreckenraketen feuern. Für das Pilotentraining ermöglicht das Flugzeug auch den simulierten Einsatz von Luft/Boden-Bewaffnung. Um diese Funktionen zu unterstützen wurde das Radar mit neuen Luft/Luft- und Luft/Boden-Betriebsarten programmiert wie air-to-surface tracking, automatic target cinematic range calculation und sensor fusion.
Das Flugzeug ist auch mit defensiven Equipment ausgestattet. So können abhörsichere "maskierte" Funk- und Datenübertragungen durchgeführt sowie Basisfunktionen mit dem Elektronischen Kampf- und Abwehrmaßnahmen - inkl. Chaff und Flare - durchgeführt werden.

Bisher wurden 17 Serienmaschinen an die Luftwaffen der vier Partnernationen übergeben. Bis Mai sollen insgesamt 36 Maschinen ausgeliefert sein. Über 120 Maschinen befinden sich derzeit in unterschiedlichen Stadien der Fertigung.