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Wer die Wahl hat, hat die Qual

Ein durchaus kritischer Vergleich der drei potentiellen Draken-Nachfolger.
Von Martin Rosenkranz für www.airpower.at.

Die Bewertung der möglichen Draken-Nachfolger ist gelaufen, das "best and final" abgegeben, die Karten liegen auf dem Tisch. Jedem der drei Bieter hat die Offertlegung rund 10 bis 20 Millionen Euro gekostet, möglicherweise auch mehr.
Der Eurofighter hatte in der Werbeschlacht die Nase vorne.
Öffentlichkeitsarbeit und Medienkampagnen durch die drei Anbieter in Sachen Draken-Nachfolge haben eine Dimension erreicht, wie niemals zuvor in der Geschichte der militärischen Beschaffungen in Österreich. Den österreichische Medien hat's sicher gut gefallen, sie hatten gehörige Inserateneinnahmen zu verzeichnen.

Die 33köpfige Bewertungskommission des Bundesheeres hat in knapp 17 Wochen durchgezogen, womit in anderen Ländern fünfmal größere Teams zwei und mehr Jahre beschäftigt sind. Einer der Herstellervertreter hat dieses Unterfangen - durchaus nicht geringschätzig - "einen Weltrekordversuch aus dem Stand ohne Training" genannt. Doch das war - gezwungenermaßen - auch notwendig.

Der Draken ist am Ende. 2005 solle er seinen letzten Flug absolvieren und dann durch die ersten Maschinen der Nachfolgetype im Luftraumüberwachungsdienst abgelöst werden. Diese Hastigkeit im Programm ist durchaus nicht der Wunsch des Bundesheeres. Im Gegenteil. Das Bundesheer hatte rechtzeitig und immer wieder auf die notwendigen Entscheidungen auf politischer Ebene gedrängt. Doch jahrelang war die Politik nicht in der Lage entweder die Entscheidung zum "Abstellen", oder die Entscheidung zur Beschaffung von Neugerät zu treffen. Erst die FPÖ/ÖVP-Koalition war zu einer definitiven Entscheidung fähig.

Noch stehen Draken im Speedshelter von Graz - ab 2005 soll dort der Nachfolger parken.
"Sämtliche Probleme" sind damit jedoch noch lange nicht vom Tisch. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, dass unlösbare technische Probleme, zur sofortigen Einstellung des Flugbetriebes, mit den inzwischen 40 Jahre alten Draken, zwingen. Wohin dann mit Piloten und Technikern bis zum Ausbildungsbeginn für die Neuflugzeuge, bzw. wie dann die LRÜ aufrechterhalten?

Mangels Finanzierbarkeit ist zuletzt ja auch, die eigentlich geplante Übergangslösung ersatzlos gestrichen worden. Die Kosten für diese Leihflugzeuge hätten angeblich rund eine halbe Milliarde Euro betragen und waren angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen, in denen sich die Beschaffung abspielen soll, nicht machbar.

Statt dessen soll die Ausbildung von Technikern und Piloten annähernd sofort beginnen, um bei Auslieferung der Neuflugzeuge an Österreich sofort den Betrieb aufnehmen zu können.

Diesen Kraftakt, einer zeitlich extrem komprimierten Beschaffung und Ausbildung, samt der darin enthaltenen organisatorischen Abläufe, wird nun auch den Anbietern aufgezwungen. Eine Unterschrift unter einen Vertrag in der zweiten Jahreshälfte 2002 und Lieferung der ersten Flugzeuge Mitte 2005, bedeutet eine ordentliche Belastung für alle beteiligen Unternehmen und Organisationen. Für Bauteile mit lange Vorlaufzeiten, welche sehr früh im Fertigungsprozess benötigt werden, reicht diese Zeitspanne gar nicht aus. Sowohl Saab als auch die EADS haben bekundet, dass sie in der Lage sind, bereits in Fertigung für andere Streitkräfte (für Schweden bzw. vermutlich für Spanien bzw. Deutschland) befindliche Bauteile umzuadressieren. Und auch Lockheed wird das irgendwie so machen müssen, vermutlich im Zusammenhang mit Belgien.

Das alles sind Fragen, die möglicherweise auch die Typentscheidung mit beeinflussen. Und das diese Typentscheidung gar nicht so leicht ist, wie man vielleicht annehmen könnte, zeigt sich bei genauerer Betrachtung der drei Flugzeuge.

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Letzte Aktualisierung: 24.05.2002