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Die "ungeladenen Gäste"
oder
"das Container-Spiel" !!

Noch im alten Jahr wurden vom BMLV angeblich vier Kampfflugzeug-Hersteller aufgefordert, bis Ende März 2001 Richtangebote für die Draken-Nachfolge abzugeben. Gewünscht sei von Boeing für die F/A-18, Lockheed für die F-16, Saab für den JAS-39C "Gripen" und Dassault für die Mirage 2000-5II jeweils die Angabe eines Systempreises für bis zu 30 Maschinen inkl. eines Kompensationsvolumen von mindestens 100%. Zumindest zwei Flugzeuge über die am Rande der Diskussion über die Draken-Nachfolge immer wieder gesprochen wurde, sind beim letzten Schritt somit vom BMLV offenbar gar nicht berücksichtigt worden.
www.airpower.at hat sich bei den "ungeladenen" Gästen umgehört.


Eurofighter Typhoon Prototyp beim Start
Etwas überrascht zeigt man sich European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), dass man nicht einmal gebeten wurde ein Anbot für den Eurofighter Typhoon vorzulegen. Produziert man doch "das leistungsfähigste europäische System auf diesem Sektor" betont Pressesprecher Wolff im bayrischen Ottobrunn. "Wir beobachten natürlich die Vorgänge in der Nachbarschaft sehr genau und man zeigte sich im Vorfeld noch durchaus nicht uninteressiert an unserem Produkt. Immerhin wurde das BMLV (Mat.Stab Luftfahrttechnik und Amt für Wehrtechnik) im Jahr 2000 äußerst detailiert Informiert und am Testflugzeug ausführlich gebrieft." Die geografische Nähe und die engen wirtschaftlichen Beziehungen sind geradezu ideale Bedingungen sowohl vom logistischen Standpunkt als auch im Bezug auf die Kompensationen. "Wir sind natürlich überrascht schon von vornherein nicht eingeladen zu sein ein Richtangebot vorzulegen. Inzwischen haben wir überprüft ob wir den Bedarfszeitpunkt 2004 produktionstechnisch halten können und weil dem so ist, möchten wir selbstverständlich teilnehmen und sehen der Übersendung entsprechender Unterlagen freudig entgegen." Nachdem die EADS ihre Verwunderung ausgedrückt hat, ergeht nun ein entsprechendes Schreiben nach Wien.

Sehr offensiv hingegen zeigt sich die Russian Aircraft Corporation MiG (RAC MiG). Schon Anfang September 2000 hat man den zuständigen österreichischen Ministern (Finanz, Wirtschaft, LV) ein Richtangebot übergeben. 24 MiG-29SMT und 6 MiG-29UBT (operationell einsetzbarer zweisitziger Trainer) inklusive komplettem Ausbildungspaket, voller Bewaffnung, Bodenausrüstung etc. werden durch das russische Finanzministerium um USD 1,2 Milliarden (=öS 17, 625 Mrd.) wohlfeil geboten. Weiters wäre eine Schuldentilgung in der Höhe von 50% bis 90%, wenn ausdrücklich gewünscht auch 100% möglich.

MiG-29SMT
Das russische Offsetprogramm sieht vor allem Aufträge für die österreichische Wirtschaft im Bereich: Motorentechnik, Anlagenbau, Medizintechnik, Chemie, Flugzeugkomponenten, Landwirtschaft- und Lebensmitteltechnik, Energietechnik, Transporttechnik, Holz- und Papierverarbeitung vor, bzw. könnte sich auch auf ein Technologie-, Service-, Ausbildungs- und Logistikzentrum für die MiG-29 inklusive russische Investitionen in Kombination mit der vorhandenen Fliegerwerft erstrecken. Der Umfang des Kompensationsvolumens wird mit 200% bis 1.000% des an Russland bar zu zahlenden Betrages beziffert, wobei die Volumina abhängig sind von der Größenordnung der Schuldentilgung. Je geringer der Anteil der Barzahlung ausfällt, desto prozentual größer kann das Volumen der Kompensation für diesen Anteil sein.
Das Ausbildungskonzept sieht entsprechende Schulungen und Training vor die sowohl in Russland aber z.B. auch in der Slowakei, in Deutschland oder zu großen Teilen in Österreich selbst durchgeführt werden können. Der Lieferbeginn (2 Flugzeuge) bestellter Maschinen wird mit 22 Monaten ab Vertragsabschluss angegeben, danach könnten alle zwei Monate zwei weitere Maschinen ausgeliefert werden.
Das Richtangebot bot enthält auch ein Anbot für eine Überbrückung bis zur Verfügbarkeit der neuen Maschinen. Sowohl eine vorübergehende Leihe entsprechender Maschinen als auch eine Miete von Flugstunden ähnlich der derzeitigen schwedischen Lösung wird angeboten. Übrigens hat Hr. Wolff von EADS auch jetzt noch bestätigt, dass ein etwaiger Ankauf von MiG-29 durch Österreich, die Manchinger als Logistikpartner inkludieren würde, basierend auf dem Know-How das sich MAPS über die MiG angeeignet hat.

Latest News: Trotz vieler Medienberichte der letzten Tage mit jeweils vier "Anbietern" hat Boeing-Österreich jedoch www.airpower.at gegenüber erklärt, bis dato gar keine Aufforderung bzw. Einladung der österr. Seite erhalten zu haben! Deshalb gibt es auch von Boeing’s Mann in Österreich, unserem ehemaligen Kosmonauten Franz Viehböck, zur Zeit keine Angaben darüber, welche F/A-18 Version denn hier überhaupt betroffen sei. Die -C/-D Versionen werden nicht mehr neu gebaut - aber Super-Hornet für die Alpenrepublik ???
Nachtrag: Die Einladungen um Anbotslegungen ergingen im Fall der Amerikaner an die US-Botschaft und haben den Weg durch die Instanzen zum Zeitpunkt unserer Anfrage offensichtlich noch nicht gefunden.


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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001