Reifen für Österreich zum besten Preis

www.airpower.at

  © Kontakt - Autor & Webmaster


21. Mai 1982
10:05

Am 21.Mai präsentierten sich die Falklands in bestem Wetter. Schon früh Morgens erreichten das Argentinische Hauptquartier erste Meldungen, wonach in der Nacht ein britischer Flottenverband von Norden her in den Falkland-Sound eingelaufen war.
Um 10:30 wurde bestätigt, dass die Briten einen Brückenkopf im "San Carlos", einem schmalen, von hohen Felsen umgebenen, Seitenarm des Falkland-Sound, bildeten. Schon kurz vorher waren einige Flugzeuge mit Einsatzbefehl "bewaffnete Aufklärung" in Richtung Falklands abgeflogen.
Die heftigen Luftangriffe des 21. Mai begannen mit einer einzelnen MB 339 A, die um 10:35 mit Kanonen und Raketen die Fregatte HMS Argonaut angriff und leichte Schäden verursachte. Es war die Ouvertüre zu einem Tag voller Triumphen und Tragödien für beide Seiten.
1a Escuadrón Aeronaval y Ataque (CANA)

Aermacchi MB 339 A

HMS Argonaut, Fregatte, Leander Klasse (3.200tn)

10:25 - 10:55

Um 9:44 waren 3 Dagger's (ÑANDU-Schwarm) von Rio Grande gestartet, eine Minute später 3 weitere (PERRO-Schwarm). Um 9:53 starteten von San Julian 3 Dagger's (ZORRO-Schwarm) und kurz dCANAuf die letzte aus 2 Daggers (LEON-Schwarm) bestehende Welle. Jede der Daggers trug eine 454kg Bombe und zwei 1.700 Liter Aussentanks.
Dagger's im Tiefflug in Masthöhe von HMS Fearless
Bild: Imperial War Museum

Um 10:25 war ÑANDU am Ziel und attackierte die Fregatten HMS Broadsword und HMS Argonaut, welche an der Einfahrt zur San Carlos Bucht patrouillierten. HMS Broadsword trug einige Treffer aus einer der 30mm Kanonen der Daggers davon, die Bomben verfehlten ihr Ziel. Im Gegenzug musste ÑANDU den Verlust einer Maschine hinnehmen. Eine Sea Wolf Flugabwehrrakete traf eine der Dagger und tötete den Piloten Lt. Bean.

Kurz darauf attackierte PERRO den County-Klasse-Zerstörer HMS Antrim. Das Schiff erhielt einige Treffer von den 30mm Kanonen der Flugzeuge sowie einen direkten Treffer durch eine der 454kg Bomben. Doch die Bombe explodierte nicht. Sie durchschlug einige Abteilungen und landete im Magazin für die "Sea Slug"-Raketen. HMS Antrim setzte Kurs in die San Carlos Bucht um im Schutz der anderen Schiffe den Blindgänger zu entschärfen und die dringendsten Reparaturen durchführen zu können.

Um 10:51 attackierte ZORRO die Fregatte HMS Brilliant. Ein elektrischer Defekt verhinderte den Abwurf einer Bombe. Jedoch erhielt die Fregatte zumindest 20 Treffer durch 30mm Granaten, welche die Operationszentrale und die Offiziersmesse beschädigten und mehrere Seeleute verwundeten.

Der Angriff durch LEON erfolgte kurz danach, blieb jedoch ohne Resultate.


HMS Brilliant im Visier der Bordkamera einer Dagger.
Bild: FAA

"Fregatte HMS Antrim attackiert von "Dagger's"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA
VI Brigada Aérea (FAA)

11 x M-5 Dagger

HMS Broadsword, Fregatte, Typ 22 Klasse (4.000tn)

HMS Antrim, Zerstörer, County-Klasse (6.200tn)

HMS Brilliant, Fregatte, Typ 22 Klasse (4.000tn)

12:45 - 13:30

"Fregatte HMS Ardent attackiert von Cpt. Carballo"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA
Um 11:30 hoben vier Skyhawk B's von Rio Gallegos ab. Der Schwarm mit der Bezeichnung "MULA" wurde während der Luftbetankung auf drei Maschinen reduziert, als ein Flugzeug einen Defekt an der Betankungseinrichtung aufwies. Als die Skyhawk's über den Falkland's die Wolkendecke durchstießen, erblickten die Piloten ein großes Schiff und setzten zum Angriff an. Alarmiert durch das völlige Fehlen von Abwehfeuer, befahl der Schwarmführer den Abbruch des Angriffes, doch es war zu spät. Beide ihn begleitenden Piloten hatten ihre 454kg Bombe bereits abgeworfen - auf das Tage bevor von Sea Harriern getroffene und inzwischen verlassene Argentinische Frachtschiff "Carcarañá River".

Cpt. Carballo, als Einziger noch mit Bewaffnung, setzte alleine den Einsatz fort. Er sollte sich für einen koordinierten Angriff mit dem PICO-Schwarm vereinen, doch er traf um wenige Minuten zu früh im Falkland Sound auf die Fregatte HMS Ardent.
Das Element der Überraschung gewährte ihm einen Anflug fast ohne Abwehrfeuer und Carballo verfehlte das Schiff nur knapp.
HMS Ardent rief sofort eine Rotte Sea Harrier, die mit CAP-Auftrag im Gebiet war zur Hilfe, doch Carballo war bereits weg und landete um 14:30 wieder in Rio Gallegos.

Weniger Glück hatte der PICO-Schwarm. Ebenfalls bestehend aus vier Skyhawk B's die um 11:30 von Rio Gallegos abgehoben hatten, rannte dieser genau in die aufgescheuchten Sea Harrier des No. 800 Sq. Die Skyhawk's entledigten sich sofort ihrer Tanks und Bomben und spritzen auseinander. Abgesehen von der Kanone ganz ohne eigene Luft/Luft-Bewaffnung und ohne Begleitschutz hatten die, im Luftkampf unerfahrenen argentinischen Jagdbomberpiloten, jedoch keinerlei Chance gegen die Sea Harrier. Lt.Cdr. Mike Blissett schoss mit einer Sidewinder zuerst 1stLt. Danial Manzotti ab, Augenblicke später viel Lt. Nestor Lopez einer Sidewinder von Lt.Cdr. Neill Thomas zum Opfer. Lopez konnte noch den Schleudersitz betätigen, doch keiner der beiden argentinischen Piloten überlebte.
Blissett gelang es noch eine weitere fliehende Skyhawk mit ein paar Schüssen aus seiner Kanone zu treffen, doch die beiden übrigen Skyhawk's schafften den Weg zurück.

V Brigada Aérea (FAA)

8 x A-4B Skyhawk

No. 800 Squadron (RN)

2 x Sea Harrier FRS.1


HMS Ardent, Fregatte, Typ 21 Klasse (3.250tn)


13:30 - 14:30

"Fregatte HMS Argonaut attackiert von A-4B Skyhawk"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA
Um 12:30 und um 13:33 hoben zwei Gruppen (LEO & ORION) bestehend aus je 3 Skyhawk's von Rio Gallegos ab. Ohne Luftbetankung wurden die Falklands direkt angeflogen. Im Teerrainfolgeflug entgingen die Skyhawk's der Erfassung durch Radar und Raketen und überflogen anschließend tief und schnell die Fregatte HMS Argonaut. Zwei Bomben trafen das Schiff, keine davon explodierte. Eine Bombe war im Maschinenraum gelandet, die zweite jedoch im vorderen Magazin wo sie zwei "Sea Cat"-Raketen zum krepieren brachte und zwei Soldaten tötete. HMS Argonaut wurde in die San Carlos Bucht geschleppt, wo beide Bomben entschärft wurden. Das Schiff diente in Folge einige Tage als Flugabwehr-Plattform und wurde anschließend für weitere Reparaturen und die Heimreise abgeschleppt.
V Brigada Aérea (FAA)

6 x A-4B Skyhawk

HMS Argonaut, Fregatte, Leander Klasse (3.200tn)

15:30

Der zweite Einsatz der Daggers am 21. Mai begann um 14:00. Von Rio Grande aus starteten 4 Daggers (CUECA-Schwarm), fünf Minuten später von San Julian der LAUCHA-Schwarm bestehend aus drei Daggers. Kurz danach startete der letzte Dagger Schwarm (RATON), ebenfalls formiert aus drei Maschinen, in San Julian.

Noch im Anflug auf die Ziele wurde der CUECA-Schwarm, in einem engen Tal auf den Falklands, von zwei Sea Harriern des 800 Squ. auf Combat Air Patrouille entdeckt. Noch bevor die Dagger Piloten die Gefahr entdeckt hatten, feuerte einer der beiden Sea Harrier eine AIM-9L auf die letzte Dagger im Verband.

HMS Ardent

Etwa im selben Moment erblickte Lt. Luna in der letzen Dagger den Sea Harrier, doch es war zu spät. Augenblicke später schlug die Sidewinder, begleitet durch eine heftige Explosion ein und verursachte augenblicklich einen totalen Kontrollverlust. Lt. Luna konnte im mehrmaligen Nachfassen gerade noch den Schleudersitzgriff über seinem Kopf erreichen. Sehr tief und bereits kopfüber schoss er sich aus seinem getroffenen Fluggerät. Der Fallschirm hatte sich noch nicht ganz geöffnet als Lt. Luna am Boden aufschlug. Der Aufschlag brach ihm die linke Schulter und kegelte ein Knie aus während in unmittelbarer Nähe die Dagger am Boden zerschellte. Einen Tag später wurde Lt. Luna gefunden, ein Bell 212 brachte ihn nach Pt.Stanley und am 25. Mai wurde er mit einer C-130 aufs Festland geflogen.
Keiner der drei anderen Dagger Piloten hatte den Abschuss bemerkt und sie merkten auch nicht, dass die beiden Sea Harrier sie mit 30mm Geschossen eindeckten, jedoch keine Treffer erzielten. Zu beschäftigt waren die Piloten mit der Navigation im Tiefflug durch das enge Tal.
Erst als sie das Tal verlassen hatten meldete Hauptmann Robles den Verlust von Lt. Luna, führte dies aber auf einen Tiefflugfehler zurück. Kaum über dem Falkland-Sound, entdeckten die drei verbliebenen Daggers des CUECA-Schwarms die Fregatte HMS Ardent südlich der San Carlos Bucht.

Die Daggers flogen einen Bogen um das Schiff vom Heck aus zu attackieren. Nur leichtes Abwehrfeuer aus den Geschützen schlug den Flugzeugen entgegen als sie ihre Bomben losmachten. Die erste 454kg Bombe fiel etwa 10 bis 15m zu kurz, prallte von der Wasseroberfläche ab, überschlug sich und landete ohne zu explodieren im Heck der Fregatte.
Auch die zweite Bombe traf das Heck, doch diese explodierte. Sie zerstörte den Lynx Bord-Hubschrauber, den Hangar und den "Sea Cat"-Raketenstarter. Mehrere Crewmitglieder wurden getötet oder verwundet.
Die dritte Bombe verfehlte das Schiff. CUECA kehrte ohne weitere Zwischenfälle nach Rio Grande zurück während HMS Ardent schwer getroffen die San Carlos Bucht zu erreichen suchte um dort die dringendsten Schäden reparieren zu können.

Nur Minuten später erreichte LAUCHA den Falkland-Sound. Die drei Piloten sahen ein brennendes Kriegsschiff mit einer langen Rauchfahne (HMS Ardent) in der Nähe von San Carlos, sowie ein unbeschädigtes Kriegsschiff. Der LAUCHA-Schwarm entschied sich für letztere, es war die Fregatte HMS Broadsword. Während des Anfluges von der Seite schlug den Maschinen heftiges Geschützfeuer entgegen. Die Bomben verfehlten ihr Ziel, jedoch wurde die Fregatte von einigen 30mm Geschossen getroffen, welche leichte Schäden und Verwundete unter der Besatzung verursachten. Eine der Daggers wurde durch ein Geschoss leicht beschädigt, alle drei kehrten jedoch ohne weitere Probleme nach San Julian zurück.

Weniger Glück hatte der RATON-Schwarm nur Minuten später. Schon im Tiefflug und nur noch ein oder zwei Minuten vom Zielgebiet entfernt, flog man einer Sea Harrier Patrouille des No. 801 Sq. direkt vor die Nase. Und obwohl alle drei Daggers sofort die Zusatztanks und Bomben abwarfen war es zu spät. Die Sea Harriers, bewaffnet mit je 2 AIM-9L Sidewindern, ließen den nur mit Kanonen bewaffneten Jagdbombern keine Chance. Hinzu kam noch, dass die Dagger Crews im Gegensatz zu den Sea Harrier Piloten keine Luftkampfausbildung genossen hatten. In weniger als 60 Sekunden schossen die zwei Sea Harriers alle drei Daggers vom Himmel. Glück im Unglück hatten die Piloten von RATON, alle drei konnten sich mit dem Schleudersitz retten.

VI Brigada Aérea (FAA)

10 x M-5 Dagger




No. 800 Squadron (RN)

2 x Sea Harrier FRS.1
No. 801 Squadron (RN)

2 x Sea Harrier FRS.1

HMS Ardent, Fregatte, Typ 21 Klasse (3.250tn)

HMS Broadsword, Fregatte, Typ 22 Klasse (4.000tn)

16:00
"Angriff auf die Fregatte HMS Ardent durch einen Schwarm Skyhawk's"
Bild: Captain Exequiel Martinez, FAA
HMS Ardent
Kurz vor 15:00 starteten in Rio Grande drei A-4Q Skyhawk's der CANA mit dem Rufzeichen TABANO. Jedes der 3 Flugzeuge war bewaffnet mit vier 272kg Snakeye-Bomben und 200 Schuss für die Kanone. Nach knapp einer Stunde waren die Skyhawk's im Zielgebiet und machten sich im Tiefflug auf die Suche nach einem Ziel.
Schlechtes Wetter reduzierte die Sicht inzwischen erheblich und der Schwarmführer Lt.Cdr. Alberto Jorge Philippi überlegte kurz den Einsatz abzubrechen, da man vermutlich eher von den Radargeräten der Schiffe entdeckt wurde als man selbst die Schiffe ausmachen konnte. Ohne Radarwarnempfänger würde man weder wissen ob man durch Suchradar bereits erfasst bzw. nicht vielleicht schon mit den Zielerfassungsradaren für die Flugabwehrraketen markiert war.
Kurz bevor man den Falkland Sound erreichte, entdeckten die Piloten die Masten eines Schiffes zwischen den umgebenden Felsen. Es war HMS Ardent, welche aus dem Grantham Sound ins tiefere Wasser des Falkland Sound's lief.
Der Schwarm drehte im Tiefflug nach rechts um zwischen den Felsen an der Küste die Erfassung durch Radar zu verhindern und anschließend nach links, für einen diagonal über das Schiff. HMS Ardent versuchte, mit einer Drehung nach Backbord noch die Angriffsfläche zu verringern, doch es war zu spät. Mit den insgesamt 12 Bomben erzielte der Schwarm mehrere Nah- und zwei Volltreffer und lies die Fregatte mit schwerer Schlagseite, einem im Vollbrand stehenden Heck sowie 22 Toten und 30 Verwundeten britischen Seeleuten hinter sich.

Augenblicke später, die drei Skyhawk's befanden sich bereits auf dem Rückflug noch und immer über dem Falkland-Sound, setzte eine Sea Harrier Rotte zum Angriff an.
Wie beim Truthahn-Schiessen fielen zwei der drei Skyhawk's sofort vom Himmel. Zuerst schoss Lt. Clive Morel den Schwarmführer Lt.Cdr. Philippi mit einer AIM-9L ab. Nur einen Moment später verwandelte eine Kanonesalve von Lt. John Leeming, die Skyhawk von 2ndLt. Marquez in einen Feuerball. Lt. Arca in Nr. 3 schaffte es mit seiner, von 30mm Treffern der Sea Harrier Kanonen, durchlöcherten Skyhawk gerade noch nach Port Stanley. Bereits ohne Hydraulikdruck und mit zum Teil weggeschossenem Hauptfahrwerk, stieg er über dem Platz mit dem Schleudersitz aus und wurde anschließend von einem UH-1H eingesammelt.
Philippi war mit dem Schleudersitz ausgestiegen, an die Küste geschwommen und wurde einige Tage später von einem argentinischen Hubschrauber abgeholt.

3a Esc. Aeronaval Caza y Ataque (CANA)

3 x A-4Q Skyhawk


No. 800 Squadron (RN)

2 x Sea Harrier FRS.1

HMS Ardent, Fregatte, Typ 21 Klasse (3.250tn)

16:45 - 17:30
Die vierte und letzte grosse Welle des Tages bestand aus A-4B und A-4C und startete zwischen 15:45 und 16:30 von San Julián und Río Gallegos. Durch wetterbedingt zunehmend schlechte Sicht und die hereinbrechende Dunkelheit fand keiner der Schwärme ein Ziel.
IV Brigada Aérea (FAA)

6 x A-4C Skyhawk
V Brigada Aérea (FAA)

4 x A-4B Skyhawk
RASPÓN-Schwarm: 3 x A-4C Skyhawk bewaffnet mit einer 454kg Bombe, Start in San Julián um 15:45, Landung um 17:45.

CHOCLO-Schwarm: 3 x A-4C Skyhawk bewaffnet mit einer 454kg Bombe, Start in San Julián um 16:00, Landung um 18:00.

MATE-Schwarm: 4 x A-4B Skyhawk bewaffnet mit einer 454kg Bombe, Start in Río Gallegos um 16:30, Landung um 19:00.


Weiter


www.airpower.at

© Kontakt - Autor & Webmaster
Letzte Aktualisierung: 08.03.2002