Luftstreitkräfte im Löscheinsatz

Seit Tagen stehen Fliegerkräfte des Bundesheeres im Einsatz um die Brandbekämpfung im Nationalpark Kalkalpen zu unterstützen. Vermutlich einen Blitzschlag hat im Bereich der so genannten Hohen Nock bei Windischgarsten das Feuer entfacht. Inzwischen ist ein rund 15 Hektar großes Gebiet im Naturschutzgebiet abgebrannt. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen haben die Einsatzkräfte in 1.400 Meter Seehöhe eine Schneise ins Holz geschlagen. Durch den Wind haben die Flammen heute Nacht diese Barriere überwunden.

Die Luftstreitkräfte stehen mit vier Pilatus PC-6 und vier AB-212 im Einsatz. Die Pilatus operieren vom Segelflugplatz Micheldorf bei Kirchdorf/Krems aus, die AB-212 werden von Rading bei Windischgarsten aus eingesetzt.
Ebenfalls von Rading aus fliegen zwei AS-350B1 "Ecureuil" des Innenministeriums zum Brandherd.

Eine viertel Stunde benötigen die Pilatus PC-6 der 4.Staffel/FlR.1 für einen Turn. Nur rund zwei Minuten benötigen die Löschflugzeuge um zu landen, den 800 Liter Tank aufzufüllen und wieder zu starten.

Schneller, weil näher am Brandherd sind die AB-212. Sieben bis zehn Minuten vergehen für eine Tour auf den Berg und wieder retour - davon eineinhalb bis zwei Minuten im Schwebeflug um Wasser aufzunehmen.

Die PC-6 werfen das Wasser im direkten Überflug auf den Brandherd, während die Hubschrauber kontinuierlich den Tank eines Hochdrucklöschsystems am Berg befüllen. 750.000 Liter Wasser wurden bisher auf den Berg geflogen.


Landung am Segelflugplatz Micheldorf

In der Luft und am Boden folgen die Piloten einem vorher festgelegten Traffic-Management. Anflug, Zufahrt, Abflug erfolgen immer gleich. So weiß jeder was der Andere machen wird ohne, dass ein Platzflugverkehrsleiter benötigt wird.

Von der Landung bis zum nächsten Abflug verbringen die Flugzeuge nur 2 Minuten am Boden.

Nicht einmal eine Minute hängt das Flugzeug am Schlauch, dann ist der Tank voll

Pilatus PC-6B2H2 "Turbo Porter"

Binnen 2 Sekunden ist das Wasser raus.

Hohe Nock im Nationalpark Kalkalpen. Die Schneise ist gut zu erkennen.

Ein AB-212 fliegt zum auffüllen zurück, nachdem er das dringend benötigte Wasser abgelefert hat.

Eurocopter AS-350B1 "Ecureuil" des Innenministeriums

Das Auffüllen der Behälter geht schnell

Auch hier erfolgen Anflug und Abflug immer gleich. So weiß jeder Pilot, was der jeweils andere machen wird, ohne das per Funk ständig um Freigaben ersucht und gewartet werden muss.

Agusta Bell AB-212 des Fligerregiment 3 der Österreichischen Luftstreitkräfte.

Den Tank sicher aufsetzen...niemanden verletzen...ruhig und sicher schweben...auf die anderen Hubschrauber achten...

7 bis 10 Minuten brauchen die Hubschrauber für einen Turn.

Den ganzen Tag lang arbeiten die Einsatzkräfte am Boden und in den Luftfahrzeugen hochkonzentriert.

Und wieder rauf auf den Berg...

Martin Rosenkranz