Grundlage für die Konstruktion des BLACK HAWK war eine lange Liste von Musskriterien, schmerzvoll am eigenen Leib erfahrene Lehren aus dem Vietnamkrieg.
Mit den UTTAS (
Utility
Tactical
Transport
Aircraft
System ) - Kriterien sollten Konsequent jene Mängel der früheren Transporthelikopter ausgemerzt werden, welche verantwortlich waren für eine hohe Anzahl an Verlusten durch Feindeinwirkung und Mängel bei der Verwendbarkeit in ungünstiger Topografie und unter extremen Umweltbedingungen.
Der neue Hubschrauber musste in der Lage sein
- eine 11-Mann umfassende voll ausgerüstete Gruppe an Soldaten bei hohen Temperaturen auch bis in große Höhen transportieren zu können.
- mit einer Marschgeschwindigkeit von 145 bis 175 Knoten (268 bis 324 km/H) mindestens 2 Stunden 20 Minuten lang fliegen zu können, und dabei eine anfängliche Steigleistung von 450 bis 550ft (2,3 bis 2,8 Meter/Sek.) aufzuweisen.
- mit voller Last weitaus manövrierbarer zu sein als seine Vorgänger.
Das "UTTAS Manöver" wurde spezifiziert um sicherzustellen, dass der neue Hubschrauber in der Lage ist auch in hügeligem Gelände bei hoher Fluggeschwindigkeit knapp über dem Boden und somit auch in der Bewegung immer in Deckung zu bleiben zu können.
Spezifiziert wurde ein 200ft (61m) hohes Hindernis welches auf einer Gesamtstrecke von 1.100ft (335m) bei 278 km/H überwunden werden muss.
Dieses Manöver erfordert eine Mindestbelastbarkeit von -0,5g und +1,75g.
- seine gesamte Tragkraft auch unter "hoch und heiß" - Bedingungen zu behalten.
In einer Höhe von 4.000ft (1.219m) und einer Temperatur 95° Fahrenheit (35° Celsius) sollte der neue Hubschrauber eine Mindeststeigrate von 450ft (137m) pro Minute erreichen und dabei nicht mehr als 95% der maximalen Triebwerksdauerleistung einsetzten dürfen.
- seine Flugfähigkeit auch mit schweren Kampfbeschädigungen nicht zu verlieren.
Unverwundbarkeit durch ein einzelnes 7,62mm Geschoss, abgefeuert aus der unteren Hemisphäre aus 90m Entfernung gegen ein beliebiges Bauteil, wurde gefordert.
Primärsysteme wie z.B. Tanks und Antrieb sollten auch durch ein 12,7mm Geschoss entweder in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt werden können oder diese noch für mindestens 30 Min. behalten können.
Und schließlich sollte auch nach einem Treffer durch ein 23mm Hochexplosivgeschoss (Standart-Luftabwehrgeschoss im Osten) in den Haupt- oder Heckrotor diese weiterhin ihre Aufgabe bewältigen können.
Um diese Bedingungen zu erfüllen mussten viele Versorgungssysteme (Hydraulik, Elektrik, Treibstoff, Motoren) sowohl doppelt und dreifach als auch räumlich voneinander getrennt installiert werden, um die Möglichkeit durch ein einzelnes Geschoss außer Gefecht gesetzt zu werden auszuschließen.
- das Überleben der Besatzung auch bei einem Absturz zu gewährleisten.
Bei einem Absturz mit einer Sinkrate von 12,8 m/Sek. (46 km/H) und mit einer simultanen Aufschlagbelastung von 20g vorwärts und 10g abwärts mussten mindestens 85% des Kabinenvolumens erhalten bleiben und keine Besatzungsmitglieder der Gefahr einer schweren Verletzung ausgesetzt werden.
Und auch bei höherer Belastung durfte keines der über der Kabine liegenden schweren Bauteile (Rotorkopf, Hauptgetriebe, Triebwerke) in diese eindringen dürfen.
- seine Aufgaben über einen längeren Zeitraum erfüllen zu können auch wenn die logistische Infrastruktur und die personellen Kapazitäten seines Heimathorstes nicht zur Verfügung stehen.
Routineinspektionen im Feld mussten innerhalb einer Mannstunde pro Flugstunde, Instandsetzungsmaßnahmen auf Staffelebene in knapp 3 Mannstunden pro Flugstunde durchführbar sein.
- ohne Umbauarbeiten innerhalb kürzester Zeit in eines der Standard-Transportflugzeuge der US-AirForce verladbar und nach dem entladen in ebenso kurzer Zeit wieder einsatzbereit sein.
Maximal 6,5 Mannstunden Arbeitszeit pro Hubschrauber durften verbraucht werden um einen Hubschrauber in eine C-130, zwei in eine C-141und sechs in eine C-5 zu bekommen.