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Herbert Scheibner
Bundesminister für Landesverteidigung Foto: BMLV |
Seit 4. Februar 2000 ist Herbert Scheibner der neue Bundesminister für Landesverteidigung der Republik Österreich.
Georg Mader, Österreich-Korrespondent für
haben gemeinsam einen Fragenkatalog erstellt.
Dieser beinhaltet neben den selbstverständlichen Fragen zur Militärfliegerei auch Fragen zum politischen und militärischen Werdegang des Ministers, Fragen im Zusammenhang mit der politischen Situation und auch Fragen zum Programm im Bereich Verteidigung in dieser Legislaturperiode.
und Martin Rosenkranz für Georg Mader hatte am 21. Februar 2000 Gelegenheit mit dem Minister zu sprechen und hat das Interview www.airpower.at zur Verfügung gestellt. |
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Jane's: Zum Anfang ersuche ich um einen kleinen Rückblick über ihre fachliche Karriere bis heute, wie bringt man schließlich den Miliz-UO und dessen Minister unter einen Hut ?
Minister Scheibner:
"Ich habe mich aus vollster Überzeugung für die Milizlaufbahn entschieden und bin Stolz die Uniform dieses Heeres zu tragen und dieses Land im Ernstfall mit der Waffe zu verteidigen." |
Jane's: Sie gelten über alle Parteigrenzen hinweg als Wehrfachmann. Hätte ihre Partei dem Bundesheer wirklich Hilmar Kabas "antun" wollen oder war jener für diese Funktion ohnehin nur als Streichopfer für den Bundespräsidenten zu sehen ?
Minister Scheibner: Nein, wir haben keine Streichopfer oder Ähnliches vorgesehen.
Hilmar Kabas gilt bei manchen natürlich als Feindbild, weil er als Wiener Parteiobmann eine sehr klare Haltung zu manchen Problemen hier in Wien hat und das auch nicht versteckt.
Ich persönlich halte ihn auch für einen Fachmann im Bereich der Sicherheit und Sicherheitspolitik, hier wird er sicherlich zu Unrecht als Zählkandidat bezeichnet.
Die Situation war jedoch vielmehr so, dass bei der Frage der Regierungsmannschaft an mich auch die Funktion des Vizekanzlers herangetragen wurde.
Ich habe aber gesagt, dass ich nur in diese Regierung eintrete wenn ich mich im Bereich der Landesverteidigung einbringen kann !
Weiters gab es noch die Problematik der Besetzung des Klubobmannes im Parlament.
Ich war ja seit einem dreiviertel Jahr in dieser wichtigen Funktion und das hat ja ganz gut funktioniert.
Man ist dann dort zur Erkenntnis gelangt, dass ich hier auch weiter diese wichtige Rolle innehaben sollte.
Es war für mich eine sehr harte Entscheidung, mir ist es in dieser Nacht als sich das abgezeichnet hat nicht sehr gut gegangen.
Letztlich hat es dann eine andere Wendung genommen, wobei ich schon sagen muss, dass es bei aller Freude über diese Tätigkeit schon ein bißchen Wehmut gibt, denn ich bin in diesen 10 Jahren ein überzeugter Parlamentarier geworden.
Schade ist irgendwie, das man das Eine nicht mit dem Anderen verknüpfen kann, aber so ist es jetzt eben.
Hier ist jetzt mein ganzer Einsatz !
Jane's: Sind ihre Ministerkollegen Ihnen die offenkundig korrekte Amtsübergabe des Verteidigungsressorts neidig ?
Minister Scheibner: Naja, sie sind nicht neidig.
"Meine Kontakte ins Heer seit vielen Jahren vital, ich bin dem Bundesheer sehr dankbar für diese freundliche Übernahme. |
Jane's: Österreich war seit dem Regierungsantritt immer wieder Schauplatz von Großkundgebungen gegen eine verfassungsgemäße Regierung.
Sollten diese Veranstaltungen sich ausweiten bzw. ihren überwiegend friedlichen Charakter verändern, würden Sie einem ordentlichen Assistenzersuchen des - möglicherweise überforderten - Innenministers nach einer Unterstützung durch Heereskräfte im Inneren nachkommen ?
Minister Scheibner:
"Bundesheer auf der Strasse ist sicher kein Thema, die Sicherheit im Inneren übernimmt nur die Polizei und sie ist dazu wirklich ausreichend in der Lage." |
Jane's: Zu den Sachfragen:
Es gibt zur Zeit heftige internationale Kritik an der Regierungsbeteiligung der FPÖ.
Österreich soll in der EU vielleicht weiter isoliert werden.
Wird Österreich überhaupt die Chance haben, einem wie immer gearteten Bündnis beizutreten ?
Minister Scheibner: In dem Moment, wo man die Möglichkeit zum persönlichen Kontakt hat wenn man arbeiten kann, wird es rasch gelingen die Vorbehalte abzubauen.
Von meinen hohen Offizieren höre ich, dass es militärisch Business-as-usual gibt und sie keine Ausladungen oder Absagen melden.
Außerdem, wir zahlen unsere Beiträge, also haben wir auch die Möglichkeit, von unseren Rechten der Mitwirkung Gebrauch zu machen.
Jane's: Sie hatten ein recht ambitioniertes Programm für den Sektor Sicherheitspolitik und Landesverteidigung im Regierungsübereinkommen.
Finanzminister Grasser hat nun den Konsolidierungsbedarf mit 47 Milliarden Schilling angegeben und Mehrausgaben ausgeschlossen.
Im Lichte dieser Aktualisierung, den heftigen Protesten der potentiellen Partnerländer und dem Widerstand der Opposition für eine etwaige Sicherheitskooperation, was bleibt davon ?
Minister Scheibner: Nun, zuerst einmal hat ein Finanzminister die Aufgabe, angesichts dieser desaströsen Finanzlage selbstverständlich überall den Sparstift anzulegen.
Die Aufgabe eines Verteidigungsministers ist es auf Folgendes hinzuweisen.
Wenn man dem Bundesheer gewisse Aufgaben stellt, dann muss man ihm auch die Mittel die dazu notwendig sind geben.
Sonst muss man die Aufgaben reduzieren.
Mir ist klar, dass dies noch harte Verhandlungen sein werden.
Ebenso dass es Illusion wäre, die Ziele im Regierungsübereinkommen schon im ersten Jahr erreichen zu wollen.
Wir haben es uns in jenem ja zum Ziel gesetzt, die ersten zwei Jahre Konsolidierung und Sanierung des Budgets, um in der zweiten Hälfte der Periode die Spielräume zu haben, neue Maßnahmen bei der Budgetdotierung zu setzen.
Aber, das muss ich schon dazu sagen, all dieses Verständnis für die Budgetsanierung kann nicht dazu führen, dass gerade dem Bundesheer wieder ein Sparpaket aufgebürdet wird.
In den letzten Jahren und Jahrzehnten hatte das Heer über 40 Sparpakete zu verkraften, ich glaube soviele Budgets gab es insgesamt in der 2. Republik !
Wir werden mit dem Kollegen Grasser eine sehr intensive Diskussion haben, denn - nochmals - meine Verantwortung ist es auf die präkere Budgetsituation des Heeres hinzuweisen.
Ich bin jedoch sicher, dass wir eine taugliche Lösung finden werden.
Jane's: Ist das Ziel einer Wehrbudgeterhöhung auf über 1% gegen Ende der Legislaturperiode im Lichte des Gesagten noch weiter angepeilt ?
Minister Scheibner: Wir habe uns da im Übereinkommen keine Prozentlatte gelegt.
"Die Zusatzaufgaben die das Bundesheer übernommen hat sollen in Hinkunft extra budgetiert werden." |
Jane's: Mit GTI Gen. Pleiner habe ich neulich über die prognostizierten 2.500 Mann gesprochen, die einem zukünftigen EuroKorps unterstellt werden sollen, einschließlich der damit verbundenen Rotationen, die alle fünf Brigaden in ihrem Kader betreffen werden.
Steht das jetzt bezügl. Auslandsreaktionen noch immer und ist das finanziell machbar ?
Minister Scheibner: Da muss man sagen, das ganze Projekt EuroKorps ist ein mittelfristiges Projekt.
Derzeit wäre es sicher nicht möglich, zusätzliche Kräfte zu dem Personal welches wir bereits jetzt im Ausland haben, auch nur in annähernder Stärke bereitzustellen.
Aber das wird europaweit eben erst in den nächsten Jahren realisiert werden, deshalb haben da die momentanen Massnahmen der jetzigen EU-Präsidentschaft nichts damit zu tun.
Wir haben uns übrigens auch darauf verständigt, dass wir das Konzept VOREIN (Vobereitete Einheiten) und den gesamten Bereich der Auslandseinsätze einer Prüfung und Reformierung unterziehen werden.
Die bestehende professionelle Ebene wird intensiviert werden müssen und es wird im Bereich der Auslandseinsätze in Hinkunft nötig sein, Schwerpunkte zu setzen.
Es wird in Hinkunft sicher nicht mehr möglich sein, dass Österreich sich an allen sich bietenden Gelegenheiten beteiligen wird.
Es war dies sicher in der Vergangenheit sinnvoll um ein wenig von den Defiziten abzudecken, die unsere politische Ebene in der Sicherheitspolitik entstehen hat lassen.
Aber die gesetzten Schwerpunkte werden dann professionellst umgesetzt werden, in anderen Bereichen wird man sicher sagen müssen, dass andere Staaten hier ihre Aufgaben wahrnehmen sollen.
Jane's: Es soll auch zu Kasernenverkäufen kommen. An welche Standorte ist gedacht ? Sind auch Flugplätze darutner ? Sind die Einkünfte daraus dann tatsächlich ausschließlich für die Abdeckung des Mech-Pakets vorgesehen ?
Minister Scheibner: Das sind einmal jene Standorte, die ohnehin bekannt sind.
Die sind nach der letzten Strukturanpassung hier als nicht mehr benötigt ausgwiesen worden und dabei handelt es sich um Kasernengebäude aber auch um unbebaute Grundstücke.
Flugplätze sind jedoch keine darunter, soviel ich Kenntnis habe.
Es stimmt auch, dass etwaige Erlöse daraus dazu verwendet werden sollen, noch anstehende Verbindlichkeiten aus dem "Mech.-Paket" zu vermindern.
Jane's: Ihr Kollege Grasser hat weiter gesagt, dass für Vorhaben wie z.B. den Hubschrauber-Ankauf die betroffenen Ressorts selbst einen Weg finden müssen ihre Mehrausgaben unterzubringen. Wird es unter diesem Gesichtspunkt in absehbarer Zeit überhaupt zum Vertragsabschluß für die benötigten Hubschrauber kommen ?
Minister Scheibner: Ja.
" Es ist Tatsache daß bei den Hubschraubern akuter Handlungsbedarf besteht ! " |
Jane's:
Nun gab es hier betreffend der Hubschrauber immer wieder verfestigte Ansichten bzw. Beurteilungen, so waren die Blackhawk der SPÖ, bzw. deren Herrn Gaal immer zu böse oder zu "grün" etc.
Ist man heute endlich über solche Standpunkte erhaben, dass es heißt dieser oder jener darf es nicht sein ?
Gibt es eine Deadline für das Ranking ?
Minister Scheibner: Es kann hier nur ein Kriterium geben, nämlich der Bedarf der hier in Österreich besteht.
Das sind die Kriterien die wir an ein derartiges Gerät anlegen.
Selbstverständlich gibt es dann noch Parameter wie den Preis oder den wirtschaftlichen Nutzen für Österreichs Wirtschaft.
Aus diesen Kriterien muss eben ein taugliches Gesamtpaket geschnürt werden.
All das was über das Ranking schon berichtet wurde, ist in Wahrheit jetzt gerade in Diskussion und es wäre falsch, jetzt Zwischenergebnisse zu präsentieren.
Auch lassen wir uns natürlich nicht bei den Verhandlungen unter Zeitdruck setzen aber wir haben uns im Rahmen dieses 100-Tage Programms vorgenommen, in den nächsten Wochen die Entscheidungsgrundlagen vorzulegen.
Jane's:
Wie sieht es denn mit dem im Übereinkommen erwähnten, bald zu erstellenden Finanzplan für die Nachfolge der Abfangjäger aus?
Ist jener nicht ohnehin davon geprägt dass die Ankaufskosten ja zum ersten mal erst in einigen Jahren budgetwirksam würden ?
Gibt es nicht die Gefahr, dass man sich deshalb nicht so schnell damit beschäftigt ?
Minister Scheibner: Nein, da muss man aber zwei Dinge beleuchten.
"Die Nachbeschaffung eines Luftraumüberwachungs- flugzeuges ist unbedingt notwendig." |
Jane's:
Genauer bitte.
Im Koalitionsabkommen steht neben den Abfangjägern - "Kostengünstig".
Ist kostengünstig im Sinne der Ankaufskosten zu sehen oder wird das über die gesamte Lebensdauer des Gerätes gerechnet ?
Jetzt günstig oder über 30 Jahre gesehen ?
Werden in diese Prämisse auch Kosten/Nutzen Faktoren der Kompensationsgeschäfte miteinbezogen ?
Minister Scheibner: Nun, erstens heißt kostengünstig nicht "billig".
Es heißt das es das bestmögliche Gerät zum noch machbaren Preis und zu funktionierenden Rahmenbedingungen sein soll.
Selbstverständlich sind hier natürlich die Gesamtkosten über die Nutzungsdauer des Systems zu sehen, aber auch die Rückläufe aus der Kompensation.
Jane's:
Es könnte nun leicht möglich sein, dass aufgrund der finanziellen Situation die diese Regierung vorgefunden hat, nur ein neuerliches russisches Anbot (zumindest teilw. Schuldentilgung der Ankaufskosten) aufgewertet mit westlicher Avionik und Logistik real erscheint.
Wäre für Sie dieser Malaysische Weg gangbar ?
Minister Scheibner: Auch in diesem Bereich gibt es ja schon seit längerer Zeit diverse Überprüfungen über die Tauglichkeit verschiedener Modelle und Typen.
Ich weiß, worauf sie hinaus wollen, aber ich muss gestehen dass hier leider ein bißchen stärker gebunden bin als früher.
Als Abgeordneter kann man noch frisch von der Leber weg seine eigene Meinung zu solchen grundlegenden Ansichten kundtun, jetzt möchte ich mich bewußt in diese Findung von Entscheidungskriterien nicht einmischen.
Ich hatte auch als Oppositionsabgeordneter einen Grundsatz.
Man hat zwar als Politiker selbstverständlich die Letztentscheidung zu treffen, ich habe aber in der Vergangenheit aus schlechten Beispielen gesehen, dass man sich in die militärischen Details des Aufstellens der Entscheidungskriterien nicht einmischen sollte.
Hier sind jetzt einmal die Fachleute am Werk und die sollen jetzt möglichst ungestört all diese von Ihnen genannten und sonstigen Möglichkeiten und Varianten untersuchen.
Ausgeschlossen wird von Vornherein nichts und niemand.
Jane's:
Wenn für Österreich diese Lösung denkbar wäre, würden Sie eine - bei den anderen Mitbewerbern sonst wohl unerschwingliche - Ausstattung für das volle Nutzungsspektrum dieser Mehrzweckkampfflugzeuge unterstützen ?
Minister Scheibner:
"Es wäre schon in der Vergangenheit wichtig gewesen die Grundsatzfragen der Sicherheitspolitik und die Aufgabendefinitionen zu treffen." |
Jane's:
Das Innenministerium testete militärische Aufklärungsdrohnen.
Abgesehen davon ob Probleme durch einen eventuellen Betrieb durch eine zivile Organisation entstehen (Zulassung), würden Sie dafür eintreten, dass es hier zu einer "Strukturbereinigung" kommt und solche Geräte "wenn", für das Heer gekauft und gemeinsam betrieben werden ?
Minister Scheibner: Sicher geht es hier darum, gemeinsam mit dem Innenministerium eine Aufgabenteilung zu definieren und das dann letztlich bei der Beschaffung, bei der Gerätschaft einfließen zu lassen.
Ich werde schon in den nächsten Tagen ein Gespräch mit dem Innenminister führen, das genau in diese angesprochene Richtung gehen wird.
Ich gehe davon aus, dass wir ja jetzt keine ideologischen Probleme haben werden.
Früher hatte ich schon in solchen Fragen oft den Einruck, dass sich der Eine oder Andere nicht gern in die Karten schauen lässt, was natürlich schlimmstenfalls Doppelgleisigkeiten gebracht hat.
Ich gehe jedenfalls davon aus, das wir uns hier im Sinne der definierten Aufgaben finden werden.
Jane's:
In den nächsten Monaten soll verschiedenes Fluggerät im Inland (CASA 235-300, MiG-29UBT) geprüft werden.
Auf welcher Basis (Pilotenverträge) laufen diese Evaluierungen und wird es dazu auch Pressetermine geben ?
Minister Scheibner: Letzteres kann ich noch nicht sagen.
Zur Zeit gibt es ja noch eine Kooperation mit den Schweden wo eine Ausbildung auf dem Viggen stattfindet, um halbwegs auf dem technischen Stand zu bleiben um auf die nächste Generation später überzuwechseln.
All das ist notwendig um rasch und begründet anstehende Entscheidungen zu treffen.
Ich weiß jetzt nicht genau, was die Luftabteilung hier im Detail plant, aber nochmals, in diese ganzen technischen und organisatorischen Abläufe möchte ich mich nicht einmischen und schon gar nicht öffentlich Stellung nehmen dazu.
Jane's:
In der Öffentlichkeitsarbeit des Heeres gibt es viel Licht.
Etwa bestens frequentierte Leistungsschauen, Flugtage, Einsätze keinen Anlass zur Kritik an den Leistungen der Truppe geben.
Es gibt aber auch viel Schatten.
Als erstes fällt die vielfach kritisierte Internetseite auf, aber auch div. Beschaffungsvorläufe (z.B Hubschrauber) wo man sich härtester Kritik aussetzt (Kampfhubschrauber) obwohl man nur Eckdaten des Gerätes veröffentlichen müsste (z.B. Frachtraumgröße).
Jene sind sowieso frei zugänglich.
Wird es hier im Sinne der Transparenz Verbesserungen geben und könnten Ihnen Fachjournalisten wie wir dabei helfen ?
Minister Scheibner:
Also natürlich, Ihre Unterstützung von Medienexperten aus dem Fach ist sicher gerne von mir angenommen, ich habe mich dazu verstanden immer eine möglichst offene Informationspolitik zu betreiben.
Selbstverständlich haben wir von Seiten des Ressorts ein Interesse daran, dass die Leistungen des Heeres - die ja unzweifelhaft zu belobigen sind - auch entsprechend dargestellt werden und die Journalisten ihre Informationen und unsere Unterstützung bekommen.
So wie ich immer gesagt habe, dass es gegenüber dem Parlament ein offenes Verhältnis geben muss, wird es auch gegenüber den Medien ein offenes Verhältnis geben.
Es ist für beide Bereiche wichtig, dass das gegenseitig angenommen wird, dass eigene Ansichten und auch Kritik eingebracht werden und das sich das in einem objektiven Rahmen abspielt.
Jane's:
Auch in heimischen Medien hat sich das Thema Konvergenzkriterien in einer zukünftigen EU-Sicherheitspolitik bereits niedergeschlagen.
Sind solche Kriterien für Sie absehbar, und bis zu wie viel % BIP würden sie jene mitbefürworten ?
Minister Scheibner:
" Sicherheits- konvergenzkriterien sehe ich als europäische Realität auf uns zukommen. " |
Jane's:
Sie waren in den vergangenen Jahren immer gut für Aktionen à la "Helm im Plenum" oder "ABC-Regenschutz im Report".
Wo orten Sie - abseits des fliegerischen Bereiches - den akutesten Handlungsbedarf in der Truppenaustattung ?
Minister Scheibner:
Ja, da hat sich natürlich eine ganze Menge aufgestaut.
Da ist sicherlich die Transportkapazität im LKW-Bereich zu nennen, da gibt es die Umsetzung des Mech-Paketes, so sind z.B. die Pandur ja noch größtenteils ausständig.
Es fehlt noch das Wärmebildgerät für den Jaguar, es ist aber sicherlich auch die Mannesausrüstung, die zu kontrollieren ist.
Es gibt noch Defizite im Bereich der Fliegerabwehr und im Bereich Radar, also da ist sicherlich noch genug Arbeit für mich.
Jane's:
Dafür alles Gute und dankeschön für das Gespräch.
Minister Scheibner: Danke für das Interesse.
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