Flugbuchung.com - Flüge buchen mit Preisgarantie!

www.airpower.at

  © Kontakt - Autor & Webmaster

3 Herkules fürs Bundesheer ?!

Schon viele Jahre versucht das Bundesheer die Kapazitätsmängel im Bereich Lufttransport zu beheben. Für lange Jahre war es üblich, dass das Bundesheer Soldaten mit Linienmaschinen bzw. kurzfristig freien Verkehrsflugzeugen zu Auslandsdestinationen wie den UN Einätze in Zypern und Golan beförderte.
Das Bundesheer steht knapp davor drei C-130K Herkules Transportflugzeuge zu kaufen.
Foto: Marshall of Cambridge

Die Zelle der C-130K entspricht der H-Variante und die Meschinen bekamen, ausgestattet mit britischem Equipent die Bezeichnung "Hercules C Mk.1". In den 80er Jahren installierte "Marshall" Tankbooms auf 25 dieser Maschinen, welche ab dann die Bezeichnung "Hercules C Mk.1P" trugen. Die Grundüberholung und Ausstattung mit modernstem Equipment macht daraus die "C-130K"
Foto: Marshall of Cambridge

Erst in den letzten Jahren griff man verstärkt auf das Leasing oder die Miete von "echten" Transportflugzeugen zurück um vor allem die Kontingente in Bosnien, Kosovo und Albanien zu versorgen. Neben einer kurzfristigen Abdeckung der Bedürfnisse konnten so auch wertvolle Erfahrungen bezüglich Betriebskosten und Kapazität verschiedener Transportflugzeugtypen gemacht werden - das allerdings zu teils erheblichen Miet- oder Leasingkosten.
Jetzt steht das Bundesheer kurz davor das Problem des kurzfristig verfügbaren Lufttransportraumes für länger Zeit zu lösen - und das zu Preis/Leistungs-Bedingungen die sich ganz sicher so schnell nicht wieder ergeben werden. Martin Rosenkranz für
www.airpower.at.

Europa wird flügge


Über all die Jahrzehnte während des kalten Krieges war die Frage des Lufttransportraumes für die europäischen Streitkräfte ein bestenfalls Tertiäres. Anders als die US-Streitkräfte sahen sich die Fronstaaten nicht der Notwendigkeit ausgesetzt, Streitkräfte schnell zu einem Konfliktherd bewegen zu müssen. Man stand quasi bereits am Schlachtfeld von Morgen und der Streitkräftemix, mit Konzentration auf Bodentruppen und Panzerung, reflektierte dieses.
Nach dem Aufbrechen der bipolaren Weltordnung, sah sich Europa im letzten Jahrzehnt mit der Tatsache konfrontiert, dass man mit dem vorhandenen Mitteln kaum in der Lage war, bei in unmittelbarer Nachbarschaft ausbrechenden Konflikten, Einfluss auszuüben. Folge davon war eine politische und militärische Leadership der Vereinigten Staaten am Balkan und europäische Nationen, welche sich am eigenen Kontinent mit der Assistenzrolle abfinden mussten.

Nahezu alle EU-Nationen haben inzwischen dem Bedarf an mehr Transportraum Rechnung getragen und Beschaffungen eingeleitet oder durchgeführt. Und jetzt scheint es auch in Österreich so weit zu sein, denn das Bundesheer steht kurz davor 3 werksüberholte Herkules Transporter zu kaufen.

Maschinen aus Lyneham, http://www.lyneham.raf.mod.uk/


RAF Lyneham, oder wie man sich selbst nennt "Home to the Royal Air Force Fleet of Hercules", liegt im Südwesten Englands und beherbergt vier Staffeln ausgerüstet mit Herkules Transportern. Im Zuge der Umrüstung auf die neusten Herkules-Versionen, (C-130J und C-130J-30) sowie das Leasing von 4 C-17 "Globemaster III" Transportern und die geplante Abnahme von 25 Stück Airbus A400M wurden in Großbritannien die Mehrzahl der älteren Herkules-Transporter außer Dienst gestellt. Und aus diesem Pool wurden Österreich jetzt 3 Flugzeuge zum Kauf angeboten.

Werksüberholung bei "Marshall of Cambridge", http://www.marshallaerospace.com/

Derzeit befinden sich die Maschinen im Eigentum der britischen Regierung und würden direkt in den Besitzstand von Österreich wechseln. Nicht ohne aber vorher einer umfassenden Überholung und Modernisierung bei einem 80km nördlich von London beheimatetes Privatunternehmen unterzogen zu werden. Die "Marshall of Cambridge Aerospace LTD" präsentiert sich als führendes Design-, Modifikations- und Wartungszentrum für C-130 Herkules Transportflugzeuge außerhalb der USA.

"gut für mindestens 20 Jahre"

Die Maschinen kommen komplett überholt und ausgestattet mit hochmoderner Navigation, Kommunikation und Instrumentierung im 2-Mann Glascockpit.
Anklicken zum vergrössern
Foto: Marshall of Cambridge

PS: Hier ein Link - nur um einen Eindruck zu bekommen wie es vorher ausgesehen hat. http://www.airliners.net/open.file?id=141821

Aus informierter Quelle erfuhr www.airpower.at mehr über die Flugzeuge, deren Zustand und die Vorgesehene Modernisierung.
Die "jüngsten" sind die drei Herkules Transporter wahrlich nicht mehr. Immerhin wurden diese 1967 und 1968 an die Royal Air Force ausgeliefert und haben seither je ca. 25.000 Flugstunden absolviert. Dass das für eine Herkules aber noch kein Alter sei, kann Marshall an ganz anderen Zahlen belegen. Erst kürzlich habe man für einen Jordanien eine Herkules mit 90.000(!) Flugstunden auf der Zelle, fit für die nächsten 10 Jahre gemacht. Was die drei für Österreich in Aussicht stehenden Maschinen betrifft so sein diese gut für mindestens 20 Jahre Vollbetrieb, zumal diese extensiven Modifikationen unterzogen würden.

So wird das Cockpit komplett modifiziert und mit einem Glas-Cockpit für den 2 Mann Betrieb ausgestattet. Sowohl Navigation als auch Kommunikation und die Instrumente werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht, womit sich die zum Betrieb notwendige Crew von vorher 5 bis 6 Mann um bis zu 50% reduzieren lässt.

Komplett überholt und fast auf Neuzustand gebracht wird auch der Rest des Flugzeuges. So wird nicht nur die Zelle überarbeitet und auf 0 Stunden gebracht sondern auch sämtliche internen Systeme, der Frachtraumboden verstärkt sowie Triebwerke und Propeller komplett überholt. Dazu werden die Flugzeuge gestrippt, neu aufgebaut und anschließend mit dem österreichischen Farbschema versehen, und auch der Tankboom für die Luftbetankung bleibt erhalten. Danach seien die Flugzeuge mit den C-130K's der RAF ident und - they will be "As New" - hieß es im Statement an www.airpower.at.

Erste Auslieferung noch dieses Jahr

Die Hercules C Mk.1 trugen, wie hier auf XV 291, von Beginn an das "Desert Albert" Tarnschema mit schwarzer Unterseite für Nachtflugoperationen.
Anklicken zum Vergrössern XV 292 noch als C Mk.1
Anklicken zum Vergrössern XV 292 als C Mk.1P. Die "P" Modifizierung betraf vor allem den Tankboom.
Anklicken zum Vergrössern XV 292 trug während des Golfkrieges das Nose Art: "Dennis the Menace".

Für ca. EURO 33 Mio., also etwa die Hälfte des Preises einer neuen C-130J, bekäme Österreich somit 3 vollkommen werksüberholte C-130K - inklusive Ersatzteilen, Boden- und Einsatzequipment sowie Piloten und Techniker Training und auch die zugehörige Unterstützung durch die Britische Regierung, die Royal Air Force und Marshall of Cambridge über die ganze Restlebensdauer der Flugzeuge. Der Preis sei "so niedrig ist wie er nur sein kann", wird betont, weshalb man einen Vertragsabschluss in Kürze erwartet. Das "final Offer" hierfür wird noch diese Woche dem BMLV übergeben.
Die Auslieferung der ersten Maschine könne schon im Dezember 2002 erfolgen, das Flugzeug bereits von Österreichischen Piloten nach Österreich überstellt werden. Die beiden anderen Maschinen würden dann im Februar und Aprill 2003 folgen.

Die drei Maschinen

RAF-Kennung: XV 181
Lockheed Seriennummer: 382-4198
US DoD FY Serien Nr.: 65-13026
Typ Werks-Bezeichnung: Lockheed L-382-19B
Typ US-Bezeichnung: C-130K "Hercules"
Typ UK-Bezeichnung: Hercules C Mk.1
Ausgeliefert an Großbritannien am 25. Mai 1967; zur 36 Sqn. im Juni 1967; zur 242 OCU im März 1975; beschädigt im Juni 1975; repariert und wieder im Dienst bis 1978; Umbau bei MoC* zur "Hercules C Mk.1P" im Dezember 1988; 50 Stunden Stress-, Lärm- und Vibrationstest mit Allison AE 2100 Triebwerk und Dowty Aerospace R391 Propeller für C-130J auf Backbord-Seite innen ab 19. März 1994; eingelagert 2000.

RAF-Kennung: XV 291
Lockheed Seriennummer: 382-4256
US DoD FY Serien Nr.: 66-13534
Typ Werks-Bezeichnung: Lockheed L-382-19B
Typ US-Bezeichnung: C-130K "Hercules"
Typ UK-Bezeichnung: Hercules C Mk.1
Ausgeliefert an Großbritannien im Feburar 1968; zur 30 & 47 Sqn im März 1968; zum Lyneham Wing 1971; Umbau bei MoC* zur "Hercules C Mk.1P" im Juni 1982; Rundumtarnanstrich seit Oktober 1986; eingelagert 2001.

RAF-Kennung: XV 292
Lockheed Seriennummer: 382-4257
US DoD FY Serien Nr.: 66-13535
Typ Werks-Bezeichnung: Lockheed L-382-19B
Typ US-Bezeichnung: C-130K "Hercules"
Typ UK-Bezeichnung: Hercules C Mk.1
Ausgeliefert an Großbritannien im Februar 1968; zur 47 Sqn im März 1968; zur 48 Sqn 1970, zum Lyneham Wing 1971; Umbau bei MoC* zur "Hercules C Mk.1P" im Oktober 1982; zwischenzeitlich von Puntas Arenas in Fuerza Aerea de Chile (FAC) Farben als '996', ab Dezember 1991 retour und Spezialmarkierung "25 years of Herc in RAF-service", eingelagert 2001.
Airliners.net Foto: http://www.airliners.net/open.file?id=112977

Eckdaten C-130K


Triebwerke: 4 x Allison T56-A-15 Turboprops mit je 4.910 Wellen-PS
Spannweite: 40,41m
Länge: 29,79m
Höhe: 11,66m
Flügelfläche: 162,12 m²
Maximale Reisegeschwindigkeit: 602km/h
Leergewicht: 34.675kg
Startgewicht: 70.307kg
Startgewicht mit Überlast: 79.380kg
Tankinhalt: 26.328 Liter intern, optional zusätzlich 2 Außentanks mit insgesamt 10.296 Liter
Kabinenlänge: 12,19 m (inkl. Rampe: 15,44 m)
Kabinenbreite: 3,12 m
Kabinenhöhe: 2,75 m
Kabinenfläche: 48,1 m² mit Rampe
Kabinenvolumen: 128,9 m³
Besatzung: 2 Piloten, 1-2 Lademeister, eventuell Bordingenieur
Nutzlast:
92 Soldaten oder
64 Fallschirmjäger oder
74 Verwundete auf Tragbahren oder
Lasten bis 19.685kg
Dienstgipfelhöhe: 10.000m
Steigleistung: 9,7m/Sek.
Startrollstrecke: 1.200m
Reichweite bei Überstellung (ohne Last): 8.000km
Reichweite mit max. Nutzlast: 3.800km
Treibstoffverbrauch: 2.300 Liter/Stunde

*Marshall of Cambridge


www.airpower.at

    airpower.at.forum

Reifen für Österreich zum besten Preis

© Kontakt - Autor & Webmaster
Letzte Aktualisierung: 12.02.2002