Wir bringen unseren Einkauf schnell ins kleine Nachrichtenstudio des Schiffes. Hier wird auch die tägliche Bordzeitung gestaltet und hier haben wir inzwischen unser ganzes Zeug abgestellt, denn es ist fast unmöglich den Trip durch dieses Schiff permanent mit 15kg Fotoausrüstung zu absolvieren.
Im Austausch für Blitz und Einkäufe schnappen wir uns jetzt unsere Stative - es steht noch mal "Vultures-Row" auf dem Programm, diesmal mit Nachtstarts und -landungen.

Trotz immer geringerer Stückzahlen immer noch die Elite der Elite "F-14 Tomcat". Die NAVY weiß jetzt schon, dass sie diese mächtigen Vögel einmal schwer vermissen wird.
Foto: Martin Rosenkranz


Sind die Maschinen an ihrer Parkposition angekommen werden sie sofort festgekettet.
Foto: Martin Rosenkranz

Im Dunkeln ist das Deck nicht nur für das Ohr ein Spektakel sondern auch für das Auge. Die reflektierenden Jacken der Crew, zwischen blinkenden Positionslichtern, erleuchteten Cockpits und glühenden Nachbrennern - das alles zusammen produziert ein spektakuläres Bild. Leider werde ich zurück in Wien feststellen, dass nur relativ wenige der Fotos, die ich hier mit Stativ und Langzeitbelichtung mache, brauchbar sind. Nicht weil die Belichtung falsch gewählt wurde, sondern schlicht weil die Vibrationen meist zu stark sind um einigermaßen scharfe Bilder zu bekommen.

Inzwischen ist es schon sehr spät, nicht mehr lang bis Mitternacht und unser Guide fragt ob wir vor dem schlafen gehen noch schnell sehen wollen wie die Crew verköstigt wird. Na klar. Die Schlange ist unpackbar lang, sie wälzt sich durch zwei Decks in's Hangar hinein, mindestens 30 Min. anstellen vor dem Futter fassen! Wir stellen uns da natürlich nicht an, wird uns erklärt, und es ist mir ein bisschen peinlich das wir uns jetzt vordrängen. Geschmäcker sind verschieden und so kann auch die Küche permanent mehrere verschiedene Gerichte anbieten - vegetarisch, Fisch, Fleisch, Geflügel, Reis, Nudeln und eine kleine Auswahl an Nachtischen - dazu gibt's Noname-Softdrinks unlimited und, was natürlich auf US-Tischen gar nicht fehlen darf, die allgegenwärtigen Tabascosauce, Ketchup und Co. Wem das noch nicht reicht der kann sich an zwei 50m langen Automatenreihen mit Pepsi, Sprite, Nuts, Bounty etc. eindecken.

Für uns heißt's ab in die Kabine. Die befindet sich direkt unter den Katapulten zwischen Flugdeck und Hangardeck. Es ist ein kleiner Raum speziell für Gäste, es ist fast immer jemand da der nicht zur Crew gehört - von Medien über zivile Fachleute für irgendwelchen technischen Schnickschnack bis hin zu Politikern. Die Ausstattung entspricht dem Level der Offizierskabinen. Ein Stockbett für zwei Personen, zwei kleine Schreibtische, zwei Spinde, ein Fernsehgerät, eine kleine Edelstahl-Waschmuschel. Ein Belüftungsrohr verläuft quer über der Decke, mit einem primitiven Hebel wird die Zufuhr der klimatisierten Luft reguliert.
Ich lasse noch ein Weilchen Deck TV laufen während ich auf dem kleinen Schreibtisch Postkarten schreibe. Danach wechsle ich noch schnell die Akkus meines Fotoapparates, sortiere Filme für Tag 2 aus und ab geht's in Matratzenhorchposition.

Bilder


Als letztes kehrt der Hubschrauber zurück der während Flugoperationen ständig ums Schiff kreist.
Foto: Martin Rosenkranz

Flugzeugträger schlafen nie! Auch in der Nacht laufen die Flugoperationen weiter.
Foto: Martin Rosenkranz

Um ein vielfaches schwerer sind Nachtlandungen. Nicht wenige der Jets müssen zwei oder mehrmals Anfliegen bis das Manöver gelingt. Während der Nachtstunden sind die spritzenden Funken und glühenden Nachbrenner eine unglaubliche Show.
Foto: Martin Rosenkranz

Einzeln werden die Flugzeuge führ ihren Einsatz bereitgemacht. Die "Glühwürmchen" sind die reflektierenden Schulterpolster der Crew, die Striche entstehen durch die Langzeitbelichtung (10-20 sek.)
Foto: Martin Rosenkranz

Gibt eine Tomcat Vollschub vibriert das ganze Schiff. Die Vibrationen übertragen sich auch auf mein Stativ währen die F-14 in der Dunkelheit verschwindet.
Foto: Martin Rosenkranz

An Deck werden noch immer Flugzeuge bereitgemacht während am Himmel schon das "Sternbild Washington" seine Kreise zieht.
Foto: Martin Rosenkranz

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Letzte Aktualisierung: 17.02.2001