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The next Generation

Der Unterschied zwischen dem Drakencockpit und der Pilot/Maschine-Schnittstelle des Eurofighters ist so groß wie der zwischen Schwarz und Weiß.

Abfangjagd oder stundenlange Luftüberlegenheits-CAP über Mitteleuropa - der Eurofighter kann beides.

Baulos 2 für Österreich - Endfertigung in Manching

Mach 2; Beschleunigung von Mach 0,3 auf Mach 1,1 in 30 Sekunden; 5G konstant bei Mach 1,6; von 0/0 auf 10.670m und Mach 1,5 in unter 150 Sekunden; Erreichen und Halten von Überschallgeschwindigkeiten ohne Nachbrenner; Bremsen lösen bis abheben in 5 Sekunden; 3 Stunden Luftraumpatroille 185km von der Basis; 10 Minuten Luftraumpatroille 1.389km von der Basis; alles inklusive 4 x BVR und 2 x WVR !    Noch Fragen?
Fotos: eurofighter.com

Auch auf die Piloten des Luftraumüberwachungsgeschwaders kommen komplett neue Anforderungen zu. Hat der Draken noch einen ausgezeichneten Piloten benötigt, der in der Lage ist ein sehr schwierig zu handhabendes Fluggerät zu meistern, so verlangt der Eurofighter einen Systembediener. Ein Cockpit, welches zu 90% über die eigene Fluglage sowie den technischen Zustand des Gerätes informiert, in dem die Welt draußen nur eine eher untergeordnete Rolle spielt und in dem man von einem Radarleitoffizier zu seinen Zielen geführt werden muss, weicht einer Arbeitsstation, die primär über die Vorgänge außerhalb des eigenen Fluggerätes berichtet. Jenes Maß an Aufmerksamkeit, welches man bisher für Dinge wie Anstellwinkel, Kurvengeschwindigkeiten und Rollraten aufwenden musste, um nicht unversehens in vollkommen hoffnungslose Flugzustände zu geraten, kann jetzt für die Auswahl verschiedenster Radarmodis, die taktische Abstimmung via Datenlink und die optimale Ausnutzung all der anderen computergestützt kontrollierter Ressourcen verwendet werden. Denn 32 Prozessoren in vier voneinander unabhängigen Systemen überwachen permanent den Flugzustand, während unzählige weitere Systeme das technische Wohlergehen des Eurofighters im Auge haben.

Im Eurofighter "wie Zuhause" wird sich jedoch eine ganz andere Generation von Piloten fühlen - nämlich jene "Computerkids", die heute noch die Schulbänke in den Volksschulen drücken. Burschen wie Mädchen der Handy & Internet-Ära wachsen auf mit all diesen technischen Spielereien und es ist deren zweite Natur, all diese Dinge mit schlafwandlerischer Sicherheit zu handhaben.

Nutzungsdauer......50 Jahre ?

Kaum vorstellbar, aber vermutlich werden alle heute erwachsenen Österreicher die Eurofighter bis zu ihrer Pensionierung fliegen sehen.

Sicherlich wird sich das Innenleben der Jets in dieser Zweitspanne höchstwahrscheinlich mehrmals ändern, um dem technologischen Fortschritt Rechnung zu tragen, aber den Zellen ist eine solch lange Lebensdauer durchaus zuzutrauen.

Zum überwiegenden Teil besteht der Eurofighter aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen. Diese sind ebenso hoch belastbar und langlebig wie das ebenfalls üppig verbaute Titan und unterliegt genauso wenig irgendeiner Art der Korrosion. Ausgelegt ist die Eurofighter-Zelle auf eine Mindestlebensdauer von 6.000 Flugstunden. Das durchaus auch mehr drinnen ist hat eine Testzelle in Ottobrunn beweisen, die - eingespannt in eine hydraulisch betriebene Testanlage - einen 18.000 Flugstunden Belastungstest unbeschadet überstanden hat.

Vergleicht man nun diese Zahlen mit bereits seit längerem im Betrieb stehenden Geräten, wie z.B. die österreichischen Draken, die deutschen Phantom oder die italienischen Starfighter, wird einem schnell bewusst, dass die in der Ausschreibung erwähnte "30 jährige Mindestnutzungsdauer" eher die unterste Grenze der Erwartungen sein dürften.

So haben die österreichischen Draken in schwedischen Diensten in knapp 20 Jahren rund 2.000 Flugstunden absolviert, in ebenfalls 20 jähriger österreichischer Verwendung werden im Schnitt noch weitere 1.000 Flugstunden pro Flugzeug hinzukommen. Die F-4F der deutschen Luftwaffe stehen inzwischen schon 25 Jahre im Dienst und bis auch die letzten entgültig durch den Eurofighter ersetzt werden, ziehen wohl noch an die 10 Jahre ins Land. Auch die italienischen Starfighter haben schon 40 Jahre am Buckel und fliegen noch immer. All das ist Stahl/Aluminiumtechnologie aus den 60er und 70er Jahren - von der Werkstofftechnologie der Jetztzeit sollte man mehr erwarten können.

Baulos 2 für Österreich

So wie es derzeit aussieht werden die ersten Eurofighter vermutlich 2004 nach Österreich kommen. Diese werden - allerdings nur vorrübergehend - technisch dem Baulos 1 entsprechen. Die Hauptlieferung wird aus dem Baulos 2 kommen und um alle Flugzeuge auf einen technisch identen Level zu bekommen, werden, nach Abschluss der Auslieferung, die frühen Maschinen auf das selbe Niveau nachgerüstet.

Bis dahin müssen allerdings die vier Eurofighter-Länder ihrer "Absichtserklärung" nachkommen und bis August 2003 das 2 Baulos fix bestellen und auch bezahlen. Sollte es hierbei zu Verzögerungen kommen - etwa durch die deutschen Finanzprobleme - sind Änderungen in der Planung für Österreich nicht auszuschließen. Jedenfalls wird sich die EADS - anders als von der Konkurrenz erhofft - den Happen "Österreich" wohl nicht mehr vom Teller nehmen lassen und zügig auf einen Vertragsabschluss hinarbeiten.

Vollkommen vergessen kann man jedenfalls jedweden, von Oppositionsseite geäußerten, Kaufrücktritt. Vielleicht mögen die Grünen - in vollkommener Verkennung der Sachlage - dies ja noch ernst meinen, aber schon die größere der beiden Oppositionsparteien ist bei der Abfangjäger-Frage so gespalten, dass sie nur halbherzige Proteste zusammenbringt. Immerhin stehen auch im Umfeld der Sozialdemokratie wichtige Persönlichkeiten - und der ehemalige SP-Finanzminister Androsch ist nur der Prominenteste - hinter dem Ankauf.

Jedenfalls führt eine Bestellung durch die Republik Österreich beim Auftragnehmer EADS nahezu augenblicklich zu umfangreichen und kostspieligen Vorarbeiten. Letztendlich werden dann in ganz Europa weit über 500 Unternehmen mit Arbeiten für diesen Auftrag beschäftigt sein. Und da europäisches Recht eindeutig den Auftragnehmer vor dem Auftraggeber schützt, gehen die Kosten für einen Ausstieg vom Vertrag - je nach Zeitpunkt - bis rauf zur vollen Höhe der Vertragssumme. Nur zu erahnen sind die politischen Konsequenzen eines solchen Handelns auf europäischer Ebene. Nicht nur, dass man die beteiligten Industriebtriebe im In- und Ausland und die vier Eurofighter-Partnerländer brüskieren würde, käme es auch zu einer Konterkarierung der in den Verträgen von Nizza und Amsterdam festgelegten Ziele der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik - ein Vorgang den man Brüssel sicher nicht begrüßenswert finden würde.
Und auch SPÖ-Parteivorsitzender Gusenbauer weiß das, denn sein Winklelsatz "Wenn es juristisch möglich ist, aus dem Vertrag schadensfrei auszusteigen, ist das das eine Variante, die die nächste Regierung zu prüfen hat" auf die Frage, ob die SPÖ den Kauf rückgängig machen würde, lässt sich wie eine mathematische Formel auf das Wort "Nein" verkürzen.

Anything else is less

Bemerkenswert ist jedenfalls, wie sich die Österreichischen Luftstreitkräfte in einen zwar kleinen aber, durch das neue Material, auch auf internationalem Niveau durchaus leistungsfähigen Verband innerhalb des europäischen Konzerts wandeln. Es ist noch nicht so lange her, da wurde die österreichische Militärluftfahrt als "Flying Club" bezeichnet und verschaffte die nicht vorhandene militärische Schlagkraft den Luftstreitkräften den Kosenamen "Friendly Air Force".
Museales Fluggerät, vor allem aber der Draken, hat auch zu erheblichen Imageschwierigkeiten und zur Mähr der "rostigen Flügel" geführt.

Jedenfalls müssen sich die innerösterreichischen Gegner der Luftstreitkräfte in Bälde mit neuen Argumenten wappnen - gegen modernstes Material auf hohem internationalen Niveau lässt es sich nicht so einfach spotten. Und sie werden sich auch auf Widerstand gefasst machen müssen, denn die Zeiten in denen man sich eingesperrt hat sind schon längere Zeit vorbei - und Öffentlichkeitsarbeit an die Stelle von Sprachlosigkeit getreten. Spätestens nächstes Jahr bei der Flugshow "Airpower 2003" wird man das wieder merken, wenn sich eine moderne leistungsfähige Luftwaffe dem Publikum präsentiert.


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Letzte Aktualisierung: 15.07.2002