www.airpower.at


ABSCHIED VON ERSTEN GROSSRAUM-JET MIT BUNDESHEER-ESKORTE

Historische Formation über den Alpen !

Bei seinem letzten Flug unter Austrian Airlines-Farben wurde der letzte Airbus A310 "OE-LAC" mit dem Namen "Paris", am 6. März 2000 von Wien nach Paris/Orly, also in seine Namensgeber-Stadt überstellt. Foto: HBF / Lechner
Foto: HBF / Lechner - 136kb, 2075x1436
Foto: HBF / Lechner
Foto: HBF / Lechner - 305kb, 2081x1480
Auf Initiative von Andreas MÜLLER, Kapitän bei der AUA und HptmdRes, wurde mit dem Leiter der Luftabteilung, Brigadier BERNECKER ein würdiger Abschied mit einer einzigartigen sog. "Austrian-Formation" realisiert.
Nach einem "Low-Pass" über den Flughafen Wien-Schwechat gleich nach dem Start, wurde die Maschine gegen 11.00 Uhr bei herrlichem Wetter im Raum Mariazell von hinten kommend von einer Formation aus zwei Saab S-35OE Draken aus Graz abgefangen und von den beiden Piloten Lt. PONGRATZ und Ostv. FUETSCH superb begleitet. Foto: Georg MADER
Foto: Georg MADER - 81kb, 800x518
Foto: Georg MADER
Foto: Georg MADER - 125kb, 800x521
Für die Insassen des Farewell-Flights ergab sich so eine Optik bzw. ein Gefühl, wie es sonst nur Staatsoberhäuptern vertraut ist.
Die beiden Draken hielten für ca. 20 Minuten eine tadellose Position jeweils nur wenige Meter vom Winglet des A-310 entfernt, was an Bord lautstarken Applaus, hörbare Begeisterung und -zig verschossene Filme verursachte. Foto: Georg MADER
Foto: Georg MADER - 45kb, 800x508
Foto: Georg MADER
Foto: Georg MADER - 124kb, 834x1280
Lediglich das Kollisionswarnsystem im Cockpit des Airbus meldete immer wieder lautstark den "gefährliche nahen" Traffic, bis man sich erbarmte und es - vorübergehend - abstellte. Zusätzlich zu den Draken hatte das Bundesheer zwei Saab105 Trainer aus Zeltweg zur Formation entsandt, die vom Chef der beiden Draken-Staffeln, Obstlt. KOWATSCH sowie von Hptm. DIETL geflogen wurden.
Das Ergebnis waren noch bessere Fotomotive für die Fluggäste, jedoch auch ausgezeichnete Fotos der gesamten Formation, die dank der positiven Bewertung durch PID/BMLV, Hr. KULLNIG, vom Fotografen der HBF/Hr. Lechner - der in einer der beiden Maschinen arbeiteten konnte - angefertigt wurden. 5 Filme hat er dabei verschossen. Der Flug erfolgte entlang des Alpenhauptkammes bis in den Raum Bad Ischl, wobei vor der Auflösung mit Nachbrenner noch ein Vollkreis über dem Dachstein geflogen wurde, ebenfalls in souveräner Perfektion der beteiligten Piloten. Foto: HBF / Lechner
Foto: HBF / Lechner - 408kb, 1484x2068
Foto: Georg MADER
Foto: Georg MADER - 71kb, 800x521
Für die Mission wurde ein eigener Einsatzauftrag mit der Bezeichnung "Eskorte" erstellt, der Einsatz erfolgte jedoch innerhalb der normalen Dienstzeit. Im weiteren "Low-pass" verabschiedete sich der A310 mit niedrigen Überflügen danach von den Flughäfen Salzburg und Innsbruck. Mit dem Weiterflug über die Schweiz und Südostfrankreich endete ein bedeutendes Kapitel in der (Flotten-) Geschichte der österreichischen Fluglinie.

Die A310 im Dienst der

OE-LAC hat für Austrian Airlines 35.888 Flugstunden absolviert, welche in "nur" 7.758 Cycles absolviert wurden, ein Ergebnis der überwiegenden Langstreckenverwendung des Typs. Begonnen hatte es vor etwas mehr als elf Jahren - zwei Tage vor Weihnachten - am 22. Dezember 1988, als um punkt 09.00 Uhr der erste Airbus der Austrian Airlines, der OE-LAA "New York" in Wien-Schwechat aufsetzte und offiziell in Empfang genommen wurde. Es war das erste Großraum-Flugzeug für die österreichische Fluglinie mit dem der Langstreckenverkehr aufgenommen wurde. Sieht man von zwei kurzen unergiebigen Zwischenspielen mit einer Boeing 707 im Linienverkehr und einer DC-8-63 im Charterverkehr Ende der sechziger bzw. Anfang der siebziger Jahre ab, so war dies der erste wirkliche Einstieg in den interkontinentalen Verkehr unter den AUA-Farben. Insgesamt hatten Austrian Airlines vier Airbus A310-300 in Betrieb. Dem OE-LAA folgten am 26. Jänner 1989 der zweite A310 - Kennzeichen OE-LAB, Name "Tokyo", der nunmehr verabschiedete A310 OE-LAC "Paris" am 26. März 1991 und der OE-LAD "Chicago" am 9. März 1992. Den ersten Linienflug absolvierte der A310 am 9. Jänner 1989 auf der Strecke Wien-Istanbul, der erste Charterflug führte am 27. Jänner 1989 von Wien nach Mombasa.

Langstreckenflüge:
Zum ersten Interkontinentalflug startete der OE-LAA am 26. März 1989 von Wien nach New York. Am 16. Juli desselben Jahres wurde die Verbindung von Wien über Moskau nach Tokio aufgenommen, was eine absolute Pionierarbeit über die Sibirenroute bedeutete und am "Leg" von Moskau nach Narita einen russischen sog. "Kommunikator-Offizier" im Cockpit mit sich brachte. Beiden Langstreckendiensten sind zwei Jahre lang sogenannte "Paper-Flights" und Abstimmungen mit teilweise russichen Militärstellen vorausgegangen, bei denen unter den jeweils herrschenden aktuellen Wetter- und Luftraum/Luftraumkontrolle-Bedingungen die Zuverlässigkeit eines zweistrahligen Langstrecken-Jets eindeutig unter Beweis gestellt wurde. Im Linienverkehr wurde mit dem A310 im Juli 1991 die Verbindung von Wien über Nairobi nach Johannesburg und im Jahre 1992 von Wien über Kopenhagen nach Chicago aufgenommen. Charteraufträge führten den "Wide-Body" in den rot-weiß-roten Farben in den Mittelmeerraum, zu den Kanarischen Inseln, nach Nepal, den Malediven, Sri Lanka und bis nach Bangkok. Richtung Westen flog die AAT mit dem A310 nach Kanada.

Kurz- und Mittelstrecke:
Immer wieder war der A310 aber auch auf innereuropäischen Liniendiensten, etwa von Wien nach London, Paris, Rom, Athen und auf Routen in den Nahen Osten nach Dubai, Teheran, Saudi Arabien oder Tel Aviv zu sehen.

Sonderflüge:
Als "Presidential"-Aircraft war der A310 für offizielle Besuche des österreichischen Staatsoberhaupts unter anderem nach Indonesien, Japan, Thailand und Vietnam unterwegs. Offizielle Regierungsbesuche wurden mit dem A310 nach China, Kanada und in die USA durchgeführt. Die österreichischen Olympia-Teilnehmer flogen mit dem Airbus nach Atlanta und zurück.

Sitzversionen:
In der Drei-Klassen-Version war der Airbus A310 bei Austrrian Airlines ursprünglich mit 172 Sitzen ausgerüstet. In der ersten Klasse standen 12 Schlafsessel (Sleeper-seats), in der Business-Class 37 bequeme Sitze und in der Economy-Klasse 123 Plätze zur Verfügung. Im Zuge der Umstellung auf das Zwei-Klassen-Konzept wurde der Jet mit 30 C- und 166 Y-Sitzen ausgerüstet. Der Komfort der Austrian Airlines Business-Klasse ("Grand Class") mit seinen Schlafsessel war lange Zeit dem teureren First-Class-Komfort anderer Airlines durchaus vergleichbar. Auf Veranstalterwunsch wurden für den verstärkten Einsatz im Charterbereich in einem Flugzeug (OE-LAC "Paris") insgesamt 213 Sessel angeboten.

Rekorde:
Mit Hilfe eines ausgeprägten Rückenwindes ("Jetstream") stellte ein A310 auf der Nonstop-Route New York-Wien in der Nacht vom 9. auf den 10. Jänner 1993 einen Rekord auf. Für die 6969 km lange Route benötigte der A310 nur 6 Stunden und 29 Minuten. Im Normalfall beträgt die Flugzeit New York-Wien zwischen 7,5 und 8 Stunden. Neue Dimensionen eröffnete der erste Großraum-Jet für Austrian Airlines auch im Luftfrachtverkehr. Rekord-Ladungen von bis zu 15 Tonnen auf den A310-Strecken (Johannesburg-) Nairobi-Wien oder von Teheran nach Wien waren keine Seltenheit.

Die Dienste des A-310 werden in Hinkunft von der Serie A330/A340 übernommen.

Austrian Airlines/Kommunikation / BMLV-Labtg. u. PID / Georg MADER

© Kontakt - Autor & Webmaster
Letzte Aktualisierung: 18. Mai 2000