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Operation Urgent Fury
(23. Oktober - 21. November 1983)

Als die im März 1979 durch einen Putsch an die Macht gekommene marxistisch leninistische Regierung von Maurice Bishop im Oktober 1983 durch extremistische Elemente der revolutionären Volksarmee gestürzt und Mitglieder des Kabinetts, darunter Premierminister Bishop, ermordet wurden, kam es in dem kleinen Karibikinselstaat Grenada zu einem weitgehende Zusammenbruch der zivilen Ordnung. Gemeinsam mit Sicherheitskräften aus sechs benachbarten Karibikstaaten begannen die USA mit Kräften der US-Marines und der US-Army am 23. Oktober 1983 die Operation Urgent Fury. Erklärtes Ziel war es US-Bürger auf der Insel zu schützen und eine gesetzmäßige Regierung wieder einzusetzen.

Dem rund 5.300 Mann starken Kontingent rund um die US-Truppen, bestehend aus der 22nd MEU (Marine Expeditionary Unit) und der 82nd Luftlandedivision, stellten sich knapp 2.100 Mann aus Grenada, Kuba, der Sowjetunion, Nordkorea, der DDR, Bulgarien und Libyen entgegen. Drei Tage später waren die Haupteinsatzziele der Operation erreicht, die 22nd MEU schiffte vom 1. bis 3. November wieder ein und verlies Granada in Richtung Libanon.

Insgesamt wurden während der Operation 679 Zivilisten evakuiert, darunter 599 amerikanische Staatsbürger. Am 21. November 1983 wurde Operation Urgent Fury beendet und ein Beirat vom kommandierenden General eingesetzt der die Kontrolle übernahm bis in allgemeinen Wahlen im Dezember 1984 eine neue Regierung gewählt wurde.

Urgent Fury stellt den ersten Kampfeinsatz des "Black Hawk" dar, und wurde zum ultimativen Überlebenstest der "Black Hawk's". "Black Hawk's" wurden während Urgent Fury mehrmals beschossen und es gab auch einen größeren Unfall in den drei voll besetzte Hubschrauber verwickelt waren, die Zahl der personellen Verluste bleib jedoch äußerst gering.


Kam trotz mehrfacher Treffer in kritischen Bereichen und einem verwundeten Piloten vom Einsatz zurück.
UH-60A der US Army.

Schwer beschädigt aber noch ausreichend Flugfähig um nach Hause zu kommen. MH-60 der 160th Special Operations Group nach RPG-7 Treffer.

ZU-23-2 Flugabwehrgeschütz

So wurde ein Black Hawk von 29 Projektilen getroffen und wies 76 Beschädigungen an der Zelle, darunter 2 am Hauptrotor, 3 an der Heckrotorwelle und 1 am Heckrotor, auf als er auf seinen Träger LPH-9 "U.S.S. Guam" zurückkehrte. Sowohl der am linken Bein schwer verwundete Pilot als auch der Kopilot waren aufgrund zerstörter Kontrollen außerstande die Triebwerke des Black Hawk nach der Landung abzustellen. Die Bodencrew reagierte sofort und stoppte die Triebwerke indem sie Wasser mit Feuerwehrschläuchen in die Triebwerkseinläufe spritzten.
Ein weiterer Black Hawk wies 47 Beschädigungen an u.A Rotorwellen, Primärsevos und Cockpit auf als er zur Basis zurückkehrte.

Ein MH-60 Black Hawk kehrte zu seinem Ausgangsstützpunkt zurück eine Stunde nachdem ihn ein panzerbrechendes Hohlladungs-Raketengeschoss vom russischen Typ RPG-7 in den hinteren Teil der Zelle im Bereich der Treibstofftanks getroffen hatte.

Der schwerste Unfall ereignete sich als Rangers der 82nd Luftlandedivision in vier Wellen zu je vier Black Hawk's, jede Welle mit einer Kompanie der 75. Rangers an Bord, landen sollten um eine Kaserne anzugreifen. Die vier Hubschrauber jeder Kompanie sollten dicht hintereinander nahezu gleichzeitig landen um die an Bord befindlichen Truppen gemeinsam abzusetzen, doch die 2. Kompanie hatte Pech.

Black Hawk's nähern sich der Landezone
Als bereits zwei Hubschrauber am Boden standen machte der Pilot des dritten Hubschraubers einen Fehler und krachte in den vor ihm stehenden zweiten. Der Pilot der vierten Maschine verriss daraufhin das Steuer, landete in einer Senke und beschädigte sich den Heckrotor. Ohne das zu merken versuchte er seinen ursprünglich vorgesehenen Landepunkt zu erreichen und verlor mangels Heckrotor die Kontrolle über sein Fluggerät. Binnen Sekunden flogen Trümmer der zerstörten Rotorblätter dreier Hubschrauber umher und drei der vier Black Hawk's der 2. Kompanie waren zerstört. Trotzdem in den Unfall über 60 Mann involviert waren, mussten nur vier Schwerverwundete und drei Tote beklagt werden.

Auch in schwerem Abwehrfeuer bewährten sich die Black Hawk's. Neun MH-60 Black Hawks der 160th SOG (Special Operations Group) "Night Stalkers" sollten Spezialkommando und Teile der C-Kompanie der 75th Rangers mit Stricken in einem Waldstück in der Nähe einer Kaserne absetzen. Ziel war es, das nahegelegene "Richmond Hill Gefängnis" zu entsetzen - ein Ort an dem politische Häftlinge gefangen gehalten wurden.

Eigentlich hätte die Landung um 01:00 erfolgen sollen, mehrmalige Verzögerungen führten jedoch dazu, dass die Helikopter erst in der aufgehenden Sonne um 06:30, Stunden nach Beginn der Invasion, ihre Absetzpositionen erreichten. Der Kaserne waren seitens der Aufklärung keine Luftverteidigungskapazitäten zugesprochen worden, die Verzögerung und die bereits voll alarmierten Verteidiger schufen eine völlig neue Situation.
Zwei ZU-23-2 Flugabwehrkanonen (2 x 23mm FlAK) standen auf 50m überhöhten Positionen in unmittelbarer Nähe der Absetzpunkte und die Hubschrauber kamen aus mittlerer bis kurzer Distanz unter schweres Flugabwehrfeuer.
Nur einer der neun Black Hawk's wurde so schwer getroffen, dass er nicht mehr rechtzeitig flüchten konnte und stürzte ab. Obwohl einige Besatzungsmitglieder Verwundungen davongetragen hatten konnte sich die Black Hawk-Besatzung aus der abgestürzten Maschine retten.
Die anderen acht Hubschrauber, obwohl teilweise ebenfalls beschädigt und mit Verwundeten an Bord schafften den Weg zurück zu ihrer Ausgangsposition.

Urgent Fury Links
Naval History Center
160th Special Operations Group "Night Stalkers"


www.airpower.at