Auch die C-2A muss mit dem Katapult gestartet werden. Entwickelt in den frühen 60er Jahren ist sie derzeit das einzige Transportflugzeug, dass auf den Trägern landet. 17 Stück wurden in der zweiten Hälfte der 60er gebaut und 39 in der zweiten Hälfte der 80er.
Foto: US Navy


Da man in der C-2A verkehrt zur Flugrichtung sitzt ist der Blick nach "vorne" ein Blick ins Heck der Maschine.
Mit einer Reisegeschwindigkeit von 480km/h können so max. 39 Personen oder 4.500 Ladung bis zu 2.000km weit zum/vom Träger transportiert werden
Foto: Martin Rosenkranz


Und so sieht's "vorne" aus. Die 5t Post bilden den Schwerpunkt der Ladung und werden vorne im Frachtraum transportiert.
Foto: Martin Rosenkranz


Der "Hausberg" der Naval Air Station Sigonella ist der aktive Vulkan Ätna.
Foto: Martin Rosenkranz

Mit laufenden Motoren steht das Flugzeug am hinteren Teil des Decks im Bereich der Fanganlage. Trotzdem wir die Maschine weit umgehen hebt mich der Luftstrom, den die Propeller beim Warmlaufen erzeugen, fast aus den Schuhen. Es muss recht seltsam aussehen wie wir hier versuchen uns gegen den Wind zu stemmen und uns gleichzeitig alle Mühe geben auf dem glatten Deck nicht auszurutschen. Ich such mir zwei freie Sitzplätze, einen für mich und einen für meine Fototasche, mein zig-zehntausend Schilling teures Equipment geb ich nicht aus der Hand. Die Anschnallprozedur ist mir noch geläufig, erst gestern gemacht obwohl es mir fast wie eine Woche vorkommt. Rundherum um mich ist jeder schwer mit sich selbst beschäftigt, ich zieh die Schultergurte so fest zu wie ich kann. Schließlich geht dann doch noch einer der Lademeister durch und überprüft ob alle auch ordentlich angeschnallt sind - na klar, bei dem Kunststück das wir jetzt vorhaben kann man sich sicher gut wehtun.

Eine Weile lang rollt die Greyhound an Deck herum bis wir schließlich vorne ins Katapult gehängt werden. Die Lademeister reißen die Hände hoch und schreien wieder ihr übliches "Here we go" - gleich geht's los. Ich stemme meine Füße gegen den Sitz vor mir und lehne mich so weit vor wie ich kann. Die nächsten Sekunden kommen mir fast wie eine Ewigkeit vor, die beiden Turboprops brüllen wie am Spies, das ganze Flugzeug schüttelt und rüttelt aber es passiert nichts.

Vielleicht waren es nur 5 oder 10, vielleicht auch 30 Sekunden, ich weiß es nicht, jedenfalls Ewig verglichen mit der Dauer der nun folgenden Beschleunigung. Auf einmal berühre ich mit meinem Kopf fast den Vordersitz und irgendwer versucht mich aus diesem Sitz rauszudrücken, jedenfalls ist die Sache schneller vorbei als man "Du liebe Güte" sagen kann. Und es gibt keinen harten Punkt, einfach eine starke gleichmäßige Beschleunigung bis zu dem Augenblick in dem das Flugzeug von Katapult freikommt, dann hat man das Gefühl als ob die Bewegung wie abgehackt endet. Stillstand, kein Antrieb mehr, wie wenn jemand die Zündung ausgeschalten hätte - bis man schließlich doch noch merkt, dass die Kiste jetzt wirklich fliegt und selbstverständlich Antrieb da ist. Kaum fliegt die Greyhound so richtig schnappt sich einer der Lademeister zwei MRE's (offiziell "Meals Ready to Eat" von der Crew jedoch "Meals Refused by Ethiopians" genannt), eine Ansammlung typisch amerikanischen Fertigfutters verpackt in Alu und Karton und samt Getränkedose in Zellophan verschweißt, und turnt damit Richtung Cockpit. Die Übung ist gar nicht so leicht, neben der ganzen Post und unserem Gepäck bleibt nur mehr ein ganz schmaler und niedriger Gang bis vor zum Cockpit frei. Als er zurück ist machen sich die beiden Lademeister über ihre MRE's her. Wahrscheinlich zum Ausgleich dafür, dass jedes Stück Ladung penibel gegen Verrutschen gesichert werden muss und man nebenbei auch noch auf die Gewichtsverteilung zu achten hat, verteilen die Zwei da vorne jetzt den ganzen Verpackungsmüll gleichmäßig im Heck der Maschine - alles was nicht mehr gebraucht wird fliegt in irgendein Eck.

Angeschnallt in meinem Sitz denke ich an die letzen Worte des Admirals. Er gibt die Antwort auf die Frage wo die Flugzeugträger sind: "Wir sind ein schlagkräftiger Marinekampfverband. Immer, überall und jederzeit bereit den Weltereignissen Form zu geben - und brauchen dafür nicht mal eine Start- und Landebahn".

 

 

 

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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001